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Arnstein
Baugebiet soll Arnstein attraktiv machen
Die Fortführung des Baugebiets "Sichersdorfer Berg" wurde in einer eigenen Bürgerversammlung vorgestellt. Zehn Hektar sollen erschlossen werden. Was das Besondere an dem Baugebiet ist.
Rechts oberhalb der bestehenden Bebauung wird das Baugebiet 'Sichersdorfer Berg' in Arnstein fortgeführt.
Foto: Karlheinz Haase | Rechts oberhalb der bestehenden Bebauung wird das Baugebiet "Sichersdorfer Berg" in Arnstein fortgeführt.
Karl-Heinz Haase
Karlheinz Haase
 |  aktualisiert: 12.02.2024 12:51 Uhr

Das Hallenbad, die Stadthalle, kulturelle Veranstaltungen, so etwas könne nur funktionieren, wenn in Arnstein genügend Menschen leben, die all das mittragen, mitfinanzieren, mitbeleben. Das sagte Bürgermeister Franz-Josef Sauer in der Stadthalle während einer Bürgerversammlung, die sich ausschließlich der Fortführung des Wohnbaugebiets "Sichersdorfer Berg" widmete. Dieses solle zur Attraktivität der Werntalstadt beitragen. Damit werde genau das Ziel verfolgt, das sich der jetzige Stadtrat gesetzt hat: Menschen sollen dableiben, zurückkommen oder sich neu ansiedeln.

Es gebe 40 Anfragen nach Bauland in Arnstein, führte Sauer aus. Insgesamt sollen 93 Baugrundstücke entstehen für Einzelhäuser, Doppelhaushälfte, aber auch Geschosswohnungsbau. Vorgesehen ist eine "Buchvermessung", bei der Interessenten Flächen schon während der Erschließung erwerben können. Da die komplette, etwa zehn Hektar große Fläche der Stadt gehört, werde es keine Vermarktungslücken geben, "die für die fünfte Generation 2055 aufgehoben werden", verspricht der Bürgermeister.

Baugebiet soll Arnstein attraktiv machen

Große Freiheiten auf den Baugrundstücken

De Bebauungsplan ist bereits erstellt und rechtskräftig. Die Grundstücke für Einzelhäuser und Doppelhaushälften sind zwischen 450 und 780 Quadratmeter groß, die für Geschosswohnungsbau zwischen 1000 und 5000 Quadratmeter. Die Baugrenzen sind großzügig bemessen. Sauer: "In den Baufenstern kann man sich relativ frei bewegen." Lediglich Flachdächer sind unzulässig. Ansonsten sind die Dachflächen frei wählbar. Der Bürgermeister: "Das ist auch gut für die Planung von Photovoltaikanlagen."

Wie Projektleiter Christian Dehmer vom Ingenieurbüro Köhl (Würzburg) erklärte, können rund 6,5 Hektar als Baugrundstücke genutzt werden. 1,4 Hektar sind als Verkehrsflächen vorgesehen. Mit 2,8 Hektar ist der Anteil an Grünflächen verhältnismäßig hoch. Diese sollen unter anderem der Naherholung dienen. So rannte ein Bürger mit seinem Vorschlag, neben Kinderspielplätzen auch Fitnessgeräte für Erwachsene aufzustellen, bei Sauer und Dehmer offene Türen ein. Der Bürgermeister empfahl auch, Patenschaften für Bäume auf öffentlichem Grund zu übernehmen, diese zu pflanzen und letztlich auch zu beernten. Die Flächen sollen ökologisch ausgerichtet werden. Es soll Mulden und Steinhügel geben als Lebensraum beispielsweise für Eidechsen.

Keine fossilen Brennstoffe mehr

In Verlängerung der Lugendorfer Straße wird die Haupterschließungsstraße mit 10,50 Metern Fahrbahnbreite gebaut. Diese und die Ringstraße erhalten am Rand gepflasterte Mehrzweckstreifen zum Laufen und Parken. Teilweise werden sie mit Bäumen bestückt. Die weiteren Straßen erhalten Fahrbahnbreiten von 8,50 und 5,50 Metern. Es wird zahlreiche einzelne Fußwege zu den Erschließungsstraßen geben. Ein zentraler Fußweg wird sich bis hinunter zur B 26 ziehen.

Erdgasrohre werden in dem neuen Baugebiet nicht verlegt. Noch nicht festgelegt ist, ob es Fern- beziehungsweise Nahwärme, einen zentralen Wärmespeicher oder ähnliches gibt. Die Stadt ist hinsichtlich des Energiekonzepts in Verhandlung mit verschiedenen Ansprechpartnern. Sicher ist nur, dass keine fossilen Brennstoffe mehr zum Heizen dienen sollen.

Regenwasser wird vom Schmutzwasser getrennt

Beim Kanal wird es ein Trennsystem geben, also einen Kanal fürs Schmutz- und einen fürs Niederschlagswasser. Um das Niederschlagswasser zu puffern, wird es ein zweites Regenrückhaltebecken westlich des bestehenden im bisherigen Baugebiet "Sichersorfer Berg" geben. Von dort wird das Wasser gedrosselt weitergeleitet. "Es geht darum, dass wir das Wasser der versiegelten Flächen nicht einfach der Wern zuleiten", erklärte Dehmer. Stattdessen solle ein Ausgleich geschaffen werden und möglichst viel versickern. "Sehr willkommen" sind laut Sauer auch Zisternen.

Von der Michael-Wenz-Straße aus soll eine Baustraße asphaltiert werden, über die Lastwagen die Baustellen anfahren. Diese soll auch nach der Bebauung erhalten bleiben. Ziel ist, dass die Baustellenfahrzeuge nicht über die Schraudenbacher Straße kommen. Man sollte die Chance nutzen und diese gleich ganz für Lastwagen sperren, meinte eine Bürgerin. Sauer machte diesbezüglich keine Zusage, kündigte aber an, der Stadtrat werde sich dem Thema Verkehr in Arnstein demnächst  widmen. Er applaudierte einer Bürgerin, die für den Sichersdorfer Berg als Standort für einen weiteren Arnsteiner Kindergarten plädierte, um weiteren Ziel- und Quellverkehr zu vermeiden.

Arnstein hat die Bayerngrund Grundstücksbeschaffungs- und Erschließungs-GmbH als Partner für die Erschließung ins Boot geholt. Diese soll von Anfang 2023 bis Ende 2024 über die Bühne gehen.

 
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