Mittlerweile sind Wölfe in der Region heimisch geworden – doch die Debatte um die Tiere sorgt weiter für Emotionen. Auf der einen Seite sorgen sich Weidetierhalter um ihre Tiere, auf der anderen Seite stehen Tierschützer dem Abschuss der geschützten Wölfe kritisch gegenüber.
Nun hat der Bund Naturschutz (BN) seine bislang weitgehende Ablehnung der Tötung von Wölfen gelockert. In einem Positionspapier, das der BN am Dienstag vorgestellt hat, öffnet sich der Verband für einen leichteren Abschuss – wenn bestimmte Voraussetzungen, wie beispielsweise ein besserer Herdenschutz, erfüllt werden.
Weidetierhalter in der Rhön sind skeptisch
Weidetierhalter in der Rhön stehen dem Vorstoß des BN skeptisch gegenüber. "Ich finde, dass sich das Rad weiter im Kreis dreht und nichts passiert", sagt Julian Schulz. Der 32-jährige Schäfer aus Ginolfs, einem Ortsteil von Oberelsbach (Lkr. Rhön-Grabfeld), hat 1100 Schafe. Seit 2021 wurden 16 Tiere seiner Herde vom Wolf gerissen.
Schulz wünscht sich eine klarere Gesetzesregelung. "Wenn Problemwölfe da sind und permanent Schaden anrichten, dann müssen sie doch entnommen werden", ist er überzeugt. Er befürchte jedoch, dass die Entscheidungen zur sogenannten Entnahme der Tiere durch Klagen immer wieder gestoppt werden könnten.
"Der Wolf ist ein schönes Tier und wir wollen ihn nicht ausrotten", so der Schäfer. Es gebe durchaus Tiere, wie beispielsweise das Rudel vom Truppenübungsplatz in Wildflecken, die unauffällig seien. "Aber es gibt Wölfe, die gelernt haben, Herdenschutzzäune zu überwinden und Weidetiere zu reißen."
Diese müssten nach Ansicht des Schäfers dann auch entnommen werden können. Der 32-Jährige ist in der vierten Generation Schäfer – und will auch nichts anderes machen: "Ich bin damit groß geworden, das ist meine Berufung!"
Bettina Neun aus Weißenbach, einem Ortsteil von Zeitlofs (Lkr. Bad Kissingen), teilt Schulz' Skepsis bezüglich des Vorstoßes des BN, dass in bestimmten Fällen Wölfe leichter entnommen werden sollen. "Das wäre auf jeden Fall super, aber glauben kann ich es noch nicht so ganz. Es wird wieder jemanden geben, der dagegen klagen wird", so die 50-Jährige. "Das war bei der geplanten Entnahme des Problemwolfes in der Rhön ja schon einmal so."
Sie und ihr Mann Olaf Neun haben in Weißenbach eine Damwildherde mit 22 Tieren. Bei einem Wolfsangriff im vergangenen Sommer wurden sechs ihrer Tiere getötet. Die Herde wollen sie unter dieser Perspektive "nicht mehr ewig" halten. Dafür brauche es zu viele Investitionen, so Neun.
"Unser Gehege ist fast 30 Jahre alt und unsere Kinder wollen damit nicht weitermachen", erklärt sie. "Wir müssten jetzt unseren Zaun restaurieren und viel Geld hineinstecken." Erst danach könnte das Gehege wolfssicher gemacht werden. "Es wird deshalb darauf hinauslaufen, dass in ein bis zwei Jahren Schluss ist."
Die Art Wolf ist zwar beim besten Willen nicht im geringsten gefährdet, aber wegen grüner Ideologie wird der noch immer in der EU und Deutschland mit extremen Schutzbestimmungen versehen.
Dass auf seinem Speisezettel tatsächlich bedrohte Arten und Rassen stehen (Birkhuhn, Auerhahn, Brachvogel, Sumpfschnepfe, Wisent, Muffelwild, Heidschnucke) oder er akut vom Aussterben bedrohte Arten durch Konkurrenz aktiv verdrängt (Luchs, Wildkatze...), will man in den Ministerien und beim BN nicht wahr haben.
Zu blickdicht sind die Scheuklappen.
Und dann wird immer gleich auf die EU verwiesen, dass angeblich kein aktives Bestandsmanagement - also das vorsorgliche Entnehmen von Wölfen, wenn es zu viele werden und die Koexistenz stören- zulässig sei.
Seltsamerweise macht Schweden (EU!) das ganz anders: Problemtiere und Verdachtsfälle (Wolf schleicht um Siedlungen oder Koppeln) werden sofort erlegt. Darüber hinaus alles, was landesweit 450 Tiere übersteigt. Das klappt.
Was macht ein Wolf, wenn er bei seinen täglichen bzw mseist nächtlichen Streifzügen über ein Nest mit Wiesenweihen-, Birkhuhn- , Brachvogel-, Auerhahn-, Sumpfschnepfen- Küken stolpert? Er frisst sie auf.
Da niemand dem Wolf auf Schritt und Tritt folgt, bekommt das auch niemand mit. Auch bleiben keine großen Reste liegen, wie etwa ein Hirschkadaver. Also wird dann auch nix davon in Rissstatistiken bekannt.
Aber die Bestandsstatistik im wolfsdichten Teil Brandenburgs spricht Bände.
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Dass Wölfe Wisente angreifen und ganze Herden aus ihrem Lebensraum vertreiben, ist selbstverständlich belegt.
In Gegenden, wo es viel Muffelwild gab, verschwand es vollständig mit Erscheinen des Wolfs.
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Bzgl. Koexistenz sind wir uns einig. Würden wir das so handhaben wie Schweden, würd´s klappen. MIT Abschüssen !