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KITZINGEN
Wittmann kauft Marshall Heights
Sigfried Sebelka
Siegfried Sebelka
 |  aktualisiert: 07.04.2020 10:38 Uhr

Die Katze ist aus dem Sack. Der Kitzinger Immobilienmakler Georg Wittmann hat mit seiner Firma Objektentwicklung Wittmann UG den Zuschlag der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) für die ehemalige US-Wohnsiedlung Marshall Heights bekommen. Über den Kaufpreis wurde nichts bekannt.

Der Name des Investors war nach der Unterschrift unter dem Kaufvertrag am Donnerstag wie ein Geheimnis gehandelt worden. Bima-Verkaufsleiterin Monika Maucher wollte nichts sagen. „Sie hat mir den Namen gesagt“, sagte OB Siegfried Müller, der am späten Donnerstagnachmittag per Mail vom notariellen Vertragsabschluss erfuhr. Mehr sagte Müller nicht. Er warte darauf, dass sich der neue Eigentümer melde.

Der ist jetzt an die Öffentlichkeit gegangen. Darin bezeichnet Georg Wittmann die Marshall Heights als eine Jahrhundertchance für Kitzingen. Nach einem Lob für den OB und den Stadtrat für „die Fortschreibung des Erfolgsmodells Konversion“ bezeichnet er das Areal mit seiner guten Infrastruktur als „Basis für einen Entwicklungsschub für die Stadt“. Was er – mit Blick auf die Uni-Stadt Würzburg mit über 30 000 Studenten und zu wenig Wohnraum – schaffen will: Genügend Wohnungen zu erschwinglichen Mieten. Wittmann hält die Einrichtung von neuen Wohnformen, aber auch die Bildung von Wohneigentum für finanziell nicht so starke Bevölkerungsschichten für möglich. Das Areal biete die Chance, Abwanderungen zu verhindern und Neubürger zu gewinnen. Am Ende steht ein Appell: Wenn alle mitmachen, kann diese einmalig Chance zeitnah umgesetzt werden.

Mit der Unterschrift unter den Notarvertrag endet ein aus Müllers Sicht recht „zähes“ Bieterverfahren. Das brachte die Bima Ende 2013 auf den Weg. Zuvor mit im Spiel war die Stadt Kitzingen. Dielehnte per Stadtratsbeschluss im März 2013 das Erstzugriffsrecht ab. Ein Bürgerbegehren, das sie dazu verpflichten wollte, erklärte das Gremium für unzulässig. Konsequenz war das Bieterverfahren, bei dem die Stadt mitmischte: Allerdings ging es bei dem städtischen Gebot nur um den Kauf einer Teilfläche von 6,4 Hektar rund um die Schule (Gabelsberger Straße). Die Hoffnungen sind geplatzt. Als Mitkäufer ist Kitzingen draußen, als Hüter der Planungshoheit aber im Rennen. OB Müller ist deutlich: „Das Planungsrecht ist Sache der Stadt.“ Die Vorstellungen zur Entwicklung habe man im Rahmen des Bieterverfahrens deutlich gemacht: „Es geht um eine an den Bedarf angepasste Nutzung.“ Die gut 700 Wohnungen seien „nicht am Markt zu platzieren“. Dies werde man mit dem Eigentümer diskutieren. Die eigenen Vorstellungen kreisen noch um einen Stadtratsbeschluss vom November 2013. Damals war eine Grobplanung Wohnsiedlung beschlossen worden. Ein Teil mit sieben (von 30) Blocks (vorne an der Gabelsberger Straße) würden zum Wohngebiet, ein größeres Areal für „nichtstörendes“ Gewerbe reserviert undrund die Hälfte „der Natur zurückgegeben“. Der Plan ist allerdings nicht in Erz gegossen. Endgültige Festlegungen könnte die Wohnungsanalyse bringen, die laut Müller im Stadtentwicklungsbeirat vorbesprochen wurde. Das letzte Wort bei der Diskussion der Analyse hat der Stadtrat. Ob der bei Marshall Heights den Daumen drauf hat oder der Investor, wird sich zeigen, wenn es um die Frage des Bestandsschutzes geht. Antworten darauf müssen möglicherweise Juristen geben. Foto: Siegfried Sebelka

Die US-Wohnsiedlung Marshall Heights

Die Marshall Heights: Die ehemalige US-Wohnsiedlung wurde im Lauf des Jahres 2006 von der US-Army verlassen. Das rund 32 Hektar große Gelände ging 2007 in den Besitz der Bundesrepublik Deutschland über. Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) hat nach der Übernahme ein offenes Angebotsverfahren für die Marshall Heights durchgeführt. Das Ergebnis war jetzt der Verkauf. Erschließung: Die Marshall Heights sind über zwei direkte Anschlüsse an die Repperndorfer Straße (Bundesstraße 8) mit schneller Verbindung zur Autobahn A 7/A 3 (rund 3,5 Kilometer) und zur Innenstadt angebunden. Ein weiterer Anschluss erfolgt durch ein Wohngebiet über die Gabelsberger Straße.

Gebäudebestand: 30 Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 608 Wohneinheiten, mit Freiflächen, Spielplätzen und Parkplätzen. 30 Einfamilien- bzw. Doppelhäuser (120 bis 150 Quadratmeter Wohnfläche) mit insgesamt 104 Wohneinheiten. Quelle: Bima

Marshall Heights (Archivfoto).
Foto: Siegfried Sebelka | Marshall Heights (Archivfoto).
 
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  • roschi
    Der mittlerweile,alterbedingt ruhigere "Schorsch" hat sich die "Kasernenleichen" sicher nicht nur aus eigenem "Interesse" an die Backe gehängt. Mit-Interessenten des KT Klüngels müssen benannt werden.8 Jahre leerstehende u. 60 Jahre alte "Schimmelpilz Wohnungen">Lungenärzte begrüssen ihre Dauerpatienten. Gas- u. Wasserversorgung u. mehr müssen erneuert werden.Und wer soll einziehen. H4 Bezieher ?Das wird sicher ein toller Stadtteil-Name ! Woanders wurden diese US Kasernen-Baracken z.T. abgerissen (Aschaffenburg, Maintal, usw.). In Kitzingen stehen sie an schönster Lage am Ortseingang als "Aushängeschild" u. lassen ahnen wie toll es in dieser Stadt ist. Alles passt ! Flugplatz, totes Stadtkonzept, nicht vorhandene Verkehrsumgehungen u. Ampelwahnsinn, usw. Kitzingen ist ein deutschlandweites Beispiel, wie man es NICHT machen soll.
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  • woodi
    Ich finde das der neue Stadtteil einen neuen Namen braucht.
    Wie wärs mit "Wittmannsdorf oder Wittmannshausen klingt doch nicht schlecht.
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  • roschi
    Kasperhausen wäre richtig .. grinsen
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  • 0goofer1
    Bima heißt Bundesanstalt für Immobilienangelegenheiten oder?? der Bund das sind wir das Volk. Und wieso wird mir dann als Verkäufer der Käufer und der Kaufpreis vorenthalten ?? Zum Wohle des Volkes oder soll ich die Mauscheleien nicht erfahren?
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  • scheu.chri
    Die Bima zwar eine Bundesanstalt und sie schreibt solche Gebiete auch zum Verkauf aus. Aber würden sie jedem Nachbaren erzählen wie "billiger oder teuer" sie ein Grundstück erstanden haben. Vor allem macht die Bima bei solchen Verkäufen auch noch Auflagen.
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  • Wenn der "Schorsch" nun denkt die Egerländer, Breslauer o.ä Strassen umzusiedeln, an eine der schönsten Lagen von Kitzi, dann dürfte ein eisiger Westwind entstehen, der schnell die kruden (UG) Ideen wegbläst. Für Wzb. Studenten ist die Strecke zu weit u. Kitzingen zu tod. Neubürger ? Die brauchen Arbeitsplätze, welche es hier nicht gibt. Also doch Arbeitsamt (H4)? Das Gelände ist schon gut eingezäunt, viell. ist ja eine andere Verwendung auch möglich. Billig eingekauft wurde ja, denn die Stadt hat nur ein Hunger-Angebot (220-300 Tds) abgegeben, viell. nur, um als Preisdrücker für "Einheimische" aufzutreten. Auch bei der (Stadt) Vorstellung, nur vordere (die ältesten) Häuser stehen zu lassen u. die hinteren (neueren) abzureissen, graust es nur. Egal was, wo der Stadtrat Kitzi mitmischt, kommt meist nur "Mist" raus. Schau mer mal wie es weitergeht. Der Ärger fängt wahrscheinlich nun erst an.... wetten ?
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  • Y_DOM30
    Ja es packt einer
    Warum nicht
    Was möglich ist in Kitzingen kennt GW
    Viel Glück
    Ich bewerbe mich schon mal für eine Wohnung
    Werde mich mit GW am Königsplatz treffen müssen
    Gruss
    Bis bald
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  • und auch keinen Tratsch über ihn. Mich täte der Plan hinter dem Kauf, der Traum(?) interessieren. In meiner kleinenDenkwelt unvorstellbar. Ansonsten: Einer (?) traut sich; Prima! Hoffentlich gut für KT!
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  • etme.schmitt
    Ich finde, die Uni Wzbg ist ein Katzensprung weg, Studenten bräuchten nur Nahverkehr. Weiterhin günstige Wohnungen gibt es nicht genügend, schöne große für Familien, Infrastruktur wäre möglich, schönes neues Stadtteil für Kitzingen! Ich wünsch, dass es Herr wittmann schafft, was vernünftiges auf den Weg bringen kann, ohne Steine im Weg durch die Stadt Kitzingen.
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  • hans-martin.hoffmann@t-online.de
    von KT nach Wü liegt im Bereich von ausreichend bis befriedigend, was die (Frequenz und Geschwindigkeit der) Bahnanbindung angeht (Busse gibts zwar auch, brauchen aber deutlich länger). Man müsste halt von den MH erstmal zum Bahnhof kommen, und dann ist in WÜ nochmal Bus & Bahn zum eigentlichen Ziel angesagt. Ich würde sagen, Zeitbedarf eine Stunde + x (Minuten) von Haus zu Haus bei Komfort gegen Null könnte hinhauen.

    Fährt man dagegen mit dem Auto "hintenrum" (B 8 - Leighton-Areal - Hubland), dürfte das den Zeitbedarf halbieren bis dritteln.

    (Immer vorausgesetzt, man findet Leute, die (bei) sowas überhaupt mitmachen.)

    Ne. Den ÖPNV würden da wohl nur die Masochist/innen nutzen - oder die Große Kreisstadt und die Universitätsstadt müssten sich wirklich was einfallen lassen w. z. B. eine direkte Schnellbusanbindung (und das auch umsetzen, versteht sich zwinkern )...
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