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Rauhenebrach
Rauhenebrach baut Glasfasernetz selbst
Wasserversorgung und Glasfasernetz: Im Rauhenebracher Rathaus will man bei beiden Projekten das Heft in der Hand behalten.
Foto: Sabine Weinbeer | Wasserversorgung und Glasfasernetz: Im Rauhenebracher Rathaus will man bei beiden Projekten das Heft in der Hand behalten.
Sabine Weinbeer
 |  aktualisiert: 30.07.2023 04:21 Uhr

Bürgermeister Matthias Bäuerlein und sein Gemeinderat halten gerne das Heft des Handelns in der Hand, auch wenn es mit Mehrarbeit verbunden ist. Deshalb fielen in der Juli-Sitzung des Gemeinderates zwei wegweisende Beschlüsse: Der nächste Abschnitt des Breitbandausbaus wird im so genannten Betreibermodell abgewickelt, so dass die Gemeinde Eigentümerin des Netzes wird. Bei der Sanierung der Trinkwasserversorgung wird sich Rauhenebrach vorerst nicht in das Korsett der Förderung nach "RZWas" begeben, zumal die Förderschwelle ohnehin noch nicht erreicht ist.

Mit unterschiedlichen Förderprogrammen hat Rauhenebrach in den vergangenen Jahren die Breitbandversorgung in den 13 Gemeindeteilen verbessert. Neubausiedlungen wurden direkt mit Glasfaser bis ins Haus versorgt. Die Bayerische Gigabitrichtlinie bietet nun auch die Möglichkeit, diesen Ausbau nicht durch einen Anbieter übernehmen zu lassen, sondern in Eigenregie. Das Netz kann dann an einen Anbieter verpachtet werden.

Modell bedeutet mehr Aufwand im Rathaus

"Bürgermeister und Verwaltung müssen da eindeutig dahinter stehen", betonte Diplomingenieur Siegbert Reuther bei der Vorstellung des Modells im Gemeinderat, denn auch wenn natürlich ein Fachbüro beauftragt wird, bedeute das Betreibermodell in der Bauphase mehr Aufwand im Rathaus. Allerdings ist man Herr über die Infrastruktur und kann von Pachteinnahmen profitieren. Der Gemeinderat beschloss einstimmig das Betreibermodell. Das betreffende Erschließungsgebiet umfasst die Gemeindeteile Fabrikschleichach, Karbach, Teile von Untersteinbach, Koppenwind, Wustviel, Fürnbach, Schindelsee, Spielhof und Prölsdorf.

Im Zeitplan stehen nun nacheinander die Betreibersuche an, dann ein Verfahren nach der Vergabeverordnung, um ein Ingenieurbüro zu beauftragen. Planung und Ausschreibung werden wohl bis Februar 2025 dauern, so dass mit der Verlegung der Glasfaserkabel zwischen 2025 und 2028 zu rechnen ist.

Leitung zur Auracher-Gruppe kostet 400.000 Euro

Um den besten Weg für die Sanierung der Rauhenebracher Trinkwasserversorgung ringt der Gemeinderat schon seit Jahren. Ringleitungen wurden gebaut, um überhaupt die Voraussetzung dafür zu schaffen, dass einzelne Komponenten der Versorgung vom Netz genommen werden können, um sie zu sanieren. Um in einem solchen Fall auch genügend Wasser zur Verfügung zu haben, wurde ein Wasserliefervertrag mit der Auracher-Gruppe geschlossen.

Dem Gemeinderat wurde erläutert, wie der Übergabeschacht und die Anschlussleitung an die Rauhenebracher Wasserversorgung zwischen Theinheim und Falsbrunn erstellt werden kann. Da der Übergabeschacht eine Stromversorgung benötigt und die Leitung die Staatsstraße und die Rauhe Ebrach unterqueren muss, werden sich dafür Kosten von rund 400.000 Euro ergeben.

Förderantrag schon jetzt hätte Zeitdruck bedeutet

Das weitere Vorgehen mit der Sanierung von Hochbehältern und Brunnen sowie der Ertüchtigung der Verbindungsleitungen ist zwar grob als Paket geschnürt, es stehen aber noch zahlreiche Einzelentscheidungen an. Auch die Hoffnung auf die Erschließung eines weiteren eigenen Trinkwasserbrunnens haben Bäuerlein und der Gemeinderat noch nicht ganz aufgegeben.

Weil noch vieles in Bewegung ist und weil die Förderrichtlinie unnötigen Zeitdruck bedeuten würde, beschloss der Gemeinderat, die ersten Schritte ohne Förderprogramm anzugehen. Um in den Genuss von Geldern nach der so genannten "RZWas" zu kommen, der Richtlinie für Zuwendungen zu wasserwirtschaftlichen Vorhaben, muss ohnehin vorher ein gewisses Maß an Investitionen getätigt worden sein, um für die darüberliegenden Ausgaben dann Fördermittel zu erhalten. Für Rauhenebrach sind das neun Millionen Euro, die die Gemeinde ausgegeben muss, ehe sie Förderung bekommen kann.

Zustimmung zu Voranfrage für Naturfriedhof

Diesen Wert hat die Gemeinde längst nicht erreicht, deshalb war man sich im Gremium einig, erst zum nächsten Förderzeitraum einen Antrag zu stellen. Weil die "RZWas" nämlich derzeit ausläuft, hätten die gesamten Investitionen innerhalb von etwa drei Jahren umgesetzt werden müssen. Das sei weder technisch machbar, noch den Gebührenzahlern zuzumuten, so die Überzeugung von Bürgermeister Bäuerlein.

Nach Vorstellung des Konzepts in der Juni-Sitzung stimmte der Gemeinderat nun der vorgelegten Bauvoranfrage für einen Naturfriedhofs im Wald bei Obersteinbach zu.

 
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