Am Ende ging alles ganz schnell: Am Donnerstagabend hatte der Kitzinger Stadtrat dem Kauf des Bahnhofs in nichtöffentlicher Sitzung zugestimmt, am Freitagmorgen saß Oberbürgermeister Stefan Güntner (CSU) bereits im Zug nach Frankfurt (Main), um die entscheidenden Weichen zu stellen und den notariellen Kaufvertrag zu unterschreiben.
„Bis wir jetzt die Schlüssel bekommen, dauert es zwar noch ca. vier Wochen, aber die Zeit gilt es zu nutzen. Jedenfalls haben wir jetzt die Möglichkeit, Bahnhof und Umfeld zu gestalten!“, verkündete der OB auf seiner Facebook-Seite. Und gegenüber dieser Redaktion teilte Güntner mit: „Die Erleichterung im Stadtrat war groß. Die Verwaltung hatte mit Hochdruck an dem Vertrag gearbeitet.“ Über den Kaufpreis wurde zunächst nichts bekannt. Er dürfte im mittleren sechsstelligen Bereich liegen.
Mit dem Kauf durch die Stadt endet ein kurzes, aber unrühmliches Kapitel in der Geschichte des 150 Jahre alten Bahnhofsgebäudes, das früher im Besitz der Bahn gewesen war und seine besten Zeiten hinter sich hat. Anfang 2019 hatte sich die Frankfurter Immobiliengesellschaft Aedificia, die sich auf den Ankauf von Bahnhöfen in ganz Deutschland spezialisiert hat, als Eigentümerin des Kitzinger Bahnhofs vorgestellt – und kühne Visionen für das Objekt entwickelt. Binnen kurzer Zeit sollte wieder Leben in das leer stehende Gebäude einziehen. Von Rucksack-Hotel bis Ärztehaus reichten die Vorstellungen der neuen Besitzer. Doch auch nach anderthalb Jahren waren die Türen des Bahnhofs weiter verschlossen. Das Gebäude döste im Dornröschenschlaf, Unkraut machte sich vor dem verschlossenen Eingang breit.
Kitzingens neuem Oberbürgermeister Stefan Güntner (CSU) waren die Zustände an diesem „wichtigen Eingangstor zur Stadt“ schon länger zuwider, zumal im vergangenen Sommer auch noch Berichte im Stadtrat kursierten, dass aus dem Gebäude die Ratten liefen. Doch dem OB waren die Hände gebunden, weil sich die Aedificia als Eigentümerin nicht bewegte. „Die Situation ist für alle unbefriedigend“, erklärte Güntner. Und: „Wenn es die Möglichkeit gäbe, würde ich den Bahnhof sofort kaufen.“
Das ist nun geschehen, weil es offenbar auch Druck zweier Partner gab. Sie hatten neben dem Aedificia-Gesellschafter Geld für den Kauf locker gemacht und den Bahnhof nun offenbar nur als totes Kapital gesehen.
Die Stadt Kitzingen hat jetzt selbst alle Möglichkeiten, das Gebäude und das weitläufige Umfeld zu entwickeln. Das vorrangige Ziel dürfte darin bestehen, die Bahnhofshalle samt Toiletten so schnell wie möglich wieder für Reisende zu öffnen und eine möglichst angenehme Atmosphäre zu schaffen. Auch die Planungen für einen Zentralen Omnibusbahnhof werden nun wieder Fahrt aufnehmen. „Das Ganze war ein Thema, das die Leute wahnsinnig bewegt hat“, sagt Güntner.
hier meldet sich auch gleich die "beste Freundin vom Maurermeister Eck", wie sie oben so nett geschrieben haben Tatsächlich schreibe ich aber gar nicht deswegen, sondern weil mich tatsächlich Ihre Idee interessiert, wie das Tarifsystem intelligenter gestaltet werden könnte. Zu meiner Rolle: mein Job als MdL ist es nun, zäh und dauerhaft mit der DB zu verhandeln, dass der Bahnhof KT auf die Prioritätenliste der Bahnhöfe gesetzt wird, die barrierefrei auszubauen sind. Das bleibt weiterhin Aufgabe der DB, unabhängig davon, wie die Stadt Kitzingen das Gebäude weiterentwickelt. Landtagsabgeordnete gestalten nicht selbst die Tarifsysteme. Aber gute Ideen können wir in entspechende Gremien weitertragen. Aus Ihren letzten Kommentaren ist gut herauszulesen, dass Sie nicht mein allergrößter Freund sind. Das weiß ich zu nehmen. Gute Ideen höre/lese ich trotzdem gern: info@barbarabecker.net
Danke schon jetzt.
Ich selbst hoffe auf ein schnelles Ende der Tristesse am Bhf und eine gute Anbindung des Bahnhofs an ein hoffentlich dann gutes Radverkehrsnetz. BTW, würde mir auch in OCH eine zukunftsweisende Entwicklung wünschen. Denn von dort höre ich immer nur was nicht geht.
Geld das den "Managern" für ihre "Arbeit" zusteht den Leuten zu bezahlen die wirklich arbeiten damit der Laden läuft, und irgendwo in der fränkischen Provinz die Schnittstellen zwischen potenziellen Benutzern und System Eisenbahn zu verbessern, wo doch z. B. in Stuttgart ein vsl. zweistelliger Milliardenbetrag für eine Verschlimmbesserung erster Kajüte herausgehauen werden muss...
Apropos Baden-Württemberg: die DB-Manager müssten eigentlich von sich behaupten, wir können alles - außer Eisenbahn, denn so wie die den Laden beuteln, nützen sie immer nur der Autowirtschaft und der Fliegerei.
Ist doch wahr!
Bahnprivatisierung = Umleiten von Steuergeld in Investorentaschen, und wenn man das geschickt anstellt, kann man sogar für ein und dasselbe Objekt mehrfach Kasse machen...
Profit ist halt der Motor des Kapitalismus, und wenn Otto v. Bismarck, der ja definitiv mit auch nur andeutungsweise Linken nix am Hut hatte, noch so sehr der Meinung war, die Eisenbahn sollte dem Spiel der freien Kräfte vorenthalten bleiben...
Jetzt bitte am (Bahnhofs)ball bleiben und Nägel mit Köpfen machen. Danke!
Jetzt noch die Reaktivierung der Steigerwaldbahn, dann wird das Gebäude zum Umsteigebahnhof und es kommt wieder Leben in die Bude.
Reaktivierung in ganzer Länge nach dem Wittek-Brix-Konzept, braucht es keine neue Brücke, sondern "nur" neue Gleise...