![Am nördlichen Ortsrand von Krautheim, nahe der Grenze zum Landkreis Schweinfurt, entsteht das neue Baugebiet "Bühl" mit 25 Bauplätzen.](/storage/image/2/6/8/8/9718862_app-article-teaser-large_1Bs6nF_GXFwRL.jpg "Am nördlichen Ortsrand von Krautheim, nahe der Grenze zum Landkreis Schweinfurt, entsteht das neue Baugebiet "Bühl" mit 25 Bauplätzen.")
Was für eine Idylle: Hinter dem Hügel Richtung Zeilitzheim versinkt die Abendsonne, ein leichter Wind bläst die Hitze des Juli-Montags raus aus den Straßen Krautheims. Diese sind dank der Dorferneuerung endlich schick herausgeputzt. Und nun bekommt der 200-Seelen-Ortsteil Volkachs sogar noch ein neues Baugebiet.
Ob's daran lag oder an dem Bierbrunnen in der Mitte Krautheims, dass Volkachs Bürgermeister Heiko Bäuerlein in der Stadtratssitzung am Montagabend bemerkte: "Auf die Krautheimer sind allerweil einige neidisch"? Widerspruch erntete er dafür von seinen Kolleginnen und Kollegen im Schelfenhaus nicht. Könnte Krautheim doch das erste Fleckchen Volkachs werden, in dem die Stadt zügig ein neues Baugebiet anbieten kann.
Wobei "neu" in dem Zusammenhang ein relativer Begriff ist. Seit August 1967 ist der Bebauungsplan "Bühl" in Krautheim rechtskräftig, also seit sage und schreibe fast 55 Jahren. Die Tatsache, dass er nun schnell auf den aktuellen Stand gebracht wurde, spricht Bände über den hohen Bedarf an Bauland und neuen Wohnungen. Hier kommen die wichtigsten Fragen und Antworten zu dem Baugebiet "Bühl" in Krautheim.
Wo genau wird das neue Baugebiet "Bühl" in Krautheim entstehen?
Das neue Baugebiet "Bühl" liegt im Nordwesten von Krautheim, entlang der Zeilitzheimer Straße. Der gleichnamige Nachbarort im Landkreis Schweinfurt ist nur zwei Kilometer entfernt. Von Krautheim nach Volkach sind es knapp sechs Kilometer, ähnlich weit ist es nach Gerolzhofen. Diese Lage dürfte die Grundstücke auch für Bauwillige aus dem Landkreis Schweinfurt attraktiv machen.
Wie viele Bauplätze entstehen in Krautheims neuem Baugebiet?
Planer Matthias Pröstler (rö Ingenieure, Würzburg) stellte dem Stadtrat am Montagabend den runderneuerten Entwurf des Bebauungsplans vor. In diesem Zug lobte er die "sehr konstruktive Arbeit", die vorab in einem Workshop stattgefunden habe. Knackpunkt des Plans war laut Pröstler die Zufahrt auf die Kreisstraße KT 37, die von Krautheim nach Zeilitzheim führt. Diese liegt nach der neuen Version nun vor dem Ortsende, gleich hinter den letzten Häusern in der Straße "Am Bühl". Darüber verläuft die zweite Zufahrt zur neuen Wohnsiedlung.
Die Fläche dafür ist 2,8 Hektar groß, das entspricht etwa vier Fußballfeldern. Einst waren darauf nur elf Bauplätze vorgesehen, nun sind es 25. Diese seien "zeitgemäß, aber mit ordentlicher Fläche", sagte Pröstler. Mindestens 500 Quadratmeter für Grundstücke mit Einfamilienhaus, bei Doppelhaushälften mindestens 360 Quadratmeter stehen im Plan.
Haustypen, Dachformen, Energie: Was ist im Baugebiet "Bühl" vorgegeben?
Zulässig sind Einzel-und Doppelhäuser sowie Hausgruppen. Dazu zählen neben Reihenhäusern und Kettenhäusern auch Mehrfamilienhäuser, wie der Bürgermeister auch Nachfrage erläuterte. Die maximale Wandhöhe beträgt 6,50 Meter, Flachdächer sind nur auf Garagen oder Carports erlaubt und müssen begrünt werden. Eine Zisterne ist Pflicht. Insgesamt ist beim Wasser ein Trennsystem von Schmutz- und Regenwasser vorgesehen. Für die Niederschläge wird es ein Regenrückhaltebecken am Rand des Baugebiets geben.
Bei den Energieformen mochte sich der Stadtrat nicht mit der Idee von Moritz Hornung (Grüne) anfreunden, Erdwärmebohrungen für alle Grundstücke einzuplanen. Cengiz Zarbo (FWG) plädierte wie weitere Stadtratskollegen für "möglichst wenig Zwang" bei der Wahl der Energieversorgung. Pflicht ist laut Bebauungsplan nur mindestens ein regenerativer Energieträger für das Hauptgebäude.
Wann rollen die Bagger, und was kostet der Quadratmeter?
Die Frage nach dem Preis sei aktuell noch "völlige Kaffeesatzleserei", sagte Heiko Bäuerlein auf Nachfrage. Wenn man diese beantworten könne, befinde man sich eher schon auf der Zielgeraden für das Baugebiet. Wann genau diese erreicht wird und die Bagger rollen, ist aber noch offen. Klar ist, dass für die Fläche ein beschleunigtes Verfahren ohne Umweltverträglichkeitsprüfung möglich ist. Ziel sei, so hatte Planer Pröstler im Stadtrat gesagt, "zeitnah in die öffentliche Beteiligung zu gehen". In Krautheim sind die kompletten 2,8 Hektar bereits im Eigentum der Stadt.
Wie geht es mit den Baugebieten in Obervolkach und der Stadt Volkach voran?
Genau daran hängt es bei zwei weiteren Baugebieten der Stadt: In Obervolkach soll das Baugebiet "An der Michaeliskapelle" entstehen, in der Stadt könnte das Gebiet "Schaubmühle" noch erweitert werden. Bei beiden Flächen befindet sich die Stadt allerdings noch in Verhandlungen mit Grundstückseigentümern. Ausgang offen. In Obervolkach prüfe man daher, so der Bürgermeister, ob nicht wenigstens der Start mit einem ersten Bauabschnitt möglich sei.
