zurück
Marktheidenfeld
Wonnemar Marktheidenfeld: Insolvenzverwalter rückt die Schlüssel nicht raus, Stadt will Zwangsvollstreckung
In der Jahresabschlusssitzung des Marktheidenfelder Stadtrats war die Gerichtsentscheidung zum Wonnemar ein großes Thema bei Bürgermeister Thomas Stamm.
Das Erlebnisbad 'Wonnemar' soll eigentlich wieder der Stadt Marktheidenfeld gehören, aber der Insolvenzverwalter rückt es nicht heraus.
Foto: Silvia Gralla | Das Erlebnisbad "Wonnemar" soll eigentlich wieder der Stadt Marktheidenfeld gehören, aber der Insolvenzverwalter rückt es nicht heraus.
Bearbeitet von Christian Weyer
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:21 Uhr

Das Jahr neigt sich dem Ende entgegen, das ist die rechte Zeit, um innezuhalten, zurückzuschauen und danach den Blick nach vorne zu richten. Der Marktheidenfelder Stadtrat tat dies am Freitagabend in feierlicher Runde in seiner Jahresschlusssitzung im Hotel und Restaurant zur schönen Aussicht.

Aufgrund der kürzlich gefällten Gerichtsentscheidung zum Wonnemar in München konnte und wollte der parteilose Bürgermeister Thomas Stamm das Bad nicht unerwähnt lassen: "Mit der Vollstreckbarkeit für die Rückübertragung des Erbbaurechts an die Stadt und die Herausgabe des Bades sind zwei wesentliche Schritte für die Rückführung des Bades an die Stadt Marktheidenfeld erfolgt", sagte Stamm.

Stadt will Herausgabe des Wonnemar im Wege der Zwangsvollstreckung durchsetzen

Marktheidenfelds Rechtsanwalt Tappmeier habe den vorläufigen Insolvenzverwalter aufgefordert, das Bad am 15. Dezember an die Stadt Marktheidenfeld herauszugeben. Leider sei dieser der Aufforderung nicht nachgekommen, "deshalb müssen wir jetzt die Herausgabe im Wege der Zwangsvollstreckung durchsetzen", so der Bürgermeister.

Die notarielle Rückübertragung des Erbbaurechts werde indes vom Notar vorbereitet und möglichst schnell beurkundet. Ob von der Gegenseite eine Revision am Bundesgerichtshof angestrebt wird, bleibe abzuwarten. "Hoffen dürfen wir jetzt auch auf die Eröffnung des Insolvenzverfahrens durch das Amtsgericht Stuttgart, um auch die Schadenersatzansprüche zu klären", sagte Stamm.

Erst müssen die Schäden begutachtet werden, 

"Wir sollten dieses Ergebnis heute erst mal positiv sehen", meinte der Bürgermeister vor den knapp 60 geladenen Gästen. Über die "Zeitschiene der Wiedereröffnung" könne er leider derzeit keine Aussage treffen. Sobald die Herausgabe des Bades umgesetzt worden sei, werde die Stadt die entstandenen Schäden begutachten und die notwendigen Sanierungsschritte einleiten. "Erst dann kann eine seriöse Aussage über die zeitliche Abfolge und eine von vielen Bürgerinnen und Bürgern aus Marktheidenfeld und dem Umland ersehnte Neueröffnung stattfinden", sagte der Marktheidenfelder Bürgermeister.

In seinem Rückblick ging der Bürgermeister auch auf die abgeschlossenen und neu begonnenen Projekte in Marktheidenfeld und seinen sechs Stadtteilen ein. Im 75. Jahr der Stadterhebung gab es überdies allerhand zu feiern. An der Sitzung nahmen auch ehemalige Stadtratsmitglieder, Ehrenbürger, Ehrenringträger und weitere verdiente Persönlichkeiten teil. Unter ihnen waren die drei früheren Bürgermeister Armin Grein (Amtszeit: 1972 bis 1984), Leonhard Scherg (1984 bis 2008) und Helga Schmidt-Neder (2008 bis 2020). Die weiteste Anreise aus dem Norden Deutschlands hatte die frühere Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler und Dritte Bürgermeisterin Liane Hudalla.

Feuerwehr, Polizei und Tafel waren zur Sitzung geladen

"Stellvertretend für alle ehrenamtlich Tätigen in der Stadt", wie es der Bürgermeister formulierte, waren die Vorsitzende der Marktheidenfelder Tafel Angelika Reusch-Popp, Polizeichef Michael Zimmer und Feuerwehrkommandant Bernhard Nees der Einladung gefolgt. Künftig sollen im Wechsel weitere "besondere Gäste", die sich für das öffentliche Leben einsetzen und eng mit der Stadt verbunden sind, zur Jahresschlusssitzung eingeladen werden.

Der Bürgermeister bedauerte die kurzfristige Absage der Landrätin Sabine Sitter aus gesundheitlichen Gründen, und dass sie auch keinen ihrer Vertreter nach Marktheidenfeld entsandt habe.

Für sein Engagement zum Wohl der Stadt wurde der Bürgermeister von seinen Stellvertretern und dem gesamten Stadtrat mit Kinogutscheinen belohnt.

Bürgermeister Thomas Stamm mit Amtskette bei der Jahresschlussitzung.
Foto: Christian Weyer | Bürgermeister Thomas Stamm mit Amtskette bei der Jahresschlussitzung.
 
Themen & Autoren / Autorinnen
Marktheidenfeld
Armin Grein
Bundesgerichtshof
Feuerwehr Lohr
Freie Wähler
Helga Schmidt-Neder
Polizei
Sabine Sitter
Stadt Marktheidenfeld
Thomas Stamm
Wonnemar Marktheidenfeld
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • Peter Koch
    Das Aussenbecken sieht auf dem Foto schon arg nach Biotop aus. Was wenn sich darin Molche tummeln? Dann ist doch das Wonnemar, ausser für diese Tiere, völlig wertlos.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Thomas Diener
    Dann lässt man das Wasser ab , reinigt das Becken !
    Wo bitteschön ist ihr Problem ? ?
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Peter Koch
    Die Molche sind besonders geschützt, denen darf man das Wasser nicht ablassen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Bernhard Schebler
    @ Peter Koch, da haben bestimmt schon die Grünen gebadet.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Thomas Diener
    Das dauert halt mal seine Zeit , weil die Mühlen der Behörden da immer sehr langsam mahlen .
    Es wäre auch sehr schön wenn die Gegenseite auch einmal richtig in die Tasche greifen müßte
    um die Schadenerastzforderungen zu erfüllen. Diese jahrelange Hinhalte - Taktik gehört
    drastisch bestraft und wäre ein leuchtendes Beispiel das man mit gezielten Verschleppungen
    auf Dauer nichts erreichen kann !
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Bernhard Schebler
    @Klaus Fiederling, was meinen Sie für Geschäfte? In Marktheidenfeld kann man sich nicht mal Kleidungen kaufen. Vom Wonnemar ist man noch weit entfernt, bis es öffnet.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Peter Koch
    Leider verstößt Ihr Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Klaus Fiederling
    wäre schon schön, wenn das Wonnemar wieder öffnen würde, war früher gerne drüben. Hädefeld hat ja auch einiges an Geschäften zu bieten, und da wäre ein Wonnemar nur gut,
    wenn es wieder öffnen würde. Herr Bürgermeister, bleiben Sie am Ball!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten