Die Sache liegt seit mehr als zwei Jahren auf dem Tisch des Kitzinger Stadtrats, und man könnte jetzt ausrechnen, wie viel Wasser in dieser Zeit den Main hinuntergelaufen ist und wie viel davon der Fluss gefahrlos hätte abtreten können. Denn genau darum geht es: um die Entnahme von Wasser zum Zweck der Bewässerung von Iphöfer Weinbergen. Der Stadtrat hätte das Thema am Donnerstagabend vorerst abräumen können. Doch er vertagte sich – wieder einmal.
Im Sommer 2022 war eine Delegation der Stadt Iphofen zu Gast im Kitzinger Bau- und Umweltausschuss. Sie warb um das Abpumpen von 200.000 Kubikmeter Wasser im Winter aus dem Main, mit dem im trockenen Sommer die Iphöfer Weinberge bewässert werden sollen, und um den Bau einer sieben Kilometer langen Leitung von Kitzingen zu einem Speichersee am Schwanberg – ein von der Staatsregierung gefördertes Pilotprojekt mit einem Volumen von etwa 20 Millionen Euro. Schon damals mussten die Iphöfer gegen starke Strömungen kämpfen. Regenwasser, das auf Iphöfer Boden fällt, über den Sickerbach in den Main abzuleiten und von dort über eine Leitung zurück nach Iphofen zu pumpen – für Kitzingens Grüne ein "ökologischer Schwachsinn".
Die Fachleute erklärten, warum das nicht anders möglich sei: weil Regenwasser – sobald es auf Iphöfer Keuperboden tropft – sich sofort mit Sulfat anreichert und in kürzester Zeit die Leitungen der Tröpfchenbewässerung verstopfen würde. Und weil Quellwasser auf Iphöfer Gemarkung viel zu spärlich sprudelt, um auf die benötigte Menge zu kommen.
Wie viel Wasser kann dem Main auf Dauer entzogen werden?
Die vielfach ausgetauschten Argumente prallten auch jetzt wieder aufeinander. Von der Stabsstelle "Zukunftsstrategie Wasserwirtschaft Nordbayern" der Regierung von Unterfranken war Herbert Walter in den Stadtrat gekommen. Er sprach von einer "Häufung der Trockenjahre" seit 2015 und kam zu dem Ergebnis, dass es der Main verkrafte, wenn man ihm über vier Wintermonate hinweg 200.000 Kubikmeter Wasser entnehme und nach Iphofen leite. Eine solche "Einzelentnahme" wirke sich nicht nachteilig auf den Fluss aus.
Was aber, wenn es nicht bei Einzelentnahmen bleibt? "Wenn oberhalb von Kitzingen 20 weitere Gemeinden Wasser entnehmen", wie Andreas Moser (CSU) sagte. Tja, so Walter, ein "gewisses Potenzial" sei da. "Aber es ist nicht unendlich." Schon war man im Stadtrat in einer Debatte, die auch andernorts – unter dem Stichwort "Begehrlichkeiten" – geführt wird. Denn Iphofen ist mit seinem Wunsch nach Mainwasser nicht allein, wie Grünen-Stadträtin Gisela Kramer-Grünwald zu bedenken gab.
Da gebe es die Etwashäuser Gärtner, wie Umweltreferent Uwe Hartmann (parteilos) sagte. Und da gebe es die Sickershäuser Winzer, wie Gertrud Schwab (CSU) anmerkte. Sie alle seien künftig auf Wasser angewiesen, und Hartmann machte schon einmal klar, dass ihm in diesem Fall die Kitzinger Gärtner näher lägen als die Iphöfer Winzer. Die sollten, so der Vorschlag von Klaus Sanzenbacher (Grüne), doch erst einmal damit anfangen, bei Knauf Wasser zu sammeln. Dort gebe es 16 Hektar versiegelte Flächen, davon allein 13 Hektar Dachflächen – genug, um jährlich bis zu 100.000 Kubikmeter Regenwasser aufzufangen, meinte er.
Das Mainwasser könnte sich mit Keimen anreichern
Herbert Walter, der Mann von der Regierung, entgegnete, diese Dachwässer könnten mit Schwermetallen oder Vogelkot belastet sein. Auch das Mainwasser, erwiderte Sanzenbacher, trage Keime mit sich, die sich im geplanten Speicherbecken in Iphofen anreicherten. So ging es hin und her – bis Siegfried Müller (UsW) einen "Antrag zur Geschäftsordnung" auf Ende der Debatte stellte, der mit 15 zu 14 Stimmen angenommen wurde.
Auf der Tagesordnung stand an diesem Abend aber noch der im Oktober 2021 von den Grünen eingebrachte und seither schon dreimal zurückgestellte Antrag, Iphofen den Transport des Mainwassers über Kitzinger Gemarkung zu verweigern. Als es unter Punkt 10 zur Abstimmung gehen sollte, war die Zeit weit fortgeschritten – zu weit für OB Stefan Güntner, der die Sache gegen 21.45 Uhr in Erwartung einer weiteren ausufernden Diskussion erneut vertagte. Jetzt soll im Februar ein fünfter Anlauf folgen.
Riesige Dachflächen der Fa. Knauf leiten vermutlich das Dachwasser ungenutzt ab.
Niederschlagswasser aus den Weinbergen mehrerer Weinbergsorte am Schwanberg könnte auch (siehe Konzept Volkach) gesammelt werden.
Zusammen mit Dachflächenwasser wäre wohl eine Wasserqualität zu erreichen, die auch für Tropfberegnung geeignet sein dürfte.
Eine über 7 km lange Leitung zur Entnahme aus dem Main wird wohl nie zustande kommen (dann will es jede Gemeinde haben).
Darüber hinaus sollten künftige Baugenehmigung großer Hallen und versiegelten Flächen immer auch die Rückhaltung von Dachwasser berücksichtigen (Wassermanagement für Niederschlagswasser).
Aber machen wir schön weiter damit uns die Natur umzumodeln wie wir es brauchen statt uns ihr anzupassen und hey, wenn dabei sogar noch eine Droge rauskommt, die jährlich um die 60000 Tote alleine in Deutschland verursacht, was will man da mehr.../s
Und nein, ich schwinge hier keine "pseudogrüne Keule", sondern bin (noch) CSU-Mitglied.
Es geht hier doch um keinerlei Parteimitgliedschaft! Was konstruieren Sie da?
Und es kann meiner Meinung auch jeder rauchen, was er mag!
Es geht auch nicht darum für Winzer und gegen Gemüsebauern!
Aber was Sie hier für Tiraden schwingen, und Winzer pauschal mit Alkohol gleichsetzen, und Gemüse vor Trauben einordnen ist ist Käse! Jeder kann trinken was er will und Wein gehört zu franken wie das Hofbräuhaus zu München! Daraus Alkoholismuskonstruktionen zu basteln ist unsinnig. Es bastelt ja auch keiner aus einem Hanfacker eine Drogenplantage!
Ich lasse auch gerne die Ausrufezeichen weg, die ein Zeichen der besonderen Würdigung einer Aussage sind.
und ob Sie nicht mit mir diskutieren oder nicht ändert nichts an den Tatsachen.
Sie dürfen auch Ihre Meinung zum Alkohol haben, wie ich meine zu Drogen habe und diese auch vertrete. Das zeichnet unsere Meinungsfreiheit aus.
Dennoch sollten Äpfel mit Birnen verglichen werden und nicht ausgegrenzt oder Einzelne über dem Allgemeinwohl (und hierzu gehört unsere Versorgung zweifelsohne) gestellt werden.
Von den sozialen Folgen im Umfeld der Alkoholsüchtigen mal ganz abgesehen.
„Eine wissenschaftliche Untersuchung, die im britischen Fachblatt „The Lancet“ erschienen ist, stellt fest, dass Alkohol gar die gefährlichste Droge überhaupt ist, berücksichtigt man, welchen Schaden der Alkohol für die konsumierenden Menschen und ihr Umfeld anrichtet.“
Generell würde ich Sie bitten, weniger mit Ausrufezeichen zu arbeiten und generell den Ton Ihrer Aussagen zu überdenken - ich empfinde ihn als aggressiv und werde daher nicht mit Ihnen weiterdiskutieren.
die Werte aus 2022 (zu finden hier: https://www.dkfz.de/de/tabakkontrolle/download/Publikationen/sonstVeroeffentlichungen/Alkoholatlas-Deutschland-2022_Auf-einen-Blick.pdf)
besagen:
Alkoholbedingte Todesfälle
• Todesfälle aufgrund von alkoholbedingten Krebserkrankungen: Schätzungen zufolge sind in Deutschland im Jahr 2022 mehr als 8 000 Krebstodesfälle auf Alkoholkonsum zurückzuführen (rund 6 200 bei Männern und 2 100 bei Frauen).
• Todesfälle infolge von ausschließlich durch Alkoholkonsum bedingten Krankheiten: Im Jahr 2020 starben in Deutschland rund 14 200 Menschen an einer ausschließlich durch Alkoholkonsum bedingten Krankheit – 10 600 Männer und 3 600
Frauen.
• Über 40 000 Menschen sterben in Deutschland insgesamt pro Jahr Berechnungen zufolge vorzeitig an den Folgen ihres Alkoholkonsums
so, und jetzt wieder die Kurve zum Wasser!
Frau Erhard, tun Sie mir einfach den Gefallen und ignorieren Sie in Zukunft meine Kommentare. Sie sind mir einfach zu krawallig unterwegs, sei es im Umgang mit mir, wenn Sie Herrn Kochs Kommentar als Käse abtun oder Frau Müller nahelegen, lieber zu schweigen als sich Ihrer Meinung nach als unwissend zu enttarnen (Sie wissen schon, si tacuisses, ...).
Aber gestehen Sie das auch dem Rest der Bevölkerung ein, die ein eigenständiges und selbstbestimmtes Leben zu führen in der Lage sind!
Dazu gehört auch selbst zu entscheiden und mir das nicht vorgeben oder verbieten zu lassen!
Also zurück zum Wasser!
PS: wobei das "begleitete drinken von Alkohol" von erst 14-Jährigen schon etwas krank ist in Deutschland
Sie würden gerne legal kiffen?
Sie lassen sich nicht bevormunden?
Den Bogen mit dem "begleiteten trinken" verstehe ich auch nicht? Es geht uns Wasser...
oder geht's um ihre Moralvorstellung und Erziehungsmethoden?
1. Es ist eine kleine kurze Wasserleitung
2. Das Wasser vom Schwanberg würde den Boden versalzen und damit zerstören
3. Der Staat hat die Aufgabe, diese Infrastruktur zu unterstützen
4. Nur im Winter wird Wasser aus dem Main entnommen. Und nur dann, wenn der Speicher leer und der Main übervoll ist
5. Nur in Notfällen darf per Tröpfchen-Bewässerung bewässert werden
6. Die Winzer müssen im Gegenzug Humus aufbauen und Blattmasse reduzieren
7. Parallel fördern wir Projekte für weniger Flächenversiegelung, Wasseraufbereitung, Boden als Wasserspeicher, bessere Grundwasser-Neubildung
8. Die Industrie in Ufr. entnimmt doppelt so viel Wasser aus dem Main wie Landwirtschaft, Obst- und Weinbau zusammen
9. Es geht um ein Gesamtkonzept. Alles gehört zusammen
Herzlich, BB
Mit welcher Begründung?
Ich will jedenfalls nicht dafür bezahlen müssen.