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Arnstein
An den Grenzen der Leistungsfähigkeit
Der städtische Kindergarten am Hofriedplatz ist übervoll belegt. Vor drei Jahren musste sogar ein Container (rechts) beschafft werden. Nun ist ein weiterer Neubau geplant.
Foto: Günter Roth | Der städtische Kindergarten am Hofriedplatz ist übervoll belegt. Vor drei Jahren musste sogar ein Container (rechts) beschafft werden. Nun ist ein weiterer Neubau geplant.
Günter Roth
 |  aktualisiert: 13.03.2022 02:20 Uhr

In den Arnsteiner Kindergärten ist der Platzmangel akut, derzeit sind in sieben Einrichtungen des Stadtgebietes keine Betreuungsplätze mehr frei, informierte Bürgermeister Franz-Josef Sauer in der jüngsten Stadtratssitzung. Deshalb war die aktuelle Bestandsfeststellung offiziell anzupassen. Nach Auskunft Sauers planen mehr als 80 Prozent der Eltern, ihre Kinder nach dem ersten Lebensjahr in die öffentliche Betreuung zu geben.

Ein erster Schritt wird nach dem Willen des Stadtrats eine sofortige Ausweichlösung im Erdgeschoss der städtischen Musikschule bis zum neuen Kindergartenjahr eingerichtet, die Arbeiten dazu werden weitestgehend von Bauhofmitarbeitern ausgeführt und sollen bis Anfang September beendet sein. Dafür will aber die Stadt keine staatlichen Fördergelder beantragen, weil mittelfristig der Neubau eines weiteren Kindergartens im Kerngebiet der Stadt unausweichlich ist.

Neubau am Sichersdorfer Berg vorgesehen

Ein möglicher Standort könnte das geplante Neubaugebiet am Sichersdorfer Berg sein, weil dort derzeit die meisten jungen Familien mit Kindern wohnen. Dort werden 90 Bauplätze ausgewiesen, die alle im Besitz der Stadt sind. Als Planungsansatz geht die Verwaltung von einem zusätzlichen Kind pro Bauplatz aus. Insgesamt würden im Jahr 2025 rund 260 Kindergartenplätze in Arnstein benötigt, vorhanden sind augenblicklich knapp 170.

Für die Einrichtung am Hofriedplatz stehen derzeit zwei Krippengruppen und eine Containergruppe für je zwölf sowie vier Regelgruppen für je 25 Kinder zur Verfügung. Im Jahr 2019 musste die "Kita Werntalzwerge" durch eine Containerlösung erweitert werden und die bereits vorliegenden Anmeldungen zeigen, dass der Bedarf mit der aktuellen Betriebserlaubnis nicht abgedeckt werden kann. Demnach fehlen im Herbst jeweils 18 Krippen- und Regelplätze. Inwieweit durch die gegenwärtige Ukraine-Krise kurzfristig weiterer Bedarf entstehen wird, lässt sich derzeit noch nicht absehen. Deshalb plädierte die Gänheimer Stadträtin Irene Preis für noch großzügigere Planungen.

Bedarfsermittlungen für alle Einrichtungen der Kommune

Weitere Herausforderungen in Bezug auf die Kinderbetreuung kommen demnächst auf die Stadt Arnstein zu, wenn das vom Land Bayern beschlossene Recht auf Ganztagsbetreuung für Schülerinnen und Schüler bis zur fünften Klasse greift. Außerdem stehen dringend Neubauten für die Kindergärten in Gänheim und Müdesheim an. In Gänheim hat man das Gelände neben dem Sportplatz im Auge, in Müdesheim womöglich Grundstücke südlich der Wern. In nächster Zeit will die Stadt konkrete Bedarfsermittlungen für alle Einrichtungen der Kommune durchführen.

Der Stadtrat beschloss gegen die Stimme von Preis, eine Bedarfserweiterung für die "Kita Werntalzwerge" um weitere zwölf Krippen- und 25 Regelplätze sowie die Beauftragung für den Umbau der Räume in der Musikschule. Ein schwer zu lösendes Problem wird aber für alle Kommunen der künftig stark steigende Personalaufwand sein, da es schon jetzt extrem schwierig ist, Mitarbeiter zu finden.

 
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