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Würzburg/Ostheim
Unterfränkische Flüsse und Bäche in "beklagenswertem Zustand": Welche Folgen das für jeden von uns hat
Nur vier von 93 Fluss- und Bachabschnitten in Unterfranken sind ökologisch gesund. Für den Rest ist kaum Besserung in Sicht. Das kann für Trinkwasser und Tourismus verheerend sein.
Gabriele Vierheilig vom Wasserwirtschaftsamt Bad Kissingen nimmt eine Wasserprobe aus der Streu bei Ostheim (Lkr. Rhön-Grabfeld). Der Bach könnte erst 2033 in einem guten ökologischen Zustand sein.
Foto: Sonja Demmler | Gabriele Vierheilig vom Wasserwirtschaftsamt Bad Kissingen nimmt eine Wasserprobe aus der Streu bei Ostheim (Lkr. Rhön-Grabfeld). Der Bach könnte erst 2033 in einem guten ökologischen Zustand sein.
Angelika Kleinhenz
 |  aktualisiert: 09.02.2024 05:20 Uhr

"Wasser ist keine übliche Handelsware, sondern ein ererbtes Gut, das geschützt, verteidigt und entsprechend behandelt werden muss", heißt es in der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie aus dem Jahr 2000. Flüsse, Bäche, Seen und auch das Grundwasser in der gesamten Europäischen Union sollten bis 2015 - in Ausnahmefällen bis 2027 - in einen guten ökologischen und chemischen Zustand versetzt werden, so das Ziel der Richtlinie.

Und heute, 22 Jahre später und fünf Jahre vor dem Zieldatum: Wie sieht die Wasserqualität der Flüsse und Bäche in Unterfranken aus? Die Antworten auf die wichtigsten Fragen geben Eva-Barbara Meidl und Isabel Kaiser von der Regierung von Unterfranken sowie Gabriele Vierheilig vom Wasserwirtschaftsamt Bad Kissingen. Mit den beiden Biologisch-technischen Assistentinnen Vierheilig und Kaiser haben wir uns am Ufer der Streu bei Ostheim im Landkreis Rhön-Grabfeld getroffen, wo sie Wasserproben entnommen haben.

Wie viele Flüsse und Bäche der Region sind in einem gutem ökologischen Zustand?

Nur vier von insgesamt 93 Flusswasserkörpern in Unterfranken haben das Ziel der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie erreicht. Dies ist die ernüchternde Antwort der Bayerischen Staatsregierung auf eine Anfrage der Grünen im Landtag um den Würzburger Abgeordneten Patrick Friedl. Flusswasserkörper sind einheitliche Fluss- und Bachabschnitte mit einem Einzugsgebiet über zehn Quadratkilometer.

In gutem ökologischen Zustand sind nur der Stöckigsbach bis oberhalb Zell am Ebersberg (Lkr. Haßberge), die Hafenlohr mit ihren Nebengewässern (Lkr. Aschaffenburg und Main-Spessart), der Haslochbach mit seinen Nebengewässern (Lkr. Aschaffenburg, Miltenberg, Main-Spessart) und die Els mit ihren Nebengewässern (Lkr. Rhön-Grabfeld).

Nur vier weitere Gewässer in Unterfranken könnten bis 2027 in einen guten ökologischen Zustand versetzt werden, so die Staatsregierung: Die Sinn unterhalb von Bad Brückenau (Lkr. Bad Kissingen) bis zur Mündung in die Fränkische Saale (Lkr. Main-Spessart), die Erf von der Landesgrenze zwischen Baden-Württemberg (Main-Tauber-Kreis) und Bayern (Lkr. Miltenberg) bis zur Mündung in den Main, die Elsava bis Rück, einem Ortsteil von Elsenfeld (Lkr. Miltenberg) und der Aubach (Lkr. Aschaffenburg und Main-Spessart).

Wie geht es den Fischen und Pflanzen in den Gewässern?

Ein Kriterium für die Bewertung eines Gewässers ist die Fisch-Fauna: In ganz Unterfranken wurden hierbei nur 19 Flusswasserkörper mit sehr gut oder gut bewertet, 34 Flusswasserkörper mit mäßig und 27 mit unbefriedigend. Ein anderes Kriterium sind die Wasserpflanzen: Hier schneiden nur 15 Flusswasserkörper gut ab. Der Rest ist mäßig oder unbefriedigend.

Eine Eintagsfliegenlarve in einer Wasserprobe aus der Streu bei Ostheim (Lkr. Rhön-Grabfeld) 
Foto: Sonja Demmler | Eine Eintagsfliegenlarve in einer Wasserprobe aus der Streu bei Ostheim (Lkr. Rhön-Grabfeld) 

Warum ist der Zustand der Bäche und Flüsse für uns Menschen so wichtig?

Nicht nur für die Eintagsfliegenlarve hat es gravierende Folgen, wenn ein Bach oder Fluss in einem schlechtem Zustand ist. Denn je weniger Köcherfliegenlarven, Schnecken, Würmer und Flohkrebse, desto weniger Fische, die sich von ihnen ernähren können. "In den Ökosystemen greift das eine ins andere. Je natürlicher ein Gewässer ist, desto besser ist das für die Artenvielfalt", sagen Gabriele Vierheilig vom Wasserwirtschaftsamt Bad Kissingen und Isabel Kaiser vom Sachgebiet Wasserwirtschaft bei der Regierung von Unterfranken.

Gabriele Vierheilig vom Wasserwirtschaftsamt Bad Kissingen
Foto: Sonja Demmler | Gabriele Vierheilig vom Wasserwirtschaftsamt Bad Kissingen

"... und desto besser ist es auch für uns Menschen, weil Fließgewässer viele Ökodienstleistungen für uns erfüllen", ergänzt Eva-Barbara Meidl, Biologin bei der Regierung von Unterfranken. Denn die Kleinstlebewesen und Fische reinigen das Wasser von Stoffen, die die Kläranlagen nicht ausreichend herausfiltern können. Sie machen sozusagen die Nacharbeit zu den Kläranlagen.

Ohne die Tiere gäbe es nur Bakterien im Wasser. "Unsere Gewässer würden zum Himmel stinken", sagt Meidl. An Naherholung, Entspannung und Tourismus am Wasser wäre nicht mehr zu denken.

Eva-Barbara Meidl von der Regierung von Unterfranken
Foto: Thomas Obermeier | Eva-Barbara Meidl von der Regierung von Unterfranken

Außerdem wäre es dann auch ohne eine aufwändige und teure Wiederaufbereitung des Wassers nicht mehr möglich, unser Trinkwasser aus Uferfiltrat, also aus ufernahen Bereichen, oder aus Trinkwassertalsperren zu gewinnen. Da Bäche und Flüsse in ständigem Austausch mit dem Grundwasser stehen, müsse man beides rein halten, sonst würde das eine das andere negativ beeinflussen, erklärt die Biologin.

Trocknen durch den Klimawandel die ersten Bäche und Flüsse in Unterfranken im Sommer aus?

Der Klimawandel beeinflusst zunehmend die Gewässer im immer trockener werdenden Unterfranken. "Wir finden weniger Tiere und weniger Arten. Die Biodiversität wird geringer", sagt Gabriele Vierheilig. Je höher die Wassertemperaturen in den Sommermonaten, desto geringer sei die Sauerstoffsättigung im Wasser. Die Folge: Viele Tiere fühlten sich nicht mehr wohl.

Seit dem Trockenjahr 2015 gibt es sogar Monitoring-Stellen im Messprogramm für die Wasserrahmenrichtlinie in Unterfranken, die im Sommer austrocknen: zum Beispiel die Bahra im Landkreis Rhön-Grabfeld. Dort mussten einzelne Untersuchungen schon an drei aufeinander folgenden Jahren ausfallen, weil der Bach im Sommer kein Wasser mehr führte.

Eva-Barbara Meidl erklärt, dass die Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie auch zur Bewältigung des Klimawandels wichtig sei: Denn je weniger ein Gewässer begradigt und verbaut ist, desto langsamer fließe es und desto besser könne das Wasser in der Fläche, etwa in überfluteten Uferbereichen, gehalten werden und desto mehr Zeit gewinne man, wenn Dürreperioden im Sommer andauern sollten. Die Biologin sagt: "Je höher die Artenvielfalt, desto stabiler ist ein Gewässer und desto besser kann es Störungen, zum Beispiel Klimastress, kompensieren."

Negativbeispiel für ein völlig verbautes Gewässer ist der Marienbach in Schweinfurt, ein ärmliches, wenig Wasser führendes, natürliches aber naturfernes Gewässer, das in einer Art Betonrinne fließt.

Wie bekommen die Bäche und Flüsse in Unterfranken ihre Noten?

Knietief im Wasser stehen die beiden Biologisch-technischen Assistentinnen Gabriele Vierheilig und und Isabel Kaiser am Ufer der Streu in Ostheim vor der Rhön. Gabriele Vierheilig taucht ihren Kescher bis auf den Grund des Baches. Als sie ihr Netz wieder aus dem Wasser herauszieht, ist es gefüllt mit Sedimenten, darunter Steine, Lehm, Sand und Schlamm, und angeschwemmten Substraten, etwa Holzstückchen, Laubresten, Algen und Wasserpflanzen.

Wasserproben werden an der Streu bei Ostheim entnommen. 
Foto: Sonja Demmler | Wasserproben werden an der Streu bei Ostheim entnommen. 

Die Expertinnen durchsuchen das organische und anorganische Material nach Kleinstlebewesen. Erst mit der Lupe, später im Labor unter dem Mikroskop. Jede Eintagsfliegenlarve, jeder Wasserkäfer und jeder Egel wird begutachtet und mit einer Pinzette in verschiedene Gläser sortiert. Um die mehr als tausend verschiedenen Arten zu unterscheiden, müssen Wasserkäfer auch schonmal in ihre Einzelteile zerlegt werden - in Borsten, Beinchen, Mundwerkzeuge und Penis.

Je nachdem, welche und wie viele Arten in den verschiedenen Lebensräumen eines Gewässers gefunden werden und in welchem Zustand diese sind, lassen sich Berechnungen zur Gewässer-Qualität machen. Mit Einzelproben an 20 verschiedenen Stellen des Baches stellen die Expertinnen sicher, dass die Probe repräsentativ für das Gewässer ist.

Dieses Daten-Sammeln ist wichtig. Denn ähnlich wie in der Schule werden für die Gewässer-Qualität Noten von sehr gut, gut, mäßig, unbefriedigend und schlecht vergeben. In die End-Note fließen vier Einzel-Noten ein, die von der Regierung von Unterfranken, dem Wasserwirtschaftsamt, dem Bayerischen Landesamt für Umwelt und der Fischereifachberatung des Bezirks Unterfranken errechnet werden.

Was genau wird bewertet?

Bewertet werden: Wie stark verschmutzen benachbarte Kläranlagen und Regenüberläufe der Kanäle das Gewässer? Wie stark ist das Gewässer verbaut und begradigt und wie natürlich und durchgängig ist es für die Tiere? Wie sehr ist das Wasser mit Nährstoffen, etwa Stickstoff und Phosphor aus der Landwirtschaft sowie aus kommunalen Kläranlagen, belastet? Und: Wie geht es den Fischen?

Isabel Kaiser von der Regierung von Unterfranken
Foto: Sonja Demmler | Isabel Kaiser von der Regierung von Unterfranken

"Einen sehr guten Zustand können viele Gewässer gar nicht erreichen. Dafür haben wir eine zu dichte Besiedlung und eine zu intensive Nutzung der Gewässer", sagt Isabel Kaiser. Deshalb sei das Ziel der Europäischen Richtlinie, dass die Flüsse und Bäche zumindest in einen guten Zustand versetzt werden.

Wie kann die Gewässerqualität der Flüsse und Bäche in Unterfranken verbessert werden?

Der "beklagenswerte Zustand" der meisten Gewässer in Unterfranken sei "beschämend", sagt der Landtagsabgeordnete der Grünen, Patrick Friedl. Auch, weil man bei manchen Bächen und Flüssen in der Region inzwischen davon ausgehe, dass ein guter ökologischer Zustand frühestens im Jahr 2045 erreicht wird. Friedl rechnet daher damit, dass auf Deutschland Strafzahlungen wegen der unzureichenden Umsetzung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie zukommen werden. 

Sowohl Staatsregierung als auch Kommunen müssten seiner Meinung nach mehr für ihre Gewässer tun. In vielen Gemeinden fehle das Bewusstsein, dass sie für ihre kleinen Bäche (Gewässer 3. Ordnung) selbst verantwortlich sind. Es mangele aber auch an Fördermitteln.

Durchschnittlich 150.000 Euro pro Jahr wurden laut Bayerischer Staatsregierung in ganz Unterfranken in den vergangenen drei Jahren an Fördermitteln ausbezahlt, um Kommunen dabei zu unterstützen, die Wasserrahmenrichtlinie umzusetzen. Dies sei zu wenig, so die Grünen. 600.000 Euro für Unterfranken und fünf Millionen Euro für ganz Bayern wären aus ihrer Sicht angemessen, um die heimischen Bäche, Flüsse und Seen wieder in einen guten ökologischen Zustand zu versetzen.

Und wie gesund ist jetzt die Streu bei Ostheim (Lkr. Rhön-Grabfeld)?

Auch wenn die Biologisch-technischen Assistentinnen von Wasserwirtschaftsamt und Regierung von Unterfranken bei ihren Wasserproben in der Streu bei Ostheim einige anspruchsvolle Eintagsfliegenlarven entdeckten, so ist es trotzdem nicht gut um den Bachabschnitt im Landkreis Rhön-Grabfeld bestellt. Biologin Eva-Barbara Meidl erklärt: Die Streu bildet zusammen mit der Bahra und dem Stettbach einen Flusswasserkörper. Für die Bewertung würden Pflanzen, Algen, Kleintiere und Fische untersucht. Größere Probleme habe der Flusswasserkörper vor allem wegen seiner fehlenden Durchgängigkeit und seinem Wasserhaushalt. Deshalb hat er nur die Gesamtnote 4 (unbefriedigend) erhalten.

 
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  • flyarcus@gmx.de
    ...wenn die Bäche alle ausgetrocknet sind, hat sich das lästige Biberproblem auch gelöst....ein Ungeziefer weniger!
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  • hans-martin.hoffmann@t-online.de
    Des stimmt - @ Mementomori -

    und das allergrößte Ungeziefer, nämlich der "homo sapiens" wird dann mangels Wasser vmtl. auch (endlich) dran glauben müssen... ich finde es bis zu einem gewissen Grad faszinierend, wie hier so manche/r glaubt, entkoppelt von der Natur leben zu können. Habt Ihr alle einen Raumanzug, Energieversorgung von außen und eine Nabelschnur zwecks der Ernährung?
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  • dbuettner0815@gmail.com
    @memento: Sie sollten ironisch gemeinte Kommentare auch als solche kennzeichnen, sonst könnte man glauben, Sie meinen den Blödsinn ernst!
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  • zwrecht@aol.com
    Kann es sein, dass hier Bahra (Rhön) mit Bahra (Grabfeld) verwechselt wird? Der einheitliche Flußwasserkörper Bahra , der zusammen mit Streu und dem Stettbach einen einheitlichen Flusswasserkörper bildet spricht von der Rhöner Bahra und bildet einen anderen Flußwasserkörper als dies die Bäche: Mahlbach, Fallbach und Bahra (Grabfeld) tun. Ausgetrocknet war die Grabfelder Bahra im Oberlauf. Die Bahra, von der im Artikel die Rede ist, war meines Wissens noch nie ausgetrocknet und mündet unterhalb von Nordheim in die Streu! - vielleicht sollte man da mal drauf hinweisen!
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  • familieschneiderrimpar@web.de
    Immer nur maulen, auf keinen Fall Fakten akzeptieren!!
    Es vergeht kein Tag an dem nicht ein Haar in der Suppe gesucht wird.
    Ich bin kein Grüner, aber wenn man mit offenen Augen unsere Bäche betrachtet ist es so wie im Bericht.
    Ich würde mir wünschen es würden mehr Menschen sich mit der Realität beschäftigen als alles als Fakt News zu bezeichnen und sich Ihre eigene verquerten Realität zu umgeben.
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  • familie.diener@gmx.net
    Und wer hält sich an die EU - Richtlinien außer Deutschland ? ? ?
    Wenn die Quellen versiegen, weniger Wasser fließt dann frage ich mich wie der Abgeordnete Friedl das Bewusstsein der Gemeinde beurteilen kann .
    Pure Polemik und mit den Finger auf die anderen zeigen , keine Vorschläge oder Lösungen
    und nur mit Zuwendungen winken , welche viele Probleme gar nicht lösen können .
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  • Jueann10130610
    Seit wann hält sich DE in Sachen Wasser strikt an die EU-Richtlinien? Seit Jahren hinkt DE z.B. in Sachen Gülle-Ausbringung hinterher und hat dadurch wesentlich schlechtere Werte das Grundwasser betreffend. Woher also diese Überheblichkeit in Bezug auf die Einhaltung von Richtlinien?
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  • nkestler@aol.com
    Ihre Alternative zur Gülle? Stickstoffdünger? Wohl auch nicht besser.
    Ohne Dünger geht es leider auch nicht.
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  • gowell70@yahoo.de
    Ohne Dünger geht schon. Stichwort: Humusaufbau.

    Dauert halt ein paar Jahre, bis der Boden sich erholt hat von jahrzehntelangem Kunstdünger-Missbrauch.

    Und Gülle kann man auch sinnvoll ausbringen.
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  • office@reichelt-schoelch.de
    @ 91189 zu "ohne Dünger geht's auch nicht"...
    Klar, natürlich nicht. Es geht allerdings nicht um die grundsätzliche Frage, sondern um die Menge und die "Qualität" = Inhaltsstoffe an dieser Stelle. Es ist doch evident und sollte eigentlich jeder schon gelesen haben, dass ca. 60 % unserer Tiererzeugnisse für den Export bestimmt sind. Aber: deren Gülle bleibt hier! DAS ist das Problem, dass das verschärft. Was hinzukommt, vlt. weniger bekannt, ist, dass man sich, wie beim Klima im Luftverkehr, sozusagen "freikaufen" kann, böse ausgedrückt. Das wiederum, ob hier in Unterfranken weiß ich nicht, aber in nördlicheren Bundesländern, führt dazu, dass Bauern die Gülle von Nachbarländern, besonders NL (dort strenge Grenzen) gg. Geld nehmen u.aufbringen. Denn der weitere Verlauf in dem schlimmen Verteilungsprocedere wird nicht kontrolliert. Was zu Problemen bei unserem Grundwasser, Klagen der EU gegen die BRD usw. - nur nicht zu besserer Wasserqualität führt! On top nun die Klimawandelprobleme.
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  • gowell70@yahoo.de
    Der " natürliche Kreislauf" bei unseren Tierhaltenden, sprich "Fleisch-Produzierenden" sieht doch so aus:

    Soja wird aus Südamerika importiert, dafür wird Regenwald gerodet,

    hier bei uns werden die Schweine und Rinder "gemästet", die Gülle landet in unseren Gewässersystemen,

    verkauft wird das "Produkt" Fleisch in Arabien oder China oder sonstwohin.

    Die Kosten trägt die Allgemeinheit, und den Gewinn streicht der Agrarökonom ein.

    Dass dieses System grottenschlecht und kaputt ist, das muß ich hier wohl nicht weiter ausführen.
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  • office@reichelt-schoelch.de
    @GWM - vor 28 Minuten: Genau, sachlich zu meinem vorherigem Kommentar, genau das! Ich wollte nur nicht alle Probleme dieser Welt thematisieren, das geht mit den hier schwer verkäuflichen Geflügelresten und überschüssigen Milchprodukten nach Afrika usw. Fischen vor der Westafrikanischen Küste weiter. Trotzdem plädiere ich dafür, zumindest selbst zu versuchen, die Probleme nicht zu verschärfen. Wo es geht zu verbessern - und - nicht aufzugeben. Ob es - vielleicht - final ein bisschen hilft ? Ich treffe solche Entscheidungen immer nach Risikoaspekten: Was kann passieren, wenn ich es versuche? Und da kommt heraus: probieren gut, umgekehrt weiter so ganz sicher nicht! Und ein gutes Gefühl, wenn man es versucht, tut doch auch der eigenen Seele ein wenig gut.
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  • kej0018@aol.com
    Vielleicht weniger Schweinezucht?????
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  • rasputin32
    Ist doch schön dass sich Herr Friedl auch mal zu Wort meldet.
    Da hört man von Kollegen wie Halbleib viel öfter was.
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  • Albatros
    Ich frage mich auch, was eine derartige Berichterstattung bewirken soll. So erschien im vergangenen Jahr der Bericht des Bayerisches Landesamt für Umwelt im Hinblick auf die "Die Europäische Wasserrahmenrichtlinie und ihre Umsetzung in Bayern" und hier war der Tenor: Flüsse, Seen und Grundwasser in Bayern - Gewässer auf dem Weg zum guten Zustand -
    (https://www.bestellen.bayern.de/application/eshop_app000001?SID=2079291676&ACTIONxSESSxSHOWPIC(BILDxKEY:%27lfu_was_00126%27,BILDxCLASS:%27Artikel%27,BILDxTYPE:%27PDF%27). Und jetzt soll plötzlich alles ganz anders sein? Das kommt mir vor wie das ewige Jammern der Naturschützer. Obgleich wieder Wölfe, Luchse und Wildkatzen in deutschen Wäldern heimisch sind, weinen sie, weil es keine Löwen gibt. Ich denke wir müssen nicht auf jeden Panikzug aufspringen, wo uns irgendwelche Gruppierungen das Ende der Welt prophezeien. Ein Großteil der Menschen ist heute, was Umwelt und Natur angeht, weit aus sensibler als dies vor 30 Jahren der Fall war.
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  • gowell70@yahoo.de
    Ja, das sieht man ja, wie sensibel das Umweltbewusstsein vieler Menschen ausgeprägt ist.
    In den letzten 30 Jahren haben sich die Probleme dramatisch verschärft,
    aber weil das ökologische Bewusstsein ja sowas von ausgeprägt ist kann man ja gern einfach weitermachen, wie bisher.

    Die kleinen Gewässer sind faktisch tot und trocknen aus, die Wälder in den Quellgebieten sind über alle Maßen ausgelichtet und können kaum mehr Wasser speichern und an die Bäche abgeben,
    Landwirtschaft kümmert sich wenig bis kaum um Gewässerabstandsstreifen und wenn echt mal ein Biber einen Damm baut und ne Wiese feucht wird, dann wird vergrämt, bis das Viech entnervt aufgibt.

    Also alles super und weiter so, oder wie?
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  • Albatros
    Sehen Sie @GWM, es sind Leute wie Sie, mit denen eine sachliche und auf Fakten basierte Diskussion völlig unsinnig erscheint. Sie haben den Artikel entweder nicht gelesen, nicht verstanden oder Beides. In diesem Bericht geht es um die Reinhaltung der entsprechenden Gewässer, der Klimawandel ist hierbei eine Nebenerscheinung. Aber Sie lesen die Überschrift und verfallen in Schnappatmung. Ich erinnere mich sehr wohl an die Flüsse in den 1970-iger Jahren, das waren die reisten Kloaken, im Sommer schimmerte Öl und Benzin auf der Wasseroberfläche. Heute schwimmen im Main wieder Lachse und Flußkrebse, welche ein Garant für hervorragende Wasserqualität sind. Schauen Sie sich doch einmal Ihre Kommentare um, nur Worst-Case-Szenario. Es waren noch nie Menschen wie Sie, welche Probleme wirklich gelöst haben, aber Gott sei Dank gibt es sehr viele innovative Menschen, welche mit wissenschaftlicher Arbeit Lösungen für eine Verbesserung erarbeiten; während Sie Ihr Jammergen mit sich herumtragen.
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  • gowell70@yahoo.de
    Werter A.,
    ich bin s von Ihnen ja gewohnt, als dümmlicher Überschriftenleser hingestellt zu werden.
    Damit kann ich leben, Sie müssen es ja auch nicht besser verstehen.

    Wenn Sie mir jetzt aber allen Ernstes erklären wollen, daß Klimawandel nix mit dem Zustand der hier: kleineren Fließgewässer zu tun haben soll, dann haben Sie sich damit disqualifiziert.
    Es geht eben genau um Wasserniederstand, zu viel Sonneneinstrahlung, zu schnelle Fließgeschwindigkeit und etliche andere Umstände, warum eben kaum och Fauna vorhanden ist
    Bleiben Sie doch schön innovativ, wenngleich erfolglos, und ich bemühe mich weiterhin um ein artgerechtes Leben im Einklang mit den natürlichen Kreisläufen.
    Im Artikel geht's eben explizit nicht um den Main, sondern um die vielen kleinen Bäche, Gräben und Flüsschen in Unterfranken; und diese sind, so kann man das auch lesen, in einem erbärmlichen Zustand!
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  • Albatros
    Dass der Klimawandel natürlich hier seine Auswirkungen hat, habe ich nicht bestritten, aber in erster Linie geht es um Wasserqualität, wie zum Beispiel, wie sehr ist das Wasser mit Nährstoffen, etwa Stickstoff und Phosphor aus der Landwirtschaft sowie aus kommunalen Kläranlagen, belastet? Den Main habe ich genannt, weil er ein gutes Beispiel dafür ist, wie man mit technischen Mögichkeiten aus einer Kloake einen sauberen Fluß macht; ganz davon abgesehen werden nicht wenige Bach- und Flußläufe vom Main mit Wasser gespeist. Es ist Ihre Art des Kommentierens, Ihr ewiges Jammern und Weinen, egal was Sie schreiben. Wir Beide werden sterben, ganz gewiss, aber nicht am Klimawandel. Und dass unsere Nachfolgegenerationen ein schönes Leben auf diesem Planeten haben werden, dafür wird es Ingenieure und Wissenschaftler geben, welche Lösungen für CO²-Reduzierung finden. Wichtig ist aber auch, die Menschen mit einzubeziehen, sozial und gerecht.
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  • Meinungsvertreter
    Die technologischen Wunder, die Sie beschreiben, haben wir seit mindestens 30 Jahren, nutzen Sie aber nicht. Im Gegenteil, wir subventionieren weiter fröhlich fossile Energieträger als gäbe es kein Morgen. Es ist schon sehr zynisch, die Probleme zum einen rotzfrech auf die nachfolgende Generation zu verschieben und sie zum anderen als Jammerlappen zu bezeichnen, weil sie JETZT ein Handeln einfordert. Nicht aus Trotz oder Ideologie, wie es gerne auch hier im Forum abgetan wird, sondern weil die wissenschaftlichen Erkenntnisse erdrückend und alarmierend sind. Dass wir an der Klimakatastrophe nicht sterben werden, halte ich für sehr naiv. Erzählen Sie das mal den Menschen z.B. im Ahrtal. Ach ja, richtig. Das sind ja nur einmalige Ereignisse. Geschenkt! Aktuell beträgt die Erwärmung ca. 1,2 Grad. Das Pariser Klimaabkommen ist nicht mehr zu halten. Wir steuern in den nächsten 2-3 Jahren straff auf 3 Grad zu. Das werden wir alle erleben. Ob überleben, dafür würde ich keine Garantie geben.
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