
Bei bestem Wetter und über 30 Grad präsentierte sich am Wochenende der kleine Rauhenebracher Ortsteil Prölsdorf mit dem bereits zur Tradition gewordenen "Krach am Bach"-Festival. Freitag und Samstag kamen nach Veranstalterangaben insgesamt bis zu 2500 Besucherinnen und Besucher auf das Festgelände am Ortsrand. Der Großteil davon übernachtete auf dem extra provisorisch angelegten Campingplatz in unmittelbarer Nähe.
Viele Fans waren auch schon am Donnerstag angereist. Zur Einstimmung auf das Festival spielten an diesem Abend bereits drei Bands. Insgesamt 27 Rock-, Punk- und Metal-Bands heizten den Zuschauerinnen und Zuschauern zusätzlich zum heißen Wetter dann am Wochenende so richtig ein.
Seit zehn Jahren auch Blasmusik auf Festival
Headliner am Freitag war die kalifornische Band "Ignite". Mit schnellen Drums, einschlägigen Riffs, Refrains und einprägsamen Melodien zog "Ignite" ihre Fans sofort in den Bann. Für eine besondere Handschrift sorgte auch der neue Sänger Eli Santana, der die typischen Mitsinghymnen der Band zum Besten gab.

Ganz anders klang es dann am Samstagvormittag: Bereits seit zehn Jahren sorgen hier "Jackl und die Bierpressen" für Gaudi und Stimmung mit Blasmusik. Einst aus einer Bierlaune heraus entstanden, wie Jackl alias Johannes Dürr als Bandleader verriet, hat sich der Auftritt mittlerweile zu einer festen Größe im Festivalablauf entwickelt.
Das Publikum, das normal musikalisch auf "härtere Sachen" steht, zeigte sich auch in diesem Jahr wieder völlig offen für Blasmusik und feierte beim "Böhmischen Traum" oder dem Frankenliedmarsch kräftig mit.
Beim Crowdsurfen die richtigen Töne getroffen
Besonders umjubelte worden ist der Musiker Adrian, der sich in der Menschenmenge auf Händen tragen ließ und dabei mit seinem Tenorhorn trotzdem noch die richtigen Töne traf. Der Höhepunkt am Samstagabend war der Auftritt von "Terror." Die Musiker der Hardcore-Band aus Los Angeles sorgten ebenfalls für einen vollen Festplatz.

Zum ersten Mal nach Prölsdorf war auch eine Freundegruppe aus Hessen angereist. In ihrer Heimat im Werratal habe die Gruppe im vergangenen Jahr ihre eigene Punkrock-Band gegründet, wie zwei Jungs verrieten, die unter den Künstlernamen Hightower und Moe in ihrer Heimat auftreten. Begeistert zeigten sie sich aber auch von der Organisation von "Krach am Bach", die sie als perfekt empfunden haben. Besonders die Übernachtungsmöglichkeit in unmittelbarer Nähe auf dem eigens angelegten Campingsplatz lobten die Gäste.
Als familiär bezeichnete eine weitere Freundesgruppe das Festival. Dirk aus Brandenburg, Florian aus Sachsen und Jenny aus Berlin machten es sich mit einem Wohnzimmersessel unter ihrem Sonnensegel auf dem Campingplatz gemütlich, bevor es für sie wieder zurück aufs Festgelände mit den zwei Bühnen ging.
"Die weite Anreise hat sich definitiv gelohnt", sagte das Trio übereinstimmend, das im Jahresverlauf etwa ein halbes Dutzend anderer Festivals besucht und von teilweise extremen Fußmärschen bis zum Campingplatz berichten. Auch von der Preisgestaltung, egal ob bei Eintritt oder Verpflegung, waren die drei Freunde positiv überrascht.
Ohne Helfer geht es nicht
Doch damit auf so einem Festival auch alles bestens klappt, sind jede Menge helfende Hände nötig. 300 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer braucht es, damit alles Hand und Fuß hat, berichtete Sebastian Schunder, der Hauptorganisator des Festivals. Darunter auch die Feuerwehren Prölsdorf, Fürnbach und Theinheim, die die Parkplatz-Einweisung jedes Jahr übernehmen.

"Von den über 18-Jährigen gibt es in Prölsdorf nicht viele, die nicht bei uns mithelfen", zeigte sich Schunder, der auch Vorsitzender des ausrichtenden SC Prölsdorfs ist, stolz. In dem 330-Einwohner-Dorf hilft Schunder zufolge auch die ältere Generation mit und die Dorffrauen backen fleißig Kuchen für die Kaffee-Bar. "Die erste Ausgabe von Krach am Bach im Jahr 2006 war damals hauptsächlich dafür gedacht, dass unsere damalige, eigene Band aus Prölsdorf überhaupt mal auftreten kann", schmunzelt Schunder.
Auch wenn das Festival jetzt tausende Besucherinnen und Besucher anlockt, eins ist geblieben: Der familiäre Ton aller Beteiligten, der sofort eine freundschaftliche Stimmung bei den Besucherinnen und Besuchern aufkommen und die Veranstaltung friedlich ablaufen lässt. Die Polizeiinspektion Haßfurt vermeldet in diesem Jahr keine besonderen Vorfälle im Verlauf des Festivals.