
Bei den Kommunalwahlen 2026 stehen auch die Posten von 31 Rathaus-Chefs im Landkreis Kitzingen wieder zur Wahl. Die Redaktion fragt alle Amtsinhaberinnen und -inhaber, wer wieder antreten oder aufhören will. Heute: Antworten aus Kitzingen, Mainstockheim, Buchbrunn, Biebelried, Albertshofen und Sulzfeld.
Für den Bürgermeister-Ausschuss der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Kitzingen kündigt sich ein Generationswechsel an. Denn von den fünf amtierenden Bürgermeistern werden bei der kommenden Kommunalwahl im Jahr 2026 drei nicht mehr kandidieren. Hermann Queck aus Buchbrunn sieht dann seine Mission erfüllt, Mainstockheims Karl-Dieter Fuchs muss aus privaten Gründen zurückstecken, und Biebelrieds Roland Hoh ist der ständigen Differenzen und Anfeindungen im Gemeinderat leid. Und wie sieht es in der Stadt Kitzingen selbst aus?
Stefan Güntner, Kitzingen: Wohlfühlklima für alle in der Stadt schaffen

Mit der Wahl zum OB ist für den gebürtigen Kitzinger vor vier Jahren ein Kindheitstraum in Erfüllung gegangen. "Natürlich werde ich noch einmal antreten", sagt der dreifache Vater. Mit dem Neubau des Hauses für Jugend und Familie, der Generalsanierung der Sickergrundhalle und dem Kauf des Bahnhofs hat der 42-Jährige bereits etliche Projekte angepackt. Weitere zukunftsträchtige Vorhaben wie die Umgestaltung von Kaiserstraße und Königsplatz sind in Planung.
Seine Maxime: "Ich möchte weiterhin dazu beitragen, dass sich Einheimische und Gäste gleichermaßen in unserer Stadt wohlfühlen." Um dem Anspruch als familienfreundliche Stadt gerecht zu werden, sollen auch weitere Kita-Plätze geschaffen werden.
Karl-Dieter Fuchs, Mainstockheim: Es gibt keine Politik auf diesem Posten

"Da können Sie Gift darauf nehmen, dass ich nicht mehr weitermache", sagt Karl-Dieter Fuchs, der seit 1990 Bürgermeister in Mainstockheim und damit einer der dienstältesten seiner Kollegen im Landkreis ist. Der Freie Wähler ist inzwischen 71 Jahre alt und pflegt seit einem Jahr seine Frau zu Hause. Deswegen kommt für ihn eine weitere Kandidatur nicht mehr in Frage.
Angesprochen auf einen möglichen Nachfolger oder eine Nachfolgerin legt Fuchs Wert darauf, dass es der oder die Richtige sein solle, unabhängig von der Parteizugehörigkeit. "Es gibt für mich keine Politik auf diesem Posten. Da geht es rein ums Dorf und die Bürger", betont er. Er werde sein Amt bis 2026 im Gefühl und in der Zufriedenheit führen, vieles bewegt und gestaltet zu haben.
- Bürgermeister vor der Wahl: Das sagen Rathaus-Chefs im Süden des Landkreises Kitzingen
- Bürgermeister vor der Wahl: So sehen Rathaus-Chefs an der Mainschleife und in Dettelbach ihre Zukunft
- Bürgermeister vor der Wahl: In Mainbernheim wird 2026 der Bürgermeister-Sessel frei – und wie sieht es in anderen Orten aus?
- Bürgermeister vor der Wahl: So sehen 4 Rathaus-Chefs im Osten und Norden des Kitzinger Lands ihre Zukunft
- Bürgermeister vor der Wahl: Die Amtschefs im Osten kritisieren die ausufernde Bürokratie, nur einer hört definitiv auf
Hermann Queck, Buchbrunn: Ab 2026 mehr Zeit zum Motorradfahren

Aufhören wird 2026 auch Hermann Queck in Buchbrunn. Er hatte sich schon 2020 die Frage nach dem Weitermachen gestellt. Jetzt sieht er die Zeit zum Abschied gekommen, denn inzwischen ist er Rentner und 66 Jahre alt, und er findet, dass 30 Jahre in der Kommunalpolitik, davon zwölf Jahre als Bürgermeister, genug seien. Der passionierte Motorradfahrer möchte einen "vernünftigen Übergang" hinbekommen und findet, dass eine Person aus dem Gemeinderat schon eine Grundvoraussetzung zur Amtsübernahme mitbringe.
Roland Hoh, Biebelried: Für einen Neustart macht er den Weg frei

"Die Konstellation von mir als Bürgermeister, der Zusammensetzung des Gemeinderats und den Strömungen aus den drei Ortsteilen ist einer der Hauptgründe dafür, dass ich 2026 Schluss mache", erklärt Biebelrieds Bürgermeister Roland Hoh. 2014 war er als CSU-Mann Bürgermeister geworden, aber vor der Wahl 2020 hatte es Unstimmigkeiten im CSU-Ortsverband gegeben. In der Konsequenz ließ Hoh sich als Kandidat der Freien Wähler aufstellen und wiederwählen. "Der Gemeinderat braucht einen Neustart mit neuer Person als Bürgermeisterin oder Bürgermeister, Damen und Herren im Gemeinderat und neuen Gedanken", sagt Hoh.
In seiner verbleibenden Amtszeit möchte er das Problem Kläranlage lösen und das Großprojekt einer großen Wohnanlage mit 75 seniorengerechten Wohnungen inklusive Praxen und Einkaufsmöglichkeiten verwirklicht sehen. "Ich habe alle meine Vorhaben geschafft, das müssen andere erst mal nachmachen", sagt der 64-jährige Rentner mit Stolz auf das Geleistete. Er freut sich auf eine stressfreie Zeit nach seinem Abtritt.
Horst Reuther, Albertshofen: Ein Baugebiet bleibt sein Hauptziel

Keine Sekunde braucht Horst Reuther Zeit zum Überlegen: Selbstverständlich werde er eine vierte Amtsperiode anstreben. Der 57-Jährige amtiert seit 2008 als Bürgermeister und war zuvor schon zwölf Jahre Gemeinderat. "Ein Baugebiet zu schaffen wird immer mein Hauptziel bleiben", sagt der CSU-Mann. Zudem setzt er darauf, Flächen und Areale im Dorf im Sinne der Innenentwicklung zu reaktivieren.
Matthias Dusel, Sulzfeld: Lieber mit Menschen arbeiten

"Wenn mich die Sulzfelder weiter haben wollen, wäre ich wieder dabei", sagt Matthias Dusel. Er hat derzeit Spaß am Amt, weil er Anerkennung für seine Arbeit und das Gestalten spürt. Der ehemalige Dienstordnungsangestellte bei der AOK ist inzwischen Pensionär. "Ich arbeite lieber mit Menschen statt zu verkaufen", begründet der 56-Jährige seine Konzentration auf das Bürgermeisteramt.
Die Bürgermeister-Umfrage: Wer tritt bei der nächsten Wahl wieder an? Wer nicht? Wir fragen bei allen 31 Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern im Landkreis Kitzingen nach. Mit diesem Teil ist die Reihe abgeschlossen.
Verkehrs- u. Ampelinfarkt in Kitzingen beseitigen. Das ist jetzt Ihr wichstigste Aufgabe !