Moin! So ein wenig schlägt der Urlaub an. Sommer, Sonne, Meer. Und die eine oder andere Lektion Plattdeutsch ist auch dabei, wenn man Urlaub im Norden macht. Aber ein paar Begriffe bleiben dann doch hängen. Wissen Sie, wie der Norddeutsche zu Facebook sagt? Da kommen Sie nie drauf: auf Platt heißt das Ankiekbook. Schön, oder? Angsthase ist ähnlich schön, der heißt nämlich Bangbüx.
Nach einer Woche Urlaub ist dann die Zeit reif, sich den ganzen Sätzen zu nähern. Zum Beispiel dieser: Hochdüütsch kann jeder Dösbaddel snacken. Stimmt zwar nicht so ganz, hört sich aber gut an. Und weil wir uns ja in den schönsten Wochen des Jahres befinden und es uns gut geht, darf das hier auch nicht fehlen: Mi geiht dat good.
Irgendwie klingt auf Plattdeutsch alles leichter. Das ist im nunmehr zweiten Corona-Sommer nicht ganz unwichtig. Man kann ja manches rund um die Pandemie nicht mehr hören. Aber auf Platt, da geht das irgendwie. Ist erträglicher. Wer vermutet schon eine unschöne Botschaft hinter „Corona-Inzidenz kladdert wieter na babben.“ Da kann die Inzidenz hinklettern, wo sie will – kladdern juckt nicht so wirklich.
Und egal was auf Ungeimpfte zukommt, verursacht auf plattdeutsch alles andere als schlechte Laune: Strengere Regeln för Lüüd ahn Impfung. Klingt harmlos.
Vielleicht wäre das ja die Lösung: Einfach mal die 20-Uhr-Tageschau auf Plattdüütsch. Jens Riewa snackt. Zumindest in den Ferien. Da kann sein was will, es macht gute Laune. Selbst die Nachrichten über das Hochwasser klingen wesentlich entspannter, wenn es beispielsweise heißt: Kabinett snackt över Hoochwater-Hölp. Regenwetter macht nie wieder schlechte Laune. Da kann es wie aus Wannen schütten, macht aber nichts, weil die Übersetzung gar so nett ist: Dat gießt as ut Mollen.
Ruhig, entspannt, es darf auch mal was nicht fertig werden. Wir schalten die Plattdeutsch-Übersetzungsmaschine an und heraus kommt: Immer suutje un gediegen, wat nich dardig warrt, blifft liegen.
So kommt man gut durch den Sommer, oder? Trotzdem sei erwähnt, dass der zweite Teil unserer kleinen Sommer-Kolumne ganz in Dösbaddel-Hochdüütsch und ohne zu snacken daher kommt. Bis dahin sagen wir einfach mal: Op Wedder sehn.
"Urlaubsreif!" erscheint in den Sommerferien in loser Folge an dieser Stelle.