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KITZINGEN
Marshall Heights: Die Hälfte für Natur?
Zukunft für Marshall Heights? Vier Fraktionen des Kitzinger Stadtrats (CSU, SPD, UsW, Ödp) wollen mit diesem Grobplan ihre Vorstellung für die Nachnutzung der einstigen US-Wohnsiedlung skizzieren.
Foto: Grafik: Heike Grigull | Zukunft für Marshall Heights? Vier Fraktionen des Kitzinger Stadtrats (CSU, SPD, UsW, Ödp) wollen mit diesem Grobplan ihre Vorstellung für die Nachnutzung der einstigen US-Wohnsiedlung skizzieren.
Harald Meyer
Harald Meyer
 |  aktualisiert: 28.05.2019 10:16 Uhr

Besser spät, als nie: Die Initiatoren des Ratsbegehrens, das als Bürgerentscheid zur Nachnutzung der Ex-US-Wohnsiedlung Marshall Heights Ende September eine klare Mehrheit fand, haben jetzt ein Konzept vorgelegt.

In einem gemeinsamen Antrag präsentieren die Fraktionen von CSU, SPD, Ödp und UsW eine Grobplanung, bei der knapp die Hälfte der 32 Hektar der Natur zurückgegeben werden soll und der Rest für Wohnen und nichtstörendes Gewerbe reserviert bliebe.

Noch in diesem Jahr im Angebot

Dass die vier Fraktionen sieben Monate nach Start des Ratsbegehrens Gas geben, hat einen guten Grund: Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) will – wenn möglich – das Gelände mit seinen 736 Wohnungen noch in diesem Jahr zum Verkauf anbieten.

Laut Antrag der Fraktionen soll das Bieterverfahren Ende November starten und die Gebote bis Ende Februar abgegeben sein. Ein Verkaufs-Exposé liege der Stadt bereits vor.

Nur ein Teil als Wohngebiet

In das Exposé sollen nach dem Willen der Initiatoren des neuen Marshall-Heights-Antrags ihre Kernpunkte zur Überplanung der 32 Hektar. Ein kleiner Teil der Fläche wäre fürs Wohnen reserviert: Im Plan skizziert ist die Richtung Stadt weisende Spitze des Areals mit sieben (von insgesamt 30) Wohnblocks, die zwischen den Wohngebieten an der B 8 und der Gabelsberger Straße liegen.

Neben der stadtauswärts führenden Bundesstraße 8 würden dann Flächen für Betriebe ausgewiesen, die keine Konflikte mit dem kleinen Wohngebiet heraufbeschwören. Gedacht sei an Gewerbe aus dem Bereich Gesundheit oder aber auch aus dem Handwerk, so die Antragsbegründung.

Schule für die Stadt?

Weil nach der Formulierung des Bürgerentscheids die Stadt als Käufer von Teilflächen auftreten soll, wollen die Fraktionen den Bereich um die ehemalige Schule für Kitzinger Interessen reservieren – möglicherweise für einen Hort. Und der Rest? Hier sehen die Schöpfer des Konzepts „aufgrund der relativ großen Entfernung zur Innenstadt kein Entwicklungspotential“. Viele der Texashäuser seien wegen der Leichtbauweise nicht auf Dauer angelegt und nur aufwendig zu erschließen. Den Abriss von 13 Blocks und aller Einzel- und Reihenhäuser sieht der bisherige Plan der vier Fraktionen vor. Das Gelände könne später als Naherholungsfläche dienen. Allerdings haben sich die Autoren ein Hintertürchen bei den Dimensionen von Grün- und Wohnflächen offen gelassen: Wenn die Wohnraumanalyse, die bis Mitte oder Ende 2014 vorliegen soll, neue Zahlen liefere, könne die Planung nachgesteuert werden.

Frage des Bestandsschutzes

Weil die Bima das ganze Gelände, ausgenommen den kleinen städtischen Teil um die Schule, als komplettes Wohn-Areal verkaufen will, steht in dem Antrag ein Warnschuss: Nach Rechtsauffassung der Stadt gebe es keinen Bestandsschutz für alle Bauten. Das Planungsrecht liege bei der Stadt Kitzingen. Letzteres ist unumstritten, die Frage des Bestandsschutzes allerdings könnten Richter auch zugunsten der Bima entscheiden.

Am Donnerstag im Stadtrat

Entscheiden muss der Kitzinger Stadtrat auf jeden Fall: Das Thema Marshall Heights steht am Donnerstag, 14. November, auf der Tagesordnung und ebenso der Antrag der vier Fraktionen, die damit die Forderungen des Bürgerentscheids – in einem Konzept – zur Abstimmung stellen. Die öffentliche Sitzung beginnt um 18 Uhr in neuen Sitzungssaal des Rathauses.

 
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Kommentare
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  • Liebes karies, lieber spunk69,
    wie kommen Sie zu der Darstellung, dass "der Natur zurückgegebene Flächen" später wieder bebaut werden sollen/ könnten. Ausgehend von der mehrheitlichen Stadtrats- und Rechtsmeinung, dass kein Bestandsschutz besteht, haben wir dort dann, sofern der Beschluss durchgeht, erst einmal einen Außenbereich. Im Außenbereich darf bekanntlich (von Landwirten, Wind- und Mobilfunkanlagenbauern abgesehen) nicht gebaut werden. Letztendlich gehören die Grünflächen dann immer noch dem Bund und keinen Privatpersonen.

    Übrigens, wenn sich tatsächlich seriöse Investoren melden sollten, verweigert niemand das Gespräch zur Weiterverfolgung einer guten, nachhaltigen und stadtverträglichen Idee. Lediglich die Stadt selbst kann sich mehr als die aufgezeigte Fläche leisten.

    Ich bin jedenfalls gespannt auf die Ergebnisse des Bieterverfahrens.
    ;-) LG
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  • Der Teil der der Natur zurückgegeben werden soll. landet eher in bekannten Stadtratshänden !
    So ist das in Kitzingen
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  • Jetzt werden die letzten Schnapsideen aus dem Sack gezogen... - lächerlich
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  • geben Sie mal bitte Butter bei die Fische, indem Sie bei zukünftigen Investoren Vertrauen aufbauen. Damit meine ich die offene Frage des Bestandsschutzes. Außerdem befürchte ich, daß der Teil, der der "Natur zurückgegeben werden soll", letzten Endes doch wieder in Bauherrenhänden landet!
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