
Die Wettervorhersagen für den Landkreis Kitzingen sehen nicht gut aus: Am Wochenende wird mit starkem Dauerregen gerechnet. Dabei besteht auch die Gefahr von Hochwasser, Überschwemmungen und Erdrutschen.
Wie sich der Landkreis Kitzingen auf das Extremwetter vorbereitet, erläuterten Landrätin Tamara Bischof und Kreisbrandrat Dirk Albrecht bei einer Pressekonferenz nach ihrer Lagebesprechung im Landratsamt am Freitagmorgen. Dabei informierten sie auch, wie sich die Menschen verhalten sollten.
Wie reagiert der Landkreis auf die Unwetterwarnung?
Auf Kreisebene finden derzeit regelmäßige Lagebesprechungen statt, bei denen die Wetterankündigungen beobachtet und besprochen werden, sagt die Landrätin. Beteiligt sind die Kreisbranddienststelle, der Rettungsdienst, die Polizei und das Technische Hilfswerk. Auch Mitarbeiter vom Kreisbauhof und von der Abfallwirtschaft sind dabei. Tamara Bischof betont: "Diese Besprechungen sind wichtig, weil in solch einer Situation natürlich Sperrmüll im größeren Maße anfallen könnte."
Derzeit ist das Landratsamt dabei, an die Gemeinden Informationen, Warnungen und Handlungsempfehlungen herauszugeben. "Wir werden von jeder Gemeinde eine Rückbestätigung vom Bürgermeister verlangen, dass diese auch gelesen worden sind und die Leute sich vorbereiten können", so Bischof weiter.

Welche Gebiete im Landkreis Kitzingen sind beim Unwetter besonders gefährdet?
Am Freitagmorgen rechnete Kreisbrandrat (KBR) Dirk Albrecht damit, dass vor allem der östliche und südöstliche Landkreis betroffen sein werden. "Die aktuell vorhergesagten Regenmengen könnten in der gleichen Größenordnung liegen, wie sie im Jahr 2021 im Bereich Geiselwind, Wiesentheid und Prichsenstadt angefallen sind", befürchtete der KBR.
Wie viel Regen wird im Landkreis Kitzingen erwartet?
In der amtlichen Unwetterwarnung des Landkreises wird vor ergiebigem Dauerregen gewarnt: Der Deutsche Wetterdienst (DWD) prognostiziert für den Bezirk Unterfranken Dauerregen der Stufe 3 von 4. Dieser soll von Freitag bis Sonntagabend anhalten. Deshalb besteht laut DWD Gefahr für Leib und Leben durch mögliche Überflutungen von Straßen und Unterführungen sowie für gewässernahe Gebäude durch mögliche Erdrutsche.
Wo sind die Schwerpunkte der Niederschläge im Landkreis Kitzingen?
Dirk Albrecht erklärt am Freitagmorgen: "Den Schwerpunkt der Niederschläge erwarten wir für Samstag. Das hat auch der Deutsche Wetterdienst prognostiziert. Das Ausmaß ist aber noch nicht ganz geklärt. Die Zahlen variieren zwischen 50 und 100 Litern pro Quadratmeter – Stand jetzt." Das könne aber natürlich in einzelnen Niederschlagsregionen auch mehr werden.
Wie wird die Feuerwehr im Fall von Hochwasser handeln?
"Bei solchen Einsatzlagen ist die erste Priorität die Mensch- und Tierrettung", so Dirk Albrecht. Bei vollgelaufenen Kellern könne die Feuerwehr nicht sofort anrücken. Dies könne meist erst gemacht werden, wenn der Regen wieder vorbei ist. "Es ist falsch, sofort auszupumpen, da es sonst zu Schäden am Fundament kommen kann", ergänzt Albrecht. Die Mensch- und Tierrettung sei das Wichtigste. Danach würde die Feuerwehr dann die anderen Einsätze abarbeiten.
Wie sollten sich Bürgerinnen und Bürger verhalten?
Landrätin Tamara Bischof erklärt, dass der Landkreis gerade dabei sei, die Bevölkerung über die Wetterlage zu informieren. Die Bürgerinnen und Bürger sollten sich vorbereiten und bestimmte Eigenschutzmaßnahmen und Vorkehrungen treffen.
Weitere wichtige Hinweise des Landratsamtes sind unter anderem:
- Verfolgen Sie aktuelle Wettermeldungen und Hochwasserwarnungen und informieren Sie Mitmenschen, die gerade nicht vor Ort sind! Hier geht es zur Internetseite der Unwetterzentrale Bayern.
- Menschenleben gehen vor Sachwerten!
- Retten Sie zuerst sich selbst!
- Vermeiden Sie unter allen Umständen das Betreten von Räumen und Bereichen, in denen das Hochwasser bereits hineingelaufen ist! Türen lassen sich häufig durch den hohen Wasserdruck nicht mehr öffnen.
- Gehen Sie nicht in Ihren Keller, wenn Wasser eingedrungen ist! Es besteht die Gefahr eines Stromschlags.
- Fahren Sie nicht zum Fluss oder in überflutete Bereiche und beachten Sie Absperrungen und Anweisungen der Einsatzkräfte.