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Volkach
Wohnungsnot: Volkacher Stadtrat reaktiviert altes Baugebiet
Nicht nur die Stadt Volkach ist begehrt als Wohnort, sondern auch ihre Stadtteile. Wie gut, wenn man noch ein Baugebiet im Ärmel hat. Dieses Ass zog der Stadtrat nun.
Blick auf das Volkacher Baugebiet Schaubmühle. Nach Schaubmühle 1 und 2 soll die Fläche möglichst schnell um die 'Schaubmühle Ost' erweitert werden.
Foto: Barbara Herrmann | Blick auf das Volkacher Baugebiet Schaubmühle. Nach Schaubmühle 1 und 2 soll die Fläche möglichst schnell um die "Schaubmühle Ost" erweitert werden.
Barbara Herrmann
 |  aktualisiert: 12.09.2022 15:02 Uhr

Langwierig, teilweise sogar zermürbend ist häufig die Suche nach Flächen für neue Baugebiete. Auch in Volkach, wo vor allem im Stadtgebiet die Nachfrage das Angebot bei weitem übersteigt. Doch auch in den Ortsteilen ist der Bedarf anscheinend gewachsen. So stark, dass der Stadtrat am Montagabend einen fertigen Bebauungsplan für ein Gebiet in Krautheim aus der Schublade zog. Der liegt dort laut Volkachs Bürgermeister Peter Kornell (FWG) schon seit über 30 Jahren.

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Ein Antrag der Fraktion der Freien Wählergemeinschaft (FWG) Volkach könnte nun zu dessen überraschender Reaktivierung führen. Wie 3. Bürgermeister Udo Gebert vortrug, soll der rechtskräftige Bebauungsplan "Im Bühl" an der Zeilitzheimer Straße sofort genutzt werden. Das heißt, die Flächen dafür sollen gekauft und die Erschließung geplant werden. Grund für diesen Antrag ist laut dem FWG-Fraktionsvorsitzenden Herbert Römmelt, dass die fehlenden Bauplätze "ein großes Problem für die Leute" sind. Auch in Krautheim. Dieses Thema sei bei den vielen Versammlungen im Zuge der Kommunalwahl am 15. März immer wieder aufgetaucht.

"Wir haben momentan in Volkach in keinem einzigen Ortsteil einen städtischen Bauplatz anzubieten."
Bürgermeister Peter Kornell (FWG)

Kornell bekräftigte: "Wir haben momentan in Volkach in keinem einzigen Ortsteil einen städtischen Bauplatz anzubieten." Und die Fläche in Krautheim liege genau zwischen Volkach und Gerolzhofen, also recht günstig. Noch gehöre der Stadt Volkach zwar noch gar nichts dort, aber der Eigentümer sei gesprächsbereit. Das bestätigte auch Krautheims Ortssprecher Dieter Söllner (SPD). Man habe dort "weder geschlampt noch geschlafen"; bis vor kurzem sei das noch anders gewesen. Auch war der Andrang auf Baugrund in Krautheim bisher nicht so stark, doch das habe sich gewandelt. "Das ist nur zu begrüßen, wenn das schnell vorankommt."

Drei weitere Baugebiete in Planung

Dieser Meinung war offensichtlich der komplette Volkacher Stadtrat. Bereits in der nächsten Sitzung soll der Beschluss auf der Tagesordnung stehen, dann der Grund gekauft und möglichst schnell ein Planer für die Erschließung gesucht werden. Dann könnten "Im Bühl" überraschend schnell, aber frühestens in einem Jahr, mindestens 15 neue Bauplätze angeboten werden.

Ganz so schnell dürfte es bei den anderen drei Baugebieten nicht gehen. Bauamtsleiterin Ulla Gistel-Gareiß hatte zuvor das Ergebnis einer Besprechung mit dem Landratsamt wie folgt zusammengefasst: In Astheim wird es wegen des Naturschutzgebietes wohl nur sechs Bauplätze geben, für das große Baugebiet "Schaubmühle Ost" in Volkach (30 Einfamilienhäuser plus Doppelhäuser und Geschosswohnungsbau) selbst schaue es nicht schlecht aus und auch das Gebiet in Obervolkach mit rund 27 Bauplätzen sei "voraussichtlich machbar". Ihr Chef Peter Kornell schob allerdings warnend hinterher: "Das dauert alles noch."

Antrag der Martins abgelehnt

Dieser leidige Grundsatz gilt auch für das Bauvorhaben der Familien Martin am Erlachhof in der Nachbarschaft des neuen Weinhotels. Ihre Bauvoranfrage, zwei Einfamilienhäuser im Außenbereich neben dem elterlichen Hof zu bauen, war vor zwei Jahren positiv beantwortet worden. Heute, so zeigte sich eine längere Diskussion im Stadtrat, sei das aber nicht mehr so einfach möglich. Das Landratsamt handhabe das nach den Klagen rund um das Weinhotel nun deutlich strikter.

Den Antrag der Familien, eine Änderung des Flächennutzungsplans in ein Mischgebiet nur für dieses Grundstück, lehnte der Stadtrat mit zwölf zu fünf Stimmen ab. Der Stadtrat hatte vor allem Sorge, damit einen Präzedenzfall zu schaffen, auf den sich andere Bauwillige dann stützen würden. Für die Martins bleibt nur noch die Möglichkeit, ihre Häuser gemäß den Vorgaben des Landratsamtes auf dem bereits bebauten Grundstück der Eltern unterzubringen.

 
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