
Bei den Kommunalwahlen 2026 stehen auch die Posten von 31 Rathaus-Chefs im Landkreis Kitzingen wieder zur Wahl. Die Redaktion fragt reihum alle Amtsinhaberinnen und -inhaber, wer wieder antreten oder aufhören will. Heute: Antworten aus Großlangheim, Kleinlangheim, Wiesenbronn und Schwarzach.
Peter Sterk, Großlangheim: Viele Projekte würde er gerne fertig machen

Peter Sterk ist seit 2020 Bürgermeister von Großlangheim und Vorsitzender der Verwaltungsgemeinschaft. Er möchte sich – falls gewünscht – bei der nächsten Kommunalwahl noch einmal aufstellen lassen. Im Gemeinderat sitzt Sterk seit 2002. Damals wurde er als Vertreter der "Jungen Liste" in das Gremium gewählt, bei der Bürgermeisterwahl kandidierte er für CSU/Freie Bürger.
"Es sind so viele Projekte angefangen worden, die ich auch fertig machen möchte", erklärt der 44-Jährige auf Nachfrage. Über die Bürokratie und den Papierkram ärgert er sich. "Das hatte ich mir so nicht vorgestellt", sagt er. Enttäuscht zeigt er sich auch darüber, dass die nicht im öffentlichen Dienst tätigen Bürgermeisterinnen und Bürgermeister benachteiligt würden.
Was ihn stört: Wer Geld mit großen Händen ausgebe, erhalte staatliche Zuschüsse. Setze man das Geld zielgerichtet ein, benötigt also weniger Geld, dann gebe es keine Zuschüsse für Projekte. Dinge, die er gerne zu Ende bringen möchte, sind ein neues Wohngebiet mit privater Beteiligung und ein kleines Gewerbegebiet Richtung Hörblach. Zudem beschäftigt ihn und den Gemeinderat die Kanalsanierung und die Suche nach Wasserlecks.
Gerlinde Stier, Kleinlangheim: Sie will ernten, was sie in zwei Perioden gesät hat

"Ich habe noch keine Entscheidung getroffen", sagt Gerlinde Stier, die seit 2014 Rathauschefin in Kleinlangheim ist. Zuvor war sie schon jeweils eine Periode Gemeinderätin und Zweite Bürgermeisterin. Die Gruppe Bürgervereinigung/Freie Wähler hatte sie seinerzeit nominiert.
Die Arbeit sei zwar oft sehr anstrengend, mache ihr aber nach wie vor Spaß, versichert sie. Deshalb müsse man die ganzen sechs Jahre einer Amtsperiode im Blick haben. Für Stier ist das Bürgermeisteramt die interessanteste Tätigkeit, bei der man sich auch großes Wissen aneigne. "Eigentlich muss ich eine dritte Periode machen, um das zu ernten, was man geleistet hat", sagt Stier. Sie möchte für den Ort das Optimale herausholen. Halbe Sachen sind nicht ihr Ding.
Doch auch die andere Seite müsse man bedenken: nämlich dass neue Köpfe auch neue Ideen haben. Deshalb will sie sich in Ruhe über den Winter Gedanken über eine weitere Amtszeit machen. "Im ersten Halbjahr 2025 fällt die Entscheidung," sagt sie.
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Volkhard Warmdt, Wiesenbronn: Er fühlt sich fit, und die Arbeit macht Spaß

Erst ein Jahr vor der Wahl will sich Volkhard Warmdt, der seit 2020 Bürgermeister von Wiesenbronn ist, Gedanken über eine erneute Kandidatur machen. Dann wäre er 64 Jahre alt und am Ende 70. So stellt er sich die Frage, ob das sinnvoll ist.
Gründe, die für eine zweite Amtszeit sprächen, liefert Warmdt auch: "Ich fühle mich fit, bin motiviert und die Arbeit macht Spaß." Er ist zwar Grünen-Mitglied, aber über die Bürgerliste Wiesenbronn angetreten.
Ein weiterer Grund, weiterzumachen, wären für ihn seine Stellvertreterin und sein Gemeinderat. "Die würde ich sofort wiederwählen", sagt er. Es gehe im Gremium um Sachthemen, Parteipolitik spiele keine Rolle. Dennoch: "Es ist alles offen", sagt er.
Volker Schmitt, Schwarzach: Es läuft zu gut, um aufzuhören

Der Schwarzacher Bürgermeister Volker Schmitt will "auf jeden Fall" noch einmal antreten. "Ich habe noch viel fertig zu machen", sagt der 54-Jährige. Dazu zählen das Naherholungsgebiet Hörblach, die Dorferneuerung in Schwarzenau und die Kläranlage.
Nach sechs Jahren als Gemeinderat befindet sich Schmitt gerade in seiner zweiten Amtsperiode als Bürgermeister für die Freie Christliche Wählergemeinschaft Schwarzach. "Es läuft einfach zu gut, um jetzt aufzuhören", erklärt Schmitt.
Die Bürgermeister-Umfrage: Wer tritt bei der nächsten Wahl wieder an? Wer nicht? Wir fragen bei allen 31 Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern im Landkreis Kitzingen nach. Die Umfrage erscheint in loser Folge. Bisher veröffentlicht: der Blick in den Süden des Landkreises sowie in den Südosten und die Mainschleife/Dettelbach.