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Kitzingen
Glückliches Ende: Stadt Kitzingen kauft Bahnhof
Paukenschlag im neuen Jahr: Nach langen, zähen Verhandlungen hat die Stadt Kitzingen den Bahnhof gekauft. Was das für Bahnreisende und die Zukunft des Gebäudes bedeutet.
Zwei Jahre war der Kitzinger Bahnhof im Besitz einer Immobiliengesellschaft. Jetzt gehört er der Stadt, die den Stillstand an Gebäude und Umfeld beenden will.
Foto: Daniel Biscan | Zwei Jahre war der Kitzinger Bahnhof im Besitz einer Immobiliengesellschaft. Jetzt gehört er der Stadt, die den Stillstand an Gebäude und Umfeld beenden will.
Eike Lenz
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:36 Uhr

Am Ende ging alles ganz schnell: Am Donnerstagabend hatte der Kitzinger Stadtrat dem Kauf des Bahnhofs in nichtöffentlicher Sitzung zugestimmt, am Freitagmorgen saß Oberbürgermeister Stefan Güntner (CSU) bereits im Zug nach Frankfurt (Main), um die entscheidenden Weichen zu stellen und den notariellen Kaufvertrag zu unterschreiben.

„Bis wir jetzt die Schlüssel bekommen, dauert es zwar noch ca. vier Wochen, aber die Zeit gilt es zu nutzen. Jedenfalls haben wir jetzt die Möglichkeit, Bahnhof und Umfeld zu gestalten!“, verkündete der OB auf seiner Facebook-Seite. Und gegenüber dieser Redaktion teilte Güntner mit: „Die Erleichterung im Stadtrat war groß. Die Verwaltung hatte mit Hochdruck an dem Vertrag gearbeitet.“ Über den Kaufpreis wurde zunächst nichts bekannt. Er dürfte im mittleren sechsstelligen Bereich liegen.

Mit dem Kauf durch die Stadt endet ein kurzes, aber unrühmliches Kapitel in der Geschichte des 150 Jahre alten Bahnhofsgebäudes, das früher im Besitz der Bahn gewesen war und seine besten Zeiten hinter sich hat. Anfang 2019 hatte sich die Frankfurter Immobiliengesellschaft Aedificia, die sich auf den Ankauf von Bahnhöfen in ganz Deutschland spezialisiert hat, als Eigentümerin des Kitzinger Bahnhofs vorgestellt – und kühne Visionen für das Objekt entwickelt. Binnen kurzer Zeit sollte wieder Leben in das leer stehende Gebäude einziehen. Von Rucksack-Hotel bis Ärztehaus reichten die Vorstellungen der neuen Besitzer. Doch auch nach anderthalb Jahren waren die Türen des Bahnhofs weiter verschlossen. Das Gebäude döste im Dornröschenschlaf, Unkraut machte sich vor dem verschlossenen Eingang breit.

Die Wartehalle des Kitzinger Bahnhofs ist geschlossen. Reisende müssen um das Gebäude zum Bahnsteig laufen.
Foto: Daniel Biscan | Die Wartehalle des Kitzinger Bahnhofs ist geschlossen. Reisende müssen um das Gebäude zum Bahnsteig laufen.

Kitzingens neuem Oberbürgermeister Stefan Güntner (CSU) waren die Zustände an diesem „wichtigen Eingangstor zur Stadt“ schon länger zuwider, zumal im vergangenen Sommer auch noch Berichte im Stadtrat kursierten, dass aus dem Gebäude die Ratten liefen. Doch dem OB waren die Hände gebunden, weil sich die Aedificia als Eigentümerin nicht bewegte. „Die Situation ist für alle unbefriedigend“, erklärte Güntner. Und: „Wenn es die Möglichkeit gäbe, würde ich den Bahnhof sofort kaufen.“

Das ist nun geschehen, weil es offenbar auch Druck zweier Partner gab. Sie hatten neben dem Aedificia-Gesellschafter Geld für den Kauf locker gemacht und den Bahnhof nun offenbar nur als totes Kapital gesehen. 

Die Stadt Kitzingen hat jetzt selbst alle Möglichkeiten, das Gebäude und das weitläufige Umfeld zu entwickeln. Das vorrangige Ziel dürfte darin bestehen, die Bahnhofshalle samt Toiletten so schnell wie möglich wieder für Reisende zu öffnen und eine möglichst angenehme Atmosphäre zu schaffen. Auch die Planungen für einen Zentralen Omnibusbahnhof werden nun wieder Fahrt aufnehmen. „Das Ganze war ein Thema, das die Leute wahnsinnig bewegt hat“, sagt Güntner.

 
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    BTW wenn wir die Nutzung der Bahn stärker fördern wollen, braucht es auch schnell ein anderes Tarifsystem der Verkehrsverbünde. Wegen Homeoffice, Videokonferenzen etc. ist das Zeitkartensystem für viele nicht mehr attraktiv. Da würde ich mit ein nutzungsabhängiges Rabattsystem, am besten ein App-basiertes E-Ticket-System mit einer eine Check-in/Check-out-Option wünschen.
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  • B. B.
    Sehr geehrter "Arcus",
    hier meldet sich auch gleich die "beste Freundin vom Maurermeister Eck", wie sie oben so nett geschrieben haben zwinkern Tatsächlich schreibe ich aber gar nicht deswegen, sondern weil mich tatsächlich Ihre Idee interessiert, wie das Tarifsystem intelligenter gestaltet werden könnte. Zu meiner Rolle: mein Job als MdL ist es nun, zäh und dauerhaft mit der DB zu verhandeln, dass der Bahnhof KT auf die Prioritätenliste der Bahnhöfe gesetzt wird, die barrierefrei auszubauen sind. Das bleibt weiterhin Aufgabe der DB, unabhängig davon, wie die Stadt Kitzingen das Gebäude weiterentwickelt. Landtagsabgeordnete gestalten nicht selbst die Tarifsysteme. Aber gute Ideen können wir in entspechende Gremien weitertragen. Aus Ihren letzten Kommentaren ist gut herauszulesen, dass Sie nicht mein allergrößter Freund sind. Das weiß ich zu nehmen. Gute Ideen höre/lese ich trotzdem gern: info@barbarabecker.net
    Danke schon jetzt.
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Mit dem Kauf des Bahnhofs ist ein erster wichtiger Schritt gemacht. Jetzt gilt es zügig ein Gesamtkonzept zu entwickeln und umzusetzen. Dringend notwendig ist es einen barrierefreien Zugang zu den Zügen zu schaffen. Für Menschen mit HANDICAP, Mütter mit Kinderwagen und der zunehmenden Zahl der Fahrradfahrer aus Stadt und dem Umland, die von KT nach WÜ-Nürnberg und weiter wollen. Hier ist dann auch die Bahn gefragt. Da könnten sich neben den Grünen dann auch mal Maurermeister Eck, seine beste Freundin aus Wiesenbronn und die zuständige Bundestagsabgeordnete einsetzen.
    Ich selbst hoffe auf ein schnelles Ende der Tristesse am Bhf und eine gute Anbindung des Bahnhofs an ein hoffentlich dann gutes Radverkehrsnetz. BTW, würde mir auch in OCH eine zukunftsweisende Entwicklung wünschen. Denn von dort höre ich immer nur was nicht geht.
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  • H. H.
    Was nicht geht - @ Arcus -

    Geld das den "Managern" für ihre "Arbeit" zusteht den Leuten zu bezahlen die wirklich arbeiten damit der Laden läuft, und irgendwo in der fränkischen Provinz die Schnittstellen zwischen potenziellen Benutzern und System Eisenbahn zu verbessern, wo doch z. B. in Stuttgart ein vsl. zweistelliger Milliardenbetrag für eine Verschlimmbesserung erster Kajüte herausgehauen werden muss...

    Apropos Baden-Württemberg: die DB-Manager müssten eigentlich von sich behaupten, wir können alles - außer Eisenbahn, denn so wie die den Laden beuteln, nützen sie immer nur der Autowirtschaft und der Fliegerei.

    Ist doch wahr!
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  • M. P.
    Eigentlich schon komisch - in Zeiten in denen die Bahn noch staatlich war wurden viele Steuergelder für die vielen Bahnhöfe ausgegeben die nun, nach der Privatisierung, wieder an den Steuerzahler zurück verkauft werden... Aus meiner Sicht ist das Problem somit schon vor Jahrzehnten entstanden, und das damit nun wieder private Immobiliengesellschaften Profit machen passt ins Bild. Oder glaubt tatsächlich jemand das der Bahnhof günstiger an die Stadt verkauft wurde als an den „Investor“. Wie bei so vielen Themen ist Weitblick etwas das nicht nach ein paar Jahren endet. Was außer Kosten soll das Bahnhofsgebäude der Stadt Kitzingen bringen???
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  • T. F.
    Ja, das wäre wirklich interessant, mal die beiden Verkaufssummen zu kennen....
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  • H. H.
    Tja - @ einstein21 -

    Bahnprivatisierung = Umleiten von Steuergeld in Investorentaschen, und wenn man das geschickt anstellt, kann man sogar für ein und dasselbe Objekt mehrfach Kasse machen...

    Profit ist halt der Motor des Kapitalismus, und wenn Otto v. Bismarck, der ja definitiv mit auch nur andeutungsweise Linken nix am Hut hatte, noch so sehr der Meinung war, die Eisenbahn sollte dem Spiel der freien Kräfte vorenthalten bleiben...
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  • T. F.
    Kurz und bündig: "Sehr gut gemacht!"
    Jetzt bitte am (Bahnhofs)ball bleiben und Nägel mit Köpfen machen. Danke!
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    Sehr gut ! Das war ja leider ein Trauerspiel. Jetzt muss Kitzingen die Chance nutzen, einen attraktiven Bahnhof zu schaffen: ZOB, Fahrradparkhaus, Wartehalle, Kiosk und Fahrkartenverkauf sind das Mindeste. Hell, freundlich, barrierefrei und technisch auf der Höhe der Zeit. Andere Orte der Region sollten folgen, bei denen der Bahnhof oft alles andere als ein einladendes "Tor zur Stadt" ist (z.B. Ochsenfurt)
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  • K. C.
    Respekt für den Mut zu diesem klugen, vorausschauenden Beschluss! Ich bin als Mitglied des Landtags kreuz und quer unterwegs durch Bayern und erlebe leider so viele Bahnhöfe, an denen der Bahnhof aufgegeben/ verkauft/ nicht genutzt wird. In Kitzingen gibt es jetzt die Chance, abfahren und ankommen dauerhaft für die Reisenden zu gestalten!
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  • A. H.
    Dieser Kommentar trägt nicht zur Diskussion bei und wurde daher gesperrt.
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  • A. H.
    Ein Glück, dass wenigstens Frau Celina noch mit der Bahn zu fahren scheint. Im Gegensatz zum Normalbürger, für den das oft recht teuer ist, fährt sich als MdL - ein Glück, dass sie uns darauf hinweist, sonst wüsste das ja kaum einer (ironie out) - sicher umsonst und kostenlos. Der Bahnhof selbst wird aber die wenigsten dazu animieren, mit dem Zug zu fahren; das Angebot muss passen und bezahlbar sein und bleiben.
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  • A. H.
    sorry, das "umsonst" nehme ich natürlich zurück,....
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  • H. G.
    Der Bahnhof ist das Eingangstor zur Stadt, so wie es da ausschaut, geht es auch weiter.
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  • A. H.
    entsetzt war ich weniger über den Kommentar betr. Umsteigebahnhof - soviel Ortskenntnis hat halt nicht jeder grüne? Schlagwort-Artist -, sondern mehr über seine zahlreichen likers; was ham denn die gedenkt?
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  • A. H.
    sorry eines höher!
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  • A. K.
    Jaaa iss jaa ne Wolke😂! Oder? 😉
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  • S. F.
    Ein kluger Entschluss.
    Jetzt noch die Reaktivierung der Steigerwaldbahn, dann wird das Gebäude zum Umsteigebahnhof und es kommt wieder Leben in die Bude.
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  • T. B.
    ähm, es gibt keine Anbindung vom Bahnhof Kitzingen bis zum Anfang der Steigerwaldbahn in Etwashausen und somit auch keine Umsteigemöglichkeit. Da müsste erstmal eine neue Bahnbrücke gebaut werden um Etwashausen anzubinden.
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  • H. H.
    Wenn fuchsastefan gemeint hat

    Reaktivierung in ganzer Länge nach dem Wittek-Brix-Konzept, braucht es keine neue Brücke, sondern "nur" neue Gleise...
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