Mit scharfen Worten wehrt sich die Vorsitzende des Iphöfer Weinbauvereins Andrea Wirsching gegen die erneute Kritik aus Kitzingen und Mainbernheim an der geplanten Weinbergsbewässerung. "Ja, einige Stadträte in Kitzingen und Mainbernheim stehen auf der Leitung, da sie Fakten ignorieren, für Argumente nicht zugänglich sind und an einer sachlichen Diskussion nicht teilhaben wollen. Dabei schaden sie den Interessen ihrer eigenen Bürger", schreibt Wirsching in einer Pressemitteilung.
Der Kitzinger Bau- und Umweltausschuss hatte sich vergangene Woche erneut mit der umstrittenen Materie befasst – ohne eine abschließende Bewertung darüber zu treffen, ob er Iphofen nun die Wegerechte für die geplante Wasserleitung zum Main gewährt. Sie ist Hauptbestandteil des millionenschweren Pilotprojekts und soll im Winter die jährlich benötigten 200.000 Kubikmeter Wasser herbeischaffen, die dann für den jeweils folgenden Sommer in einem Speichersee in Iphofen gebunkert werden.
Die Studie habe alle Alternativen zur Wasserleitung geprüft
Wirsching geht in ihrem Schreiben vor allem auf die von den Kitzinger Grünen und ihrem Vertreter Klaus Sanzenbacher nicht zum ersten Mal geäußerte Kritik ein, wonach Alternativen zu der letztlich beschlossenen Wasserleitung nicht ausreichend untersucht worden seien. "Im Gegensatz zur Behauptung von Herrn Sanzenbacher wurden in der Konzeptstudie alle Möglichkeiten der Wasserdarbietung geprüft. Dies ist eine Vorgabe des Umweltministeriums für die Förderung der Konzeptstudien." Und: Das Wasserwirtschaftsamt habe sowohl im Kitzinger Stadtrat als auch im Mainbernheimer Stadtrat dargelegt, dass die geplanten Wasserentnahmemengen im Winter keinen Einfluss auf den Pegel des Mains hätten.
Wirsching stellt bei der Betrachtung des Vorhabens fest, dass es "nicht nur um die Bewässerung von Weinbergen" gehe, "die ja von allen landwirtschaftlichen Kulturen weitaus am wenigsten Wasser benötigen". Der Klimawandel habe gezeigt, dass Wasser im Sommer ein knappes Gut sei und die Kommunen es auch zur Bewässerung von Sportplätzen, Friedhöfen und urbanem Grün benötigten. Der Iphöfer Weinbauverein werde sich dafür einsetzen, dass dieser Aspekt in den weiteren Planungen berücksichtigt wird.
Eine Chance auch für den Klima-Hotspot Kitzingen?
Mit Blick auf den fortschreitenden Klimawandel und den drohenden "Temperatur-Hotspot" Kitzingen sieht Wirsching das Projekt auch als "Chance für Kitzingen und seine Ortsteile Sickershausen und Etwashausen sowie Mainbernheim, sich an die geplante Infrastruktur des Bewässerungsprojektes anzudocken, um eine innovative Bewässerungslösung für eigene Bedürfnisse zu haben". Davon könnten dann auch Winzer und Gärtner in beiden Städten profitieren.
Wurden in Iphofen wirklich alle Möglichkeiten zum Wasser speichern geprüft , z. B. Oberflächenwasser aus den Weinbergswegen, Klarwasser der Kläranlage, Dachregenwasser von Hallen, Einkaufmärken und Großbetrieben?
Wasser wird immer kostbarer. Muss wirklich jeder Rebensorte bei uns angebaut werden oder nur Silvaner wie in alten Tagen?
Was ist dann mit den Winzern in Langa, Rädlsa oder Wissebrunn ? Brauchen deren Weinberge kein Wasser ?? Sind diese Rebstöcke in ein paar Jahren alle eingegangen und verdorrt ? Was ist da der Unterschied zu Iphofen, wieso gibt es kein gemeinsames Projekt am ganzen Schwanberg ? Sind diese Winzer dort so rückständig ??
Oder gibt es in diesen Gemeinden keine Edelweingüter, die unbedingt mit Steuergeldern und zahlungskräftiger Unterstützung der kleinen Winzer und Genossenschaftler evt sogar profitieren ??
Und dank einer weiteren großzügigen Spende durch die zahlungskräftige Gemeinde ?? Zahlen dadurch neben dem Zuschuss aus dem Staatshaushalt indirekt auch die normalen Iphöfer Bürger, Rentner und Arbeiter auch in dieses Projekt mit ein ?
Schon lustig, dass die Gegner der geplanten Bewässerung genau dasselbe über die Befürworter sagen könn(t)en.
"...Dabei schaden sie den Interessen ihrer eigenen Bürger".
Ich als Mainbernheimerin kann Frau Wirsching versichern, dass die Stadträte, die ihrer Meinung nach "auf der Leitung stehen", in meinem Interesse handeln und ich hoffe, dass sich Mainbernheim gegen die Gewährung von Wegerechten ausspricht - da fahre ich lieber mein eigenes gesammeltes Regenwasser 2,5km zum mit dem Rad zum Friedhof als von solch einem Unternehmen, wenn auch nur indirekt, zu profitieren.