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Arnstein
Neue Kita in der Schwebenrieder Straße: Stadt Arnstein plant Neubau für 8 Millionen Euro
Genaue Planungen gibt es noch nicht, die Stadt sucht aktuell nach einem Träger. Wie viele Kinder in der neuen Einrichtung Platz haben und was der Bürgermeister zum Standort sagt.
Das 'Alte Krankenhaus' in Arnstein. Hier soll der neue Kindergarten gebaut werden.
Foto: Günter Roth (Archiv) | Das "Alte Krankenhaus" in Arnstein. Hier soll der neue Kindergarten gebaut werden.
Stefanie Koßner
 |  aktualisiert: 10.05.2023 09:35 Uhr

Die Stadt Arnstein will an der Schwebenrieder Straße (B26a) eine neue Kindertagesstätte (Kita) bauen. Kostenpunkt: Rund acht Millionen Euro. Darüber wurde bereits mehrfach im Stadtrat diskutiert, Bürgermeister Franz-Josef Sauer ging nun in einem Gespräch mit dieser Redaktion näher auf das Vorhaben ein.

Derzeit sucht die Stadt nach einem Träger für die Einrichtung. Der Neubau soll im Bereich von Mittel- und Realschule am "Alten Krankenhaus" entstehen. Ob das Gebäude dafür abgerissen oder mit genutzt wird, ist derzeit noch nicht klar. Sauer spricht von einem "Campus Bildung und Erziehung". Baustart könnte 2024 sein.

In der neuen Kita sollen sieben Gruppen untergebracht werden, drei für Krippenkinder und vier für die Älteren. Nach Rückbau der derzeit noch bestehenden Provisorien ergebe das vier bis fünf zusätzliche Gruppen. Dies sei nötig, es brauche weitere Betreuungsplätze. Denn die Stadt plant mit steigenden Geburtenzahlen, zudem entsteht gerade am Sichersdorfer Berg ein Baugebiet mit 91 Bauplätzen. Dies habe man in der Kindergartenbedarfsplanung bis zum Jahr 2030 berücksichtigt, so Sauer.

Die Container werden mit dem neuen Kindergarten zurückgebaut

Bereits jetzt platzen die acht Kindergärten im Stadtgebiet aus allen Nähten. Neben der Kita am Hofriedplatz mit neun Gruppen wurde bereits 2019 eine Containerlösung eingerichtet, weil der Platz nicht reicht. Sie soll mit dem neuen Kindergarten zurückgebaut werden und drei Gruppen von hier in die neue Einrichtung ziehen. Zudem wurde in den Räumen der städtischen Musikschule eine Interimslösung eingerichtet.

Investitionen in Ersatzbauten sind daneben in Müdesheim und Gänheim notwendig. Auch für den Waldkindergarten in Binsbach besteht Handlungsbedarf. "Wir dürfen die Entwicklung des Sozialraums nicht nur in der Kernstadt sehen, sondern natürlich auch in den Stadtteilen", sagte Sauer.

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Die Stadt soll mit einer Gesamtstrategie in die Zukunft geführt werden. "Stichwort ist hier die integrierte städtebauliche Entwicklung." Baustein für Baustein müsse dabei zusammenpassen. "Arnstein wird sich künftig unter anderem als Wohnstadt zwischen den Zentren Würzburg und Schweinfurt definieren." Dafür benötige man zum einen das neue Baugebiet.

Zum anderen seien die Themen Verkehr und Energie wichtig. Gerade würden Energienutzungspläne erstellt, um 80 Prozent CO2 einzusparen. Man wolle den Menschen "einen guten Wohnraum mit einer intakten Sozialinfrastruktur und einem Freizeit- und Kulturumfeld" bieten. Dazu gehöre auch die neue Kita. Die Stadt solle mit "Augenmaß" wachsen. 

Sauer: 80 bis 90 Prozent der Kleinkinder werden Betreuungsplätze brauchen

Arnstein will auch ein Angebot für die Betreuung von Grundschulkindern schaffen. Genaue Planungen dazu gibt es allerdings noch nicht, denn die Gesetzeslage sei hier noch unklar: Ist das Thema beim Kultus- oder Sozialministerium angesiedelt? Ab 1. August 2026 wird jedoch stufenweise bundesweit ein Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Kinder im Grundschulalter eingeführt.

Und: "Wir bemerken, dass immer früher schon familienergänzende Betreuung für Kleinkinder benötigt wird", sagte Sauer. Die Stadt rechne damit, dass 80 bis 90 Prozent der Kleinkinder Betreuungsplätze brauchen. Dieser Nachfrage wolle man gerecht werden.

Als Standort der neuen Kita war lange auch der Sichersdorfer Berg im Gespräch. Immerhin werden hier viele junge Familien wohnen. Die Entscheidung für die Schwebenrieder Straße sei jedoch eine bewusste gewesen: "Wir wollen in das Bildungszentrum bauen, damit wir den Kindern und Familien ein Umfeld bieten können, das vieles vereint: Schulen, Turnhallen, Schwimmbad, Musikschule."

Bürgermeister Sauer kann sich am "Campus" künftig weitere Einrichtungen wie einen Co-Working-Space für Eltern, eine gemeinsame Mensa für Familien oder Angebote für berufliche Bildung vorstellen. Das gesamte Gelände soll zudem mit CO2-neutraler Energie betrieben werden.

Die Stadt Arnstein sucht einen Träger und bald auch Kita-Personal

Die neue Kita würde allerdings an der vielbefahrenen B26a liegen. "Das Areal ist ein schwieriges, das wissen wir." Es habe für Arnstein jedoch viel Potenzial. "Wir werden dafür eine städtebauliche Untersuchung erstellen, um genau diesen Raum für die Bedarfe 'Bildung und Betreuung' nach vorne zu bringen. Wir werden die Stadt nicht noch mehr für den Verkehr opfern und die Kinder irgendwo hinsetzen." 

Noch bis Ende Mai sucht die Stadt einen Träger für den Kindergarten, "der mit uns den gesamten Sozialraum im Blick hat, am liebsten ein Sozialverband", so Sauer. Und wie sieht der Zeitplan aus? Jetzt würden die Vorbereitungen für die Vergabe angegangen. Zudem müsse früh mit der Rekrutierung von Personal begonnen werden. "Wir hoffen, dass wir 2024 starten können", so Sauer. Das neue Baugebiet soll 2026/2027 nutzbar werden. "Bis dorthin sollten die Kindergartenplätze verfügbar sein".

 
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  • C. W.
    und immer schön die Kinder dann mit dem Auto vom Sichersdorfer Berg in die Kita fahren ! Gute Lösung 😬
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  • R. W.
    Der Artikel hat eher einen Inhalt wie eine Pressemitteilung als wie von einem redaktionellen Gespräch. Im Gebäude sind bspw. auch Vereine, aber niemand kennt den Plan für diese. Diese übrigens selbst auch nicht. Hat man das nicht gefragt, oder wollte man darüber nicht sprechen. Wusste man das nicht, weil man das Gebäude nicht selbst kennt, bzw. dessen Nutzung? Grundsätzlich ist das Projekt zu befürworten, aber es fehlen noch die konkreten Antworten auf einige Fragen dazu.
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