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Arnstein
Wo baut Arnstein den neuen Kindergarten?
In der Stadtratssitzung bot Bürgermeister Franz-Josef Sauer vier Varianten an. Was die Stadträte dazu sagten.
Bekommt der Arnsteiner Kindergarten 'Werntalzwerge' gleich nebenan ein Brüderchen – oder eine Konkurrenz auf dem 'Sichersdorfer Berg'?
Foto: Manuela Meinhardt | Bekommt der Arnsteiner Kindergarten "Werntalzwerge" gleich nebenan ein Brüderchen – oder eine Konkurrenz auf dem "Sichersdorfer Berg"?
Karl-Heinz Haase
Karlheinz Haase
 |  aktualisiert: 09.02.2024 00:40 Uhr

Ein Standort für einen neuen Arnsteiner Kindergarten lässt sich offenbar schon jetzt ausschließen: der beim Schulzentrum. Dies war eine von vier Optionen, die in der Arnsteiner Stadtratssitzung am Montag ausführlich diskutiert wurden. Eine Entscheidung war zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht zu treffen. Bürgermeister Franz-Josef Sauer sagte, es gehe darum, erst einmal Argumente zu sammeln.

Als Variante 1 stellte er einen Standort im künftigen neuen Bauabschnitt des Baugebiets "Sichersdorfer Berg" vor. Es ist 5100 Quadratmeter groß, gehört der Stadt, hat eine leichte Hanglage und liegt zentral im Wohngebiet. Dort könnte eingeschossig gebaut werden.

Variante 2 wäre ein Neubau direkt neben dem bisherigen Kindergarten "Werntalzwerge" am Hofriedplatz. Dort hat die Stadt 4734 Quadratmeter Fläche, ebenfalls in leichter Hanglage. Dieser Standort ist zentral in der Stadt, aber weit entfernt vom neuen Wohnbaugebiet. Synergieeffekte durch die Anbindung an den bestehen Kindergarten wären zu erwarten. Allerdings müsste der Flächennutzungsplan angepasst und ein Bebauungsplan erstellt werden.

Variante 3 ist wiederum im ersten Bauabschnitt des "Sichersdorfer Bergs". Dort gibt es ein 3711 Quadratmeter großes Grundstück im Eigentum der KMM Immobilien GmbH. Bei mäßiger Hanglage wäre dort ein zweigeschossiger Bau möglich.

Variante 4 wäre denkbar auf verschiedenen Grundstücken rund um das Schulzentrum. Sie sind zwischen 2500 und knapp 10.000 Quadratmetern groß. Dort müsste wie bei Variante 2 erst Planungsrecht geschaffen werden. Eines der Grundstücke soll später einmal mit einer Energiezentrale für die Schulen bebaut werden.

Kein Argument für den Standort bei den Schulen

Die Variante beim Schulzentrum fand in der Diskussion keine Fürsprecher. Man sollte sie auch deshalb ausschließen, weil für die Ganztagsbetreuung sicher bald neue Gebäude benötigt werden, sagte Stadtrat Josef Grodel. Dafür werden dann Grundstücke gebraucht.

Somit blieben noch die anderen drei Varianten, bei denen es in erster Linie um die Grundsatzfrage ging, ob der Kindergarten zentral in Arnstein liegen soll oder lieber im Neubaugebiet. Schon jetzt wohnen 48 Kinder am "Sichersdorfer Berg". Weitere 120 bis 130 werden erwartet. Dennoch favorisiert Stadtrat Sandro Lang den Standort am Hofriedplatz: "Wer die Kinder dorthin bringt, kauft auch gleich im Zentrum ein."

Jürgen Meinhardt hielt dagegen: "Kurze Beine, kurze Wege." Bertram Wolf argumentierte in dieselbe Richtung: Es sei nicht gut, schon die Kleinsten täglich mit dem Auto pendeln zu lassen. Beim Hofriedplatz wird ein starker Hol- und Bringverkehr erwartet. Wolf sprach sich für Variante 3 aus. Auch Erwin Feser plädierte für Variante 3, denn für die nächsten zehn bis 15 Jahre werde dieses kleinere Grundstück reichen.

Franz Eder hingegen bevorzugt die zentrale Lage am Hofriedplatz. Man sollte nicht in die Randlage bauen und nicht die Aufstellung eines Bebauungsplans scheuen. Letztlich würde der Verkauf des großen Grundstücks am "Sichersdorfer Berg" der Stadt auch deutliche Einnahmen bescheren. Auch Irene Preis argumentierte gegen zwei separate und für einen zentralen Kindergarten. "Bei zwei Kindergärten braucht man alles doppelt, beispielsweise auch die Heizung."

Gibt es später noch genügend Kinder am "Sichersdorfer Berg"?

Schwierig ist die Prognose, was passiert, wenn die Kinder aus dem "Sichersdorfer Berg" dem Kindergartenalter entwachsen sind. Wird es dann in diesem Baugebiet noch genug Nachwuchs geben? Edgar Weiß folgerte aus dieser Überlegung, dass eine Erweiterung des bestehenden Kindergartens am Hofriedplatz sinnvoller wäre. Mona Willert spann den Gedanken weiter: "Kommt es am Ende dazu, dass die Kinder auf der Stadt zum ,Sichersdorfer Berg' hochfahren müssen?" Und Johannes Keidel warnte davor, eine Konkurrenzsituation zu schaffen.

Stefan Dorn berichtete, in Marktheidenfeld sei in den 1990er Jahren ein Kindergarten in einem Siedlungsgebiet gebaut worden, für den es dort immer noch genügend Kinder gebe. Er plädierte für den "Sichersdorfer Berg": "Ich glaube, dass das eine Entzerrung bringen würde."

Bürgermeister Sauer resümierte nach dieser "Stoffsammlung", dass demnächst noch pädagogische Aspekte in die Überlegungen einfließen sollen.

 
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