Die Unwetter mit Starkregen haben im Landkreis Kitzingen am Wochenende die Feuerwehren enorm gefordert. Von einem hohen Aufkommen spricht Kreisbrandrat (KBR) Dirk Albrecht in einer ersten Bilanz. Und er analysiert zusammen mit Landrätin Tamara Bischof, ob der Landkreis auf diese Ausnahmesituation gut vorbereitet war und wie die Koordination vom Lagezentrum aus funktioniert hat. Hier kommen die wichtigsten Zahlen und Antworten.
Wie viele Einsätze waren es genau und wie viele Menschen waren beteiligt?
In der Stadt Kitzingen gab es 275 Einsätze, die restlichen rund 230 Einsätze verteilten sich gleichmäßig auf den Landkreis Kitzingen, informierte das Landratsamt am Montag. Insgesamt waren über 860 Einsatzkräfte im Landkreis Kitzingen beteiligt. 513 kamen von den Freiwilligen Feuerwehren aus dem Landkreis, 77 vom THW und 13 vom BRK.
Unterstützt wurden die Einsatzkräfte durch 95 Hilfeleistende aus dem Landkreis Main-Spessart (zwei Löschzüge) und 135 aus dem Landkreis Würzburg (vier Löschzüge). Die Führungsgruppe Katastrophenschutz (FüGK) war mit rund 30 Mitarbeitenden rund um die Uhr im Einsatz, teilt Christoph Simon vom Landratsamt mit.
Waren die Vorbereitungen angesichts der Unwetterwarnungen gut genug?
Als "absolut richtig" bewertet Albrecht die Maßnahmen im Vorfeld des Unwetters: "Wir hatten entsprechend informiert und uns auch vorbereitet." Bei diesem hohen Aufkommen von Einsätzen sei allerdings auch eine Grenze erreicht; da könne man nicht sofort an jeder Stelle sein. "Wir sind da jetzt noch am Nacharbeiten, wie wir das noch besser machen können", sagte der KBR am Montagmittag. Da war er gerade mit der Landrätin auf einer Tour durch den Landkreis unterwegs, um sich selbst ein Bild von der Lage nach dem Unwetter-Wochenende zu machen.
Warum war überhaupt Unterstützung von außerhalb des Landkreises nötig?
Als "ganz, ganz große Hilfe" bezeichnete Albrecht die nachbarschaftliche Hilfe, die von Feuerwehren und THW aus dem Leitstellenbereich kam. Zwar waren längst nicht alle Feuerwehren aus dem Landkreis Kitzingen im Einsatz gewesen, doch diese müssen auch für den sogenannten Grundschutz zurückgehalten werden, sagt die Landrätin. Das können Brände, Unfälle oder auch Einsätze auf der Autobahn sein, die trotz eines Hochwassers abgedeckt sein müssen. Rund 100 Feuerwehren inklusive der Ortsteilwehren gibt es Dirk Albrecht zufolge im Landkreis Kitzingen, von denen über die Hälfte am Wochenende unterwegs war.
Wie beurteilen Landrätin und Kreisbrandrat die Schäden?
Tamara Bischof nennt die großen Schäden in Kitzingen beim Esbach-Hof, der Bädergalerie und der Eherieder Mühle als Beispiele, wie verheerend die Überschwemmungen gerade in Kitzingen waren. Zusammen mit Albrecht schaute sie sich auch den Hangrutsch in Hohenfeld an. Mit dessen Sicherung waren die Feuerwehren noch bis in den Sonntagabend hinein beschäftigt gewesen. Zudem habe man in Stadelschwarzach gesehen, wie das Wasser des von Järkendorf kommenden Solbachs mithilfe von Big-Packs und Stahlplatten zurückgehalten wird, damit es nicht gleichzeitig mit der Schwarzach in den Ort fließt.
Gab es Verbesserungen beim Hochwasserschutz seit 2021?
Der Kreisbrandrat sieht vor allem bei den organisatorischen und vorbereitenden Maßnahmen eine deutliche Steigerung: "Da sind wir schon der Meinung, dass das eine deutliche Verbesserung gegenüber 2021 war." Die Landrätin verweist zudem auf die Informationen und Warnungen vorab für Bevölkerung und Bürgermeister. Und es seit gut gewesen, das Lagezentrum als Außenstelle des Landratsamtes am Samstag bereits eingerichtet gehabt zu haben. Von dort aus konnte die Führungsgruppe Katastrophenschutz alles gut abarbeiten und koordinieren, lobt Tamara Bischof.
danke für den Hinweis! Das ging in der Masse an Informationen offensichtlich unter. Jetzt finden Sie bei uns dazu einen ausführlichen Artikel:
https://www.mainpost.de/11521529
Viele Grüße
Barbara Herrmann, Redaktion Kitzingen