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Kitzingen
Gut für gar nichts: Die 51 Arten von Stechmücken
Urlaubsreif – die Kolumne zum Sommer: Einen Teil des Sommers verbringen wir mit Jucken. Wenn dann auch noch die Überschwemmungsmücke dazu kommt, ist alles zu spät.
Eine Mücke bei der Arbeit. 
Foto: Patrick Pleul, dpa | Eine Mücke bei der Arbeit. 
Frank Weichhan
 |  aktualisiert: 15.07.2024 09:49 Uhr

Neben 51 Arten von Kopfschmerzen gibt es leider in Deutschland auch 51 Arten von Stechmücken. Sie sind alle sehr biestig, eine davon aber besonders: die Überschwemmungs­mücke. Während unsere Hausmücke eher vorsichtig zusticht und sich im Zweifelsfall auch mal verscheuchen lässt, macht die Überschwemmungsmücke keine Gefangenen: In schlimmster Kamikaze-Manier überfällt sie uns, sticht zu und hinterlässt einen riesigen Mückenstich an seinem Opfer.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat eine vorläufige Bilanz des Sommers 2021 gezogen: Bisher zeichnet sich ab, dass es von Anfang Juni bis Ende August deutlich zu viel geregnet hat. Den Schnitt rettete vor allem der Juni, nach der vorläufigen DWD-Bilanz der drittwärmste seit Beginn der Aufzeichnungen 1881. 
Foto: Bernd Wüstneck, dpa | Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat eine vorläufige Bilanz des Sommers 2021 gezogen: Bisher zeichnet sich ab, dass es von Anfang Juni bis Ende August deutlich zu viel geregnet hat.

In diesem Sommer liefen Menschen herum, die fast nur noch aus Mückenstichen bestanden. Warum das so ist, erklärte dieser Tage ein Experte im Radio: Während wir Hausmücke und das, was sie in uns hinein spritzen, gewohnt sind, kennt unser Immunsystem die Überschwemmungsmücke und ihre Hinterlassenschaften nicht so gut. Deshalb findet eine heftigere Reaktion des Körpers statt. Wobei es beim Jucken scheinbar keinen Unterschied gibt.

Das Mücken-Problem gab es schon immer. Bereits die alten Griechen beschäftigten sich damit und nannten den Blutsauger Anopheles. Was übersetzt so viel bedeutet wie "Gut für nichts". Das trifft's ausgezeichnet, ist aber manchmal etwas umständlich in der Formulierung: "Mich hat schon wieder eine Gut-für-nichts gestochen!"

Jedenfalls ist es eine Schande, dass jeden Sommer diese Gut-für-nichts-Plage über uns kommt. Es gehört zu den großen Ungerechtigkeiten dieser Welt, dass die Hälfte der kostbaren Urlaubszeit mit Jucken und aussichtslosem Mückenjagen draufgeht.

Zumal es ja auch noch andere Plagen zu bekämpfen gilt: Ameisen kapern den Garten.  Dann sind da noch die Wespen: Man kann gar nicht so viel Sonnenstiche haben und Bienenstiche essen wie man Wespenstiche bekommt. Über die in Mitteleuropa heimischen elf Wespenarten lässt sich nach jahrelangem Studium am Objekt sagen, dass sie alle bei mir wohnen. Eine Art ist nur dazu da, um sich aufs Eis zu stürzen. Zwei Arten fliegen ausschließlich Pflaumenkuchen an und verfügen dabei über einen Raketenantrieb, der selbst die NASA blass werden lässt.

Sorry, dass ich mich hier heute so aufregen musste. Nichts für ungut! Oder, wie wir Mücken-Experten sagen: Gut für nichts!

Urlaubsreif - die Kolumne zum Sommer: Bisher in loser Folge erschienen sind Wie der Sommer auf platt klingt, Küssende Engel, Wie sich der Sommer anhört, Wenn der Sommer im Stau steht, Warum die Luca-App bei der Polizei nicht als Alibi taugt, Wenn selbst Rihanna im Regen steht , Wenn der Weihnachtsmann im Sommer kommt sowie Der Bahn-Streik und die Stinkwut

 
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