Ein rekordverdächtiges Investitionsprogramm liegt vor der Stadt Kitzingen: 25,6 Millionen Euro hat Stadtkämmerin Elisa Müller im Vermögenshaushalt 2023 für Ausbau oder Erneuerung der städtischen Infrastruktur eingeplant. Das umfangreiche Maßnahmenpaket stellt die Stadt – personell und finanziell – vor Herausforderungen und kann laut Müller überhaupt nur dann umgesetzt werden, wenn einige der Projekte über mehrere Jahre gestreckt werden. Der Etat wird gerade vom Stadtrat geprüft und beraten. Auf der Liste der großen Vorhaben fehlt die Neugestaltung des Bahnhofsumfelds, die erst Ende 2024 oder Anfang 2025 starten wird. Dafür geht es in diesem Jahr um diese zehn Projekte.
1. Erweiterung des Rathauses: Wieder näher an den Bürger rücken
Schon lange reicht der Platz im Rathaus nicht mehr für alle Abteilungen. Es ist im Grunde nur noch eine Zentrale mit allerlei ausgelagerten Filialen – das Bauamt am Gustav-Adolf-Platz, das Amt für Sicherheit und Ordnung in der Schweizergasse, das Einwohnermeldeamt bis vor Kurzem in der Landwehrstraße. Jetzt werden einzelne Bereiche wieder zusammengeführt: in einer neu gestalteten Verwaltungszeile in der Kaiserstraße.
Zwei historische Gebäude direkt neben dem Rathaus hat die Stadt in aufwendiger Weise sanieren und zu Büros umbauen lassen. So können die Bürgerinnen und Bürger seit Mitte Januar wieder an zentraler Stelle die gewohnten Dienstleistungen erledigen. Bis Ende Mai sollen in dem denkmalgeschützten Renaissancebau Kaiserstraße 17 die Rentenberatung, Verkehrsüberwachung sowie Steuer- und Personalverwaltung einziehen. Insgesamt wird der Umbau dieses Gebäudes rund 3,5 Millionen Euro kosten.
2. Sanierung des Luitpoldbaus: Mehr Schutz für Bücherei-Besucher
So stattlich der direkt an der B8 gelegene Luitpoldbau von außen wirken mag, so zerrüttet ist zum Teil sein Innenleben. Den Brandschutz haben Fachleute als "erheblich mangelhaft" eingestuft, der Dachstuhl hat weitere Mängel; dem Aufzug droht die Stilllegung durch den TÜV. Das alles muss und soll sich ändern, zumal täglich Hunderte Menschen den Bau besuchen, der seit 1982 Stadtbücherei und Volkshochschule beherbergt.
Rund 570.000 Euro wird die Stadt die (Teil-)Sanierung kosten, etwa für den vorgeschriebenen zweiten Fluchtweg. 200.000 Euro sind bereits für dieses Jahr im Haushalt eingestellt. Die Besucherinnen und Besucher sollen von der Baustelle möglichst wenig mitbekommen, Bücherei und Vhs während der Bauarbeiten geöffnet bleiben. Gearbeitet wird nach Möglichkeit, wenn keine Gäste im Haus sind. Das könnte bedeuten, dass das Projekt, das in den Pfingstferien starten soll, erst Anfang 2024 fertig sein wird.
3. Neubau des Hauses für Jugend und Familie: Junge Menschen an die Stadt binden
Klotzen statt kleckern heißt die Devise beim Neubauprojekt auf der Florian-Geyer-Wiese. Für Jugendreferent Stephan Küntzer sind die rund zehn Millionen Euro, die in den Bau des Hauses für Jugend und Familie fließen werden, gut angelegtes Geld. Die Stadt sei bereits jetzt dabei, "eine ganze Generation Jugendliche zu verlieren", warnte er. Deswegen brauche es ein adäquates Angebot für sie. Das soll es in dem einstöckigen Massivholzbau mit Gründach ebenso geben wie ein Familienzentrum.
Neben Freiflächen zum Spielen sind ein Raum für Bewegung, ein Jugendcafé als zentraler Treffpunkt sowie Räume für Mediennutzung, Bands und Werkstätten vorgesehen. Das benachbarte ehemalige "Radlernest" wird in einen Seminarbereich verwandelt. "Ein Leuchtturmprojekt für unsere Stadt" – so sieht es Oberbürgermeister Stefan Güntner. Anfang März soll es mit den Rohbauarbeiten losgehen, bis Sommer 2024 könnte alles fertig sein. 2,5 Millionen Euro, ein Viertel der Investitionssumme, sind im Haushalt für dieses Jahr eingeplant.
4. Umbau der Florian-Geyer-Halle: Ein Hauch von Veranstaltungshalle
Gleich neben dem künftigen Haus für Jugend und Familie wird die neue Veranstaltungshalle der Stadt stehen. Das heißt: Neu sein werden nur das Foyer und die Toiletten, die momentan an die 1935 errichtete Florian-Geyer-Halle angebaut werden. Nachdem sich der Stadtrat trotz Alternativen wie der Halle am Flugplatz nicht auf eine große Lösung hat verständigen können, ist es beim kleinsten gemeinsamen Nenner geblieben – und der bestand darin, die alte Idee mit der Florian-Geyer-Halle wieder aufzugreifen.
Offiziell ist auch nicht von einer Veranstaltungshalle die Rede, sondern von einer "Sporthalle mit kulturell-gesellschaftlicher Nutzung". Besser macht das die Sache nicht. Es bleibt bei zehn jährlichen Veranstaltungen mit jeweils maximal 600 Besuchern. Mehr gibt die Lösung auch nach dem rund 800.000 Euro teuren Umbau nicht her. 395.000 Euro davon sollen in diesem Jahr verbaut werden.
5. Sanierung des Freibads: Beckenbauer auf der Mondseeinsel
Sommer, Sonne, Badespaß: Das Freibad auf der Mondseeinsel bietet dafür beste Voraussetzungen – und das seit nunmehr 68 Jahren. Auch wenn man ihm sein Alter kaum ansieht, kann es stellenweise eben doch nicht verhehlen, dass es in die Jahre gekommen ist und einer Auffrischungskur bedarf. Sanierungsfälle sind das große Schwimmerbecken und das Kleinkinderbecken, sie sollen in diesem Jahr angepackt werden – möglichst ohne dass der Badebetrieb spürbar darunter leidet.
So könnten etwa die Arbeiten erst Mitte September beginnen, wenn der Sommer an Strahlkraft verloren hat. Das Bad müsste dann eine Woche früher als üblich schließen. Ob es wirklich so kommen wird, ist noch unklar. Denn bislang gibt es dazu weder einen Stadtratsbeschluss noch eine Ausschreibung, allerdings weitreichende Förderzusagen von Bund, Land und auch der Stadt. Im Haushalt sind als Zuschüsse an die Tochtergesellschaft Stadtbetriebe GmbH 850.000 Euro (Schwimmerbecken) und 480.000 Euro (Kinderbecken) eingestellt.
6. Generalsanierung der Sickergrundhalle: Modernes Zentrum für die vielen Vereine
Ein Handballspiel gegen den TV Großwallstadt vor ausverkauften Rängen, ein Fußballspiel gegen den FC Bayern München vor 10.000 Zuschauern – es gab große Momente zu feiern in der Sickergrundhalle und dem vorgelagerten Stadion. Doch die liegen schon etwas länger zurück und mittlerweile ist der 1985 eröffnete Bau deutlich in die Jahre gekommen. Seit Frühjahr 2022 verpassen ihm Handwerker und Planer die dringend notwendige Generalsanierung.
Die von vielen Vereinen genutzte Dreifachsporthalle bekommt eine zeitgemäße Architektur, die Kitzingens größter und bedeutender Sportstätte angemessen ist, sowie ein neues Foyer. Die Technik steckt künftig in einem Anbau, aufs Dach kommen Photovoltaik und Solarthermie. An den Dimensionen selbst wird sich nichts ändern: Es bleibt bei 566 Zuschauer- und 140 Parkplätzen. Momentan laufen an der Halle Rohbauarbeiten. Bis September 2024 soll das Projekt abgeschlossen sein. Dann werden gut 15 Millionen Euro verbaut worden sein, 3,2 Millionen Euro sind es in diesem Jahr.
7. Erweiterung der Nordtangente: Kein lästiges Steuer-Herumreißen mehr
Im verflixten zwölften Jahr soll nun endlich der Ringschluss im Kitzinger Nordosten gelingen. Noch immer müssen Autofahrer am östlichen Ende der Nordtangente das Steuer herumreißen und einem 90-Grad-Knick folgen. Künftig soll es geradewegs auf die Staatsstraße Richtung Großlangheim gehen. Zunächst lässt das Staatliche Bauamt vermutlich ab Mai auf der Höhe der Einfahrt zum Gewerbepark ConneKT einen Kreisverkehr errichten. Ab September will die Stadt dann von dort den Anschluss zur Nordtangente herstellen.
Auch das Freizeitgebiet Richthofen Circle wird damit besser angebunden sein. Während der Bauzeit wird die Staatsstraße nach Großlangheim für mehrere Monate gesperrt sein. Der Kostenanteil der Stadt liegt bei 3,7 Millionen Euro. Gut ein Drittel dieser Summe wird in diesem Jahr fällig.
8. Ausbau der Großkläranlage: Auffangbecken für manche Gestrandete
Wenn man so will, ist das riesige Klärwerk am Rande der Staatsstraße bei Hohenfeld in den letzten Jahren zum Auffangbecken für manche Problemfälle geworden. Fünf Gemeinden, die sich keine eigene Kläranlage mehr leisten können oder wollen, leiten ihre Abwässer mittlerweile nach Kitzingen und lassen sie dort gegen Gebühr reinigen, mindestens zwei weitere werden demnächst dazukommen.
Immer wieder hat die Stadt massiv in ihre Kläranlage investiert. In diesem Jahr werden es erneut 725.000 Euro für ein eigenes Blockheizkraftwerk sein. Das erste, insgesamt fast neun Millionen Euro schwere Handlungskonzept ist dann abgeschlossen, ein neues wird bereits vorbereitet: Es sieht einen zusätzlichen Gasspeicher und den Einbau einer vierten Reinigungsstufe vor. Die Anlage, so heißt es von der Stadt, wäre damit noch effizienter und könnte zum Beispiel auch Mikroplastik aus dem Abwasser filtern.
9. Ausbau des Bleichwasen-Parkplatzes: Letzter Fluchtweg für genervte Pendler
Manchmal beginnt der Stress am Morgen schon vor der Arbeit – dann nämlich, wenn man keinen Parkplatz findet, weil die wenigen Dauerstellplätze nahe der Innenstadt schon wieder alle belegt sind. Für Pendlerinnen und Pendler gibt es in Kitzingen seit der Kleinen Gartenschau im Jahr 2011 den Parkplatz am Bleichwasen. Doch der hat, auch wenn er kostenlos ist, seinen Preis: Bei längerer Trockenheit mutiert er zur Staubwüste, bei Regen zur unwirtlichen Kraterlandschaft.
Jetzt hat die Stadt die Lösung: Der Parkplatz soll befestigt werden. Rund 2,07 Millionen Euro soll die Sache kosten, eine Stange Geld. Dafür stehen nach Abschluss der Maßnahme 245 saubere Stellplätze, mehrere Ladesäulen für E-Bikes und ein öffentliches WC zur Verfügung – das Ganze von 150 Bäumen beschattet. Und das Beste: Das Parken wird weiterhin kostenlos sein. Zum Marktplatz sind es laut Oberbürgermeister Stefan Güntner gerade mal 500 Meter.
10. Kauf der neuen Drehleiter: Im hohen Einsatz für Mensch und Tier
Erst in der Silvesternacht war sie wieder im Einsatz, aber nicht nur da: Immer öfter geht es für die Feuerwehr hoch hinaus. Die beiden Drehleitern gewinnen immer mehr an Bedeutung, auch weil das Spektrum der Einsätze sich im Laufe der Zeit deutlich erweitert hat. So werden die flexiblen Leitern längst nicht mehr nur bei Bränden angefordert, sondern zum Beispiel auch bei der Rettung von Mensch und Tier. Doch sie sind in die Jahre gekommen: mehr als 35 Jahre alt die eine, 25 Jahre die andere. Mängel und Reparaturen häufen sich. Deshalb soll nun das ältere der beiden Fahrzeuge ersetzt werden. Auch wenn 740.000 Euro viel Geld sind: Die Stadt sieht es als Investition in die Sicherheit ihrer Bürger.
Ich arbeite in Würzburg, da gibt es keine Chance auf einen kostenlosen Parkplatz.
Zum Arzt gehe ich regelmäßig nach Kitzingen und parke auf dem Bleichwasenparkplatz , dann laufe ich über die Brücke und bin bereits in der Stadt.
Man sollte sich glücklich schätzen einen stadtnahen kostenlosen Parkplatz zu haben.
600 Besucher sollen rein mit Parkplatz ....!!! 400 Besucher suchen noch .....FINDEN KEINEN !!!
Faschingsmeldung....
Hochkonjunktou r beim Verkehrsdienst. Heeeeeellllllaaauuuuuuuuuu
" Wolle mer Sie drauss lassen....?? !!!