zurück
Kitzingen
Bürgermeister vor der Wahl: Der Dienstälteste im Landkreis hört auf, der Kitzinger OB möchte weiter seinen Traum leben
In der VG Kitzingen steht 2026 ein Generationswechsel an: Gleich drei altgediente Bürgermeister kandidieren nicht mehr. Aber wie sieht es eigentlich in Kitzingen selbst aus?
Das Bürgermeister-Trio der Freien Wähler (von links) Roland Hoh (Biebelried), Karl-Dieter Fuchs (Mainstockheim) und Hermann Queck (Buchbrunn) kandidiert bei der Kommunalwahl 2026 nicht mehr.
Foto: Atelier zudem | Das Bürgermeister-Trio der Freien Wähler (von links) Roland Hoh (Biebelried), Karl-Dieter Fuchs (Mainstockheim) und Hermann Queck (Buchbrunn) kandidiert bei der Kommunalwahl 2026 nicht mehr.
Eike Lenz
 und  Hartmut Hess
 |  aktualisiert: 03.09.2024 02:44 Uhr

Bei den Kommunalwahlen 2026 stehen auch die Posten von 31 Rathaus-Chefs im Landkreis Kitzingen wieder zur Wahl. Die Redaktion fragt alle Amtsinhaberinnen und -inhaber, wer wieder antreten oder aufhören will. Heute: Antworten aus Kitzingen, Mainstockheim, Buchbrunn, Biebelried, Albertshofen und Sulzfeld.

Für den Bürgermeister-Ausschuss der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Kitzingen kündigt sich ein Generationswechsel an. Denn von den fünf amtierenden Bürgermeistern werden bei der kommenden Kommunalwahl im Jahr 2026 drei nicht mehr kandidieren. Hermann Queck aus Buchbrunn sieht dann seine Mission erfüllt, Mainstockheims Karl-Dieter Fuchs muss aus privaten Gründen zurückstecken, und Biebelrieds Roland Hoh ist der ständigen Differenzen und Anfeindungen im Gemeinderat leid. Und wie sieht es in der Stadt Kitzingen selbst aus?

Stefan Güntner, Kitzingen: Wohlfühlklima für alle in der Stadt schaffen 

Stefan Güntner
Foto: Andreas Brachs | Stefan Güntner

Mit der Wahl zum OB ist für den gebürtigen Kitzinger vor vier Jahren ein Kindheitstraum in Erfüllung gegangen. "Natürlich werde ich noch einmal antreten", sagt der dreifache Vater. Mit dem Neubau des Hauses für Jugend und Familie, der Generalsanierung der Sickergrundhalle und dem Kauf des Bahnhofs hat der 42-Jährige bereits etliche Projekte angepackt. Weitere zukunftsträchtige Vorhaben wie die Umgestaltung von Kaiserstraße und Königsplatz sind in Planung.

Seine Maxime: "Ich möchte weiterhin dazu beitragen, dass sich Einheimische und Gäste gleichermaßen in unserer Stadt wohlfühlen." Um dem Anspruch als familienfreundliche Stadt gerecht zu werden, sollen auch weitere Kita-Plätze geschaffen werden.

Karl-Dieter Fuchs, Mainstockheim: Es gibt keine Politik auf diesem Posten 

Karl-Dieter Fuchs
Foto: Robert Haass | Karl-Dieter Fuchs

"Da können Sie Gift darauf nehmen, dass ich nicht mehr weitermache", sagt Karl-Dieter Fuchs, der seit 1990 Bürgermeister in Mainstockheim und damit einer der dienstältesten seiner Kollegen im Landkreis ist. Der Freie Wähler ist inzwischen 71 Jahre alt und pflegt seit einem Jahr seine Frau zu Hause. Deswegen kommt für ihn eine weitere Kandidatur nicht mehr in Frage.

Angesprochen auf einen möglichen Nachfolger oder eine Nachfolgerin legt Fuchs Wert darauf, dass es der oder die Richtige sein solle, unabhängig von der Parteizugehörigkeit. "Es gibt für mich keine Politik auf diesem Posten. Da geht es rein ums Dorf und die Bürger", betont er. Er werde sein Amt bis 2026 im Gefühl und in der Zufriedenheit führen, vieles bewegt und gestaltet zu haben.

Hermann Queck, Buchbrunn: Ab 2026 mehr Zeit zum Motorradfahren

Hermann Queck
Foto: Gerhard Bauer | Hermann Queck

Aufhören wird 2026 auch Hermann Queck in Buchbrunn. Er hatte sich schon 2020 die Frage nach dem Weitermachen gestellt. Jetzt sieht er die Zeit zum Abschied gekommen, denn inzwischen ist er Rentner und 66 Jahre alt, und er findet, dass 30 Jahre in der Kommunalpolitik, davon zwölf Jahre als Bürgermeister, genug seien. Der passionierte Motorradfahrer möchte einen "vernünftigen Übergang" hinbekommen und findet, dass eine Person aus dem Gemeinderat schon eine Grundvoraussetzung zur Amtsübernahme mitbringe.

Roland Hoh, Biebelried: Für einen Neustart macht er den Weg frei

Roland Hoh
Foto: Hartmut Hess | Roland Hoh

"Die Konstellation von mir als Bürgermeister, der Zusammensetzung des Gemeinderats und den Strömungen aus den drei Ortsteilen ist einer der Hauptgründe dafür, dass ich 2026 Schluss mache", erklärt Biebelrieds Bürgermeister Roland Hoh. 2014 war er als CSU-Mann Bürgermeister geworden, aber vor der Wahl 2020 hatte es Unstimmigkeiten im CSU-Ortsverband gegeben. In der Konsequenz ließ Hoh sich als Kandidat der Freien Wähler aufstellen und wiederwählen. "Der Gemeinderat braucht einen Neustart mit neuer Person als Bürgermeisterin oder Bürgermeister, Damen und Herren im Gemeinderat und neuen Gedanken", sagt Hoh.

In seiner verbleibenden Amtszeit möchte er das Problem Kläranlage lösen und das Großprojekt einer großen Wohnanlage mit 75 seniorengerechten Wohnungen inklusive Praxen und Einkaufsmöglichkeiten verwirklicht sehen. "Ich habe alle meine Vorhaben geschafft, das müssen andere erst mal nachmachen", sagt der 64-jährige Rentner mit Stolz auf das Geleistete. Er freut sich auf eine stressfreie Zeit nach seinem Abtritt.

Horst Reuther, Albertshofen: Ein Baugebiet bleibt sein Hauptziel

Horst Reuther
Foto: Hartmut Hess | Horst Reuther

Keine Sekunde braucht Horst Reuther Zeit zum Überlegen: Selbstverständlich werde er eine vierte Amtsperiode anstreben. Der 57-Jährige amtiert seit 2008 als Bürgermeister und war zuvor schon zwölf Jahre Gemeinderat. "Ein Baugebiet zu schaffen wird immer mein Hauptziel bleiben", sagt der CSU-Mann. Zudem setzt er darauf, Flächen und Areale im Dorf im Sinne der Innenentwicklung zu reaktivieren.

Matthias Dusel, Sulzfeld: Lieber mit Menschen arbeiten

Matthias Dusel
Foto: Hartmut Hess | Matthias Dusel

"Wenn mich die Sulzfelder weiter haben wollen, wäre ich wieder dabei", sagt Matthias Dusel. Er hat derzeit Spaß am Amt, weil er Anerkennung für seine Arbeit und das Gestalten spürt. Der ehemalige Dienstordnungsangestellte bei der AOK ist inzwischen Pensionär. "Ich arbeite lieber mit Menschen statt zu verkaufen", begründet der 56-Jährige seine Konzentration auf das Bürgermeisteramt.

Die Bürgermeister-Umfrage: Wer tritt bei der nächsten Wahl wieder an? Wer nicht? Wir fragen bei allen 31 Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern im Landkreis Kitzingen nach. Mit diesem Teil ist die Reihe abgeschlossen.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Kitzingen
Biebelried
Buchbrunn
Albertshofen
Mainstockheim
Sulzfeld
Eike Lenz
Hartmut Hess
AOK
Freie Wähler
Hermann Queck
Horst Reuther
Karl-Dieter Fuchs
Roland Hoh
Stadt Kitzingen
Stadträte und Gemeinderäte
Stefan Güntner
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • Norbert Meyer
    Herr Güntner , statt Umgestaltung von Kaiserstraße und Königsplatz sollten Sie den
    Verkehrs- u. Ampelinfarkt in Kitzingen beseitigen. Das ist jetzt Ihr wichstigste Aufgabe !
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Gerlinde Conrad
    Und vor allen Dingen endlich Regenrückhaltebecken an den Bächen bauen, damit nicht wieder Häuser, Kindergarten und Parkgarage bei jedem Starkregen absaufen! Der Steuerzahler kann ja die Schäden bezahlen, denn eine Versicherung gibt es nicht! K.-H. Conrad
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten