Bei den Kommunalwahlen 2026 stehen auch die Posten von 31 Rathaus-Chefs im Landkreis Kitzingen wieder zur Wahl. Die Redaktion fragt reihum alle Amtsinhaberinnen und -inhaber, wer wieder antreten oder aufhören will. Heute: Antworten aus Dettelbach und von der Mainschleife.
Sibylle Säger, Nordheim: Zu früh für eine Entscheidung
"Ich habe mir noch keine Gedanken gemacht", sagt Sibylle Säger auf die Frage nach einer erneuten Kandidatur für das Bürgermeisteramt in Nordheim. 54 Jahre jung wäre sie am Wahltag, was locker für eine oder gar zwei weitere Amtszeiten ausreichen würde.
Bürgermeisterin ist die 53-Jährige seit 2020. Angetreten ist sie für die Liste CSU/Freie Bürger. Zwölf Jahre hatte Säger zuvor im Gemeinderat gesessen, was ihr nun als Bürgermeisterin hilft, weil sie dabei schon kommunalpolitische Erfahrungen hatte sammeln können.
Für sie ist es noch zu früh, um über eine erneute Kandidatur nachzudenken. Auch im Ratsgremium sei das noch kein Thema gewesen. Säger vermutet, dass sich auch noch niemand im Nordheimer Rat damit beschäftigt hat. "Wir machen unsere Arbeit", betont die Bürgermeisterin. Deshalb sei das Thema wohl in den Dörfern noch sehr weit weg. In den Städten könne dies anders sein.
Elisabeth Drescher, Sommerach, will sich "nochmals zur Wahl anbieten"
Im Nachbardorf Sommerach ist die Wahl schon Thema: Elisabeth Drescher (CSU) möchte gern wieder antreten. Es sind die vielfältigen Aufgabengebiete, die interessanten Herausforderungen und vor allem die Projekte, die der 52-Jährigen Spaß machen. Da nennt sie zum Beispiel den Kindergartenbau und den St.-Urban-Weg, das Feuerwehrauto oder das Mehrgenerationenhaus. Vor allem angefangene Projekte möchte die Bürgermeisterin, die zuvor eine Periode als Gemeinderätin wirkte, weiterbegleiten. Und, auch das nicht alltäglich: So richtig ärgern habe sie sich bis jetzt nicht müssen.
Heiko Bäuerlein, Volkach, will als Bürgermeister das sanierte Bad einweihen
"Ich würde mich – natürlich vorbehaltlich der Nominierung durch meine Gruppierung – gerne den Bürgerinnen und Bürgern von Volkach und den Stadtteilen nochmals zur Wahl anbieten", lautet die Antwort von Volkachs Bürgermeister Heiko Bäuerlein auf die Frage einer erneuten Kandidatur nach seiner ersten Amtsperiode. Am Wahltag wäre er dann 52 Jahre alt. Bis 2020 war er 18 Jahre lang für die CSU im Stadtrat gesessen.
Es gebe noch – bei allen bisherigen Fortschritten – weitere, wichtige Schlüsselprojekte für Volkach und seine Stadtteile, die Bäuerlein voranbringen möchte: zum Beispiel die Reaktivierung der Mainschleifenbahn, die Schaffung von dringend benötigtem Wohnraum in der Stadt und den Stadtteilen, Digitalisierung und Klima-Resilienz.
"Natürlich möchte ich gerne im Juni 2026 das sanierte Volkacher Freibad mit einem ersten Rutsch von der neuen Wellenbreitrutsche eröffnen", sagt Bäuerlein. Spaß macht ihm auch der ständige Kontakt mit den Bürgerinnen und Bürgern und wenn Projekte nach langer Vorbereitung endlich "ins Laufen" kommen sowie der seiner Ansicht nach zielorientierte Umgang im Stadtrat und die Arbeit im Team mit der gesamten Verwaltung. Weniger Spaß machten die überbordende Bürokratie, lange Umsetzungszeiten bei Vorhaben und Personen, die Sachargumenten nicht zugänglich seien.
Matthias Bielek, Dettelbach: Der Familienrat soll entscheiden
Dettelbachs Bürgermeister Matthias Bieleck kommt bei der Frage nach einer weiteren Amtszeit in den Einerseits-andererseits-Modus. Einerseits ist die nächste Wahl noch ein ganzes Eck weg. Andererseits waren die vergangenen vier Jahre "schnell weg". Und das, so steht zu befürchten, wird auch so bleiben: Die kommenden knapp zwei Jahre werden wohl auch eher "ruck-zuck" vergehen, vermutet er.
Im Moment, so sagt der 42-Jährige, "verwende ich meine Energie für die vielen Millionenprojekte". Dettelbach hat einiges nachgeholt, es sind gerade spannende Zeiten. Oder andersherum: "Langweilig wird es gerade nicht!"
Vom Prinzip her spricht im Moment vieles dafür, dass Bielek eine zweite Amtszeit anstreben könnte. Klar ist für ihn aber auch: Wenn die Zeit reif ist und eine Entscheidung ansteht, tagt der Familienrat. Eine einsame Entscheidung des Amtsinhabers ist also ausgeschlossen, auch wenn die Weichen im Moment gerade eher auf "Fortsetzung folgt" gestellt sind.
Die Bürgermeister-Umfrage: Wer tritt bei der nächsten Wahl wieder an? Wer nicht? Wir fragen bei allen 31 Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern im Landkreis Kitzingen nach. Die Umfrage erscheint in loser Folge. Bisher veröffentlicht: der Blick in den Süden des Landkreises und in den Südosten.