
Mal traurig, mal happy: Die tierischen Geschichten im Raum Kitzingen endeten ganz unterschiedlich. Diese hier haben uns besonders berührt oder erstaunt.
1. Was macht ein Storch am 4. Januar in Geiselwind?

Es war ein ungewöhnlicher Anblick: Am 4. Januar 2023 wurde in Geiselwind ein Storch gesichtet. Zwar ist das Nest auf dem Kirchturm seit über zehn Jahren stets ab dem Frühjahr besetzt, aber Anfang Januar müssten Störche eigentlich in wärmeren Gefilden überwintern. Immer öfter sparen sich die großen Vögel offensichtlich die lange Reise – und bleiben einfach in ihrer zunehmend hitzigeren fränkischen Heimat.
2. Trauriges Ende eines Tier-Dramas in Mainbernheim

Über Monate hatten sich zwei ausgebüxte Ziegen zwischen Mainbernheim und Willanzheim herumgetrieben – Ende Februar 2023 starben sie. Ein Jäger schoss die Tiere auf amtliche Anordnung ab. Es war das tragische Ende eines Tierdramas, das als romantische Ausreißergeschichte begonnen und viele Menschen berührt hatte. Die beiden Ziegen waren im Sommer zuvor aus einem Gehege im Seinsheimer Ortsteil Tiefenstockheim ausgebüxt.
Je mehr sie verwilderten, desto größer wurde die Gefahr: Die Ziegen trieben sich immer wieder an und auf der Staatsstraße und auf der Bahnlinie herum, der Hauptstrecke zwischen Nürnberg und Würzburg. Der Eigentümer wurde seiner Tiere über Monate nicht habhaft. Es gab mehrere Zwischenfälle. Als eine Ziege in ein Auto rannte und abhaute, mussten die offiziellen Stellen handeln. Das Landratsamt erteilte schließlich die Abschusserlaubnis.
3. Beim Sturm in Iphofen aus dem Nest gefallen – und überlebt

Dieser junger Eichelhäher war Ende Mai bei einem Sturm in Iphofen aus dem Nest gefallen. In der Natur hätte er keine Überlebenschance gehabt. Doch er hatte Glück: Durch aufmerksame Passanten kam er nach Altmannshausen zu Birgit Vorndran, die Jahr für Jahr rund 120 kleine Enten, Gänse, Fasane, Eichelhäher, Rebhühner und andere Wildvögel aufpäppelt und wieder auswildert. Dank seiner Ersatzmama hat der junge Eichelhäher nun sein Leben noch vor sich.
4. Kanarienvögel in Kitzingen wurden wie Müll entsorgt

Anfang August standen auf dem Gehweg in der Kitzinger Schrannenstraße sechs Vogelkäfige – allesamt waren seit langem nicht gesäubert worden und nun völlig verkotet und verdreckt. Die Vögel, die darin hausen mussten, waren zum Teil entflogen. Drei Kanarienvögel konnten gerettet werden. Sie wurden im Kitzinger Tierheim gesund gepflegt und schließlich in ein neues, besseres Zuhause vermittelt.
5. Misshandelte Stute Lilly erholt sich auf der SiHo-Ranch in Prühl

Lilly war schwer misshandelt worden. Lange Zeit traute sie keinem Menschen. Dass sie heute vergnügt über die Koppel tobt, liegt an Simone Dietrich, die mit ihrem Mann Horst Büchs die SiHo-Ranch in Oberscheinfeld-Prühl betreibt. Für die beiden gab es im August den Grünen Engel, mit dem der Staat besonderes ehrenamtliches Engagement in Sachen Natur- und Tierschutz auszeichnet. Könnten Lilly und all ihre früher verwaisten oder geschundenen Mitgeschöpfe auf der Ranch – Esel, Katzen, Schweine, Hunde – sprechen, sie würden wohl sagen: Recht so!
6. Überrolltes Katzenkind Marie in Uffenheim lebt heute normal

Ein Auto nach dem anderen rollte über das kleine Fellknäuel auf der Staatsstraße hinweg. Ob die Fahrer das Katzenbaby nicht gesehen hatten? Monika Anders aus Uffenheim schaute jedenfalls hin und nahm sich des nicht einmal 600 Gramm leichten Tierchens an. Sie brachte es zum Tierarzt, von wo es mit allerhand Verletzungen, unter anderem an Kopf und Rippen, mit Fieber und Durchfall zu Katzenretterin Alexandra Schorr nach Scheinfeld und schließlich zu Simone Dietrich auf die SiHo-Ranch in Prühl kam. Nach vielen Wochen liebevoller Pflege erholte sich die kleine Marie vollständig. Inzwischen hat sie bei Tierfreunden ein Zuhause gefunden.
7. Die lange Leidensgeschichte der "PV-Schafe" in Mainbernheim

Es hätte eine Win-Win-Situation sein können: 13 Schafe fanden auf einer gut drei Hektar großen Photovoltaik-Freifläche zwischen Mainbernheim und Willanzheim unter Solar-Paneelen Futter und betätigten sich als Landschaftspfleger, indem sie den Bewuchs auf dem Areal in Schach hielten. Doch nach drei Monaten waren die Fakten Ende September ernüchternd: Vier Tiere waren tot, Bilder leidender Artgenossen wühlten Tierfreunde und Passanten auf. Das Veterinäramt machte sich ein Bild von der Lage. Die Ermittlungen der Behörden in diesem Fall dauern noch an, wie das Amt am 18. Dezember mitteilte.
8. Teuerster Hund Kitzingens hat endlich ein neues Zuhause

Eine Geschichte mit Happy End: Mischlingshündin Mimi war gerade ein halbes Jahr alt, als der Tierarzt die verheerende Diagnose stellte: gleich zwei kaputte Hüften. Zwei aufwändige Operationen und eine große Spendenbereitschaft haben dem Tier ein neues Leben geschenkt. 6000 Euro kostete der Eingriff – pro Hüfte. Inzwischen kann Mimi laufen und toben, wie jeder andere Hund. Sie hat im Kreis Main-Spessart ein liebevolles Zuhause gefunden.