"Ein Fisch namens Gemo" heißt eine neue Geschichte über einen quirligen, gelben Fisch, der in Gemünden lebt und die Stadt für Kinder vorstellt und erklärt. In der Touristinformation am Marktplatz von Gemünden gibt es das farbig illustrierte Heftchen mit seiner Geschichte und einen dazu passenden Stadtplan für Kinder kostenlos zum Mitnehmen.
Idee für Kinder-Stadtplan kam von Stadträtin
Die Idee für den Kinder-Stadtplan hatte Stadträtin Monika Poracky (SPD), getextet haben die Kulturamtsleiterin Jasna Blaic und die frühere Stadtmarketing-Chefin Edith Michelbach-Schulz. "Nur ein Stadtplan wäre langweilig", dachte sich Blaic, "wir brauchen jemanden, der die Kinder an die Hand nimmt. Dann kam mir die Idee mit dem kleinen, quirligen Fischchen. Der ist neugierig, nimmt die Kinder mit, weiß selbst aber gar nicht so viel. Dafür hat er Aalfred."
Aalfred, sein Onkel, ist eine Figur, die laut Blaic schon im Konzept für den bisher nicht realisierten Wassererlebnisweg in Gemünden auftaucht. Er soll viel über Gemünden und andere Städte, die an Gemündens Flüssen liegen, wissen und erklären. Gemo selbst ist leuchtend gelb und hat Flossen in den Farben der Stadt Gemünden: rot, weiß und blau. Sein Name ist eine Anspielung auf den berühmten Clownfisch Nemo aus dem Pixar-Film. Eine seiner Flossen ist etwas klein geraten, informiert der Text auf der Rückseite des Hefts.
Nicht ganz perfekt ist er also, der kleine Gemo. Aber dafür neugierig und aufgeweckt. Auf sechs Doppelseiten erklärt er das Besondere an Gemünden, die Flüsse und Flussmündungen der Stadt. Zum Beispiel, dass die Sinn "aus dem schönen Sinngrund" kommt und in der "rauen Rhön" entspringt. "Bestimmt ist sie deshalb auch so erfrischend und kühl", denkt sich Gemo.
Kinderführungen mit Gemo sind angedacht
Außerdem stellt er den Leserinnen und Lesern seine Freunde und Freundinnen aus dem Sinngrund vor, zum Beispiel Hellen aus Fellen und Lynn aus Mittelsinn. Und kündigt schon einmal an, dass er mit seinem Onkel Aalfred irgendwann "Aalstadtführungen" für Kinder anbietet – zusätzlich zu den schon jetzt angebotenen Kinderführungen.
Bis dahin dauert es noch etwas, Familien können in der Zwischenzeit aber den Stadtplan für Kinder und ihre Eltern nutzen. Darin schlägt die Touristinformation einen kleinen Rundgang zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt vor und präsentiert kindgerecht Informationen über diese. Außerdem gibt es Tipps für Freizeitaktivitäten und ein Gewinnspiel. Blaic und Michelbach-Schulz hoffen, dass Stadtplan und Geschichte auch einheimischen Kindern mehr über ihre Umgebung beibringt.
Illustriert hat den Stadtplan und die Geschichte die Langenprozeltenerin Romina Birzer, die heute in Würzburg lebt und arbeitet. Sie hat in Würzburg Kommunikations- und Informationsdesign studiert und ist Dozentin an der Fachhochschule. Die Aufgabe war nicht alltäglich für sie: "Ich mache eher Jobs für Erwachsene, für Magazine oder Bücher", sagt Birzer. "Jetzt war es ein Kinderthema, da musste ich mich erst reinfinden und einen Stil entwickeln, der freundlich und farbig und kindgerecht ist. Das war außergewöhnlich für mich, hat aber sehr viel Spaß gemacht."
Auch für Heimatkunde soll das Heft dienen
Den Stadtplan und das Heft sollen auch in den Grundschulen und an die älteren Kinder im Kindergarten verteilt werden – aber erst, wenn Gemo als Plüschtier da ist. Das wird aktuell von einer Bamberger Firma hergestellt. Der genaue Preis steht noch nicht fest, der kleine Fisch soll aber nicht mehr als 15 Euro kosten. "Wir hoffen, dass er bis zum Beginn der Tourismussaison da ist", sagt Blaic – also etwa zu Ostern. Auch neue Geschichten zu den Flüssen und anderen Städten mainauf- und mainabwärts, an Sinn, Saale und Wern sind in Planung. Genaue Details wollen die Schöpferinnen von Gemo aber noch nicht verraten.