Ende 2021 reichte das Staatliche Bauamt (Schweinfurt) den fertigen Planentwurf "B 286 neu" bei der Regierung von Unterfranken zur Genehmigung ein. Von dort wurde das Vorhaben Mitte 2022 zur Prüfung an das Bundesministerium für Digitales und Verkehr weitergereicht. Die Antwort steht noch aus. Bad Kissingens Oberbürgermeister Dirk Vogel gab am Mittwoch im Stadtrat einen kurzen Sachstandsbericht zu diesem Thema.
Seinen Informationen zufolge ist die Schweinfurter Baubehörde dabei, parallel das Planfeststellungsverfahren für die umfangreiche Großmaßnahme mit einer Bausumme von rund 60 Millionen Euro vorzubereiten. Läuft alles wie geplant, das heißt, gibt auch die Oberste Baubehörde ihr Okay zum Planentwurf für die neue B 286, könnte Mitte 2023 das Planfeststellungsverfahren eingereicht werden, brachte Vogel als neue Nachricht mit.
Die B 286 neu ist seit gut 30 Jahren im Gespräch und beschäftigte bereits mehrere Generationen von Bundes- und Kommunalpolitikern. Einmal war sie im vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans drin, dann flog sie wieder raus.
Das Großprojekt ist in zwei Bauabschnitte aufgeteilt
Zum Beispiel hatte die Wiedervereinigung im Jahr 1989 in der Folge ganz andere Prioritäten im Fernstraßennetz notwendig erscheinen lassen. Da musste dann erst mal die A 71 gebaut werden. Zwischendurch war die Planung unter anderem auch wegen zu teurer Brückenbauwerke beim Bundesrechnungshof in Ungnade gefallen.
Seit 2016 ist die neue Verkehrsverbindung zwischen Bad Kissingen und der A 71 wieder im vordringlichen Bedarfsplan des Bundes verankert. Alle Zeichen deuten aktuell wieder einmal darauf hin, dass das Mammutprojekt des Bundes in absehbarer Zeit endlich umgesetzt werden könnte.
Was den modernen Lückenschluss zwischen Bad Kissingen und der Autobahn angeht, sind zwei Bauabschnitte vorgesehen. Die Ortsumgehung Eltingshausen (KG 43 neu) ist Inhalt des ersten Teilabschnitts. Von der A 71 kommend, verläuft der erste Bauabschnitt zunächst auf der ehemaligen B 19, schwenkt an der Rottershäuser Kreuzung ab, umgeht Eltingshausen im Norden und endet am Umspannwerk.
Bauabschnitt zwei beginnt unmittelbar am Umspannwerk Eltingshausen und führt an Arnshausen vorbei, über eine Brücke, das Lollbachtal querend, nach Bad Kissingen.
OB Dirk Vogel zeigt sich zuversichtlich
"Es sieht danach aus", dass die neue Bundesstraße nun bald gebaut wird, sagt Oberbürgermeister Vogel nach der Stadtratssitzung im Gespräch mit dieser Redaktion. Freilich müsse man damit rechnen, dass im Zuge der allgemeinen Krisen vielleicht doch wieder irgendwo Mittel gekürzt werden. Generell sieht Vogel, nach eigenen Angaben, das Staatliche Bauamt aber als verlässlichen Partner an.
Als Beispiel nennt er die Planungen rund um das Großprojekt Garitzer Kreisel, bei dem die Stadt eigene Bedürfnisse angemeldet hatte, die dann auch berücksichtigt worden seien. Statt in ursprünglich angekündigten zweieinhalb Jahren Bauzeit sei das Vorhaben nun innerhalb eines Jahres gestemmt worden, so Vogel weiter. Bezüglich der Planungen zur B 286 neu habe die Straßenbaubehörde in jüngster Zeit "zugelegt", zeigt er sich zuversichtlich.
Der Bau der neuen Bundesstraße bedeutet eine Riesenveränderung für den gesamten Landkreis, was die Verkehrsflüsse angeht. Das wirkt sich vor allem auf angrenzende Kommunen aus. So wird unter anderem Eltingshausen durch eine Ortsumgehung komplett vom Verkehr entlastet werden. Aber auch die Arnshäuser werden von der neuen Straße stark profitieren. Denn diese Trasse führt dann, wenn man von der Würzburger Straße in Bad Kissingen herkommt, linker Hand an Arnshausen vorbei. Auch die Ortsdurchfahrt Arnshausen wird also frei sein von Durchgangsverkehr.
Im Zuge dieses Großprojekts müssen auch Straßenabschnitte umgewidmet werden. So soll beispielsweise die Strecke der jetzigen B 286 zwischen Arnshausen und der Abzweigung zur KG 6 in Richtung Wirmsthal zurückgebaut, beziehungsweise teilweise aufgelassen werden, was auch den bei Arnshausen liegenden Quellen Rechnung tragen wird.
"Arnshausen wird seinen Charakter komplett verändern", glaubt OB Vogel. "Ich bin gespannt, es wird zu einer wahren Idylle werden."
Für nahliegende Anwohner wird der Imbau und der folglich zinehmende Verkehr eine große Belastung werden
Von den Folgen für die Umwelt und die Natur mal abgesehen...
Eine riesige Brücke über das Lollbachtal die dann nach 50 Jahren erneuert werden muss. Nachhaltigkeit sieht anders aus.