
Bis um vier Uhr am frühen Sonntagmorgen war die Wiesentheider Feuerwehr im Hochwasser-Einsatz, nachdem dort vor allem der Damm am Sambach an der B286 zur Jahnstraße/Steigerwaldhalle und zum Wohngebiet Eisenbergring zu brechen drohte. „Er ist auch an drei Stellen gebrochen. Wir konnten ihn mit Sandsäcken umleiten und damit das Schlimmste noch verhindern“, berichtete Kommandant Michael Reimann.

Die Wiesentheider Wehr hatte im Vorfeld bereits am Freitag Sandsäcke gefüllt und bereitgehalten für den Notfall, der dann auch eintrat. Am Sonntagvormittag lieferte die eigens eingerichtete Stelle im Wiesentheider Rathaus mit Verwaltungsleiter Christian Sturm einen ersten Überblick.
Erste Einsätze in Geesdorf: Wasser drückte aus den Gräben
Von Osten her, aus Richtung Kirchschönbach/Gräfenneuses, seien die Niederschläge am Samstag gekommen, zwischen 50 und 55 Liter wurden im Markt gemessen. Erste Einsätze erfolgten in Geesdorf gegen 18.30 Uhr, wo Wasser aus den Gräben drückte und mithilfe der Sandsäcke einigermaßen eingedämmt wurde.

Schwierig wurde die Lage am späten Abend in Wiesentheid. Dort hatte die Wehr bereits einige Anlieger am Sambach in der Jahnstraße informiert, dass sie eventuell evakuiert würden, weil man das Brechen des Damms befürchte. Das blieb aber aus. Mit etlichen Paletten Sandsäcke ließ sich das Schlimmste dort verhindern.
Im Ort selbst seien, so Sturm, die Bäche nicht dramatisch über die Ufer getreten. Auch in Reupelsdorf und Feuerbach seien die Gewässer noch gerade so unter der kritischen Marke geblieben.
Kurioser Einsatz in Reupelsdorf: Schafe standen im Wasser
Von einem kuriosen Einsatz berichtete Christian Sturm aus Reupelsdorf. Dort hatte die Wiesentheider Wehr am Samstag gegen 23 Uhr mitgeholfen, Schafe von einer Weide zu treiben, die komplett unter Wasser stand. Auch das wurde gemeistert.
Generell fasste Sturm zusammen: „Wir hatten diesmal von Abtswind und Untersambach aus nicht so viel Regenwasser wie sonst. Anscheinend haben sich die erst gebauten Rückhaltebecken an der Autobahn schon bemerkbar gemacht.“ Er sprach von insgesamt 87 Kräften der Feuerwehren, dazu zehn von der Bereitschaft des Roten Kreuzes, die in Wiesentheid im Einsatz waren.
Überschwemmungen in Greuth, Wüstenfelden und Castell
Bereits am frühen Abend erwischte es die Casteller Ortsteile Greuth und Wüstenfelden ziemlich heftig. In beiden Dörfern schoss das Wasser aus den Gräben und Bächen jeweils entlang der Hauptstraße durch die Ortschaft. „Das blieb ohne größere Schäden“, so Sturms Informationen.
Dort sei man aufgrund der Vorkehrungen gut geschützt gewesen. Castells Bürgermeister Christian Hähnlein bestätigte das. „Zwei Keller überflutet, sonst keine größeren Schäden“, fasste er kurz zusammen.

In Rüdenhausen stand am Samstagabend die Ortsdurchfahrt im Bereich des Schlosses für etwa drei Stunden unter Wasser, weil die Bäche dort über die Ufer getreten waren. Der Markt sperrte kurzzeitig die Straße.
Relativ ruhige Lage in Geiselwind
In Geiselwind blieb es laut Feuerwehr-Kommandant Benedikt Rückel relativ ruhig. Dort hätten die Präventivmaßnahmen der Gemeinde gegriffen, wie etwa der Rückstaudamm bei Langenberg. Auch die zuletzt erfolgten Erweiterungen im Kanalnetz hätten gewirkt, sagte Rückel.
Die Wehren aus den Ortsteilen Füttersee, Rehweiler und Wasserberndorf unterstützten am Sonntag ihre Kollegen in Kitzingen.