
Die Allgemeinverfügung des Landratsamts Bad Kissingen zur Sperrung der Fränkischen Saale im Landkreis für Wassersport hatte seit dem Februar 2024 für große Aufregung und Diskussionen gesorgt. Nun läuft der Erlass aus: Zum 1. März 2025 darf somit wieder jeglicher Wassersport auf dem Fluss betrieben werden.
Burkhard Lamer aus der Pressestelle des Landratsamts bestätigt eine entsprechende Anfrage dieser Redaktion: Die Allgemeinverfügung habe ab dem 1. März vorläufig keine Gültigkeit mehr, das ausgesprochene Verbot müsse vorerst nicht mehr beachtet werden.
Aufhebung der Sperre für den Wassersport im Kreis Bad Kissingen dürfte von Dauer sein
Dass sich an diesem Sachverhalt noch einmal etwas ändern wird, scheint unwahrscheinlich. Zwar wird das Verwaltungsgericht Würzburg noch eine finale Entscheidung zur Rechtslage fällen, ein Beschluss des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs hat im Juli 2024 allerdings einen klaren Wink dahingehend gegeben, dass es sich beim Befahren des Flusses um allgemeines Lebensrisiko handelt und die Kreisbehörde bei Unfällen nicht haftbar gemacht werden kann.
Das Landratsamt Bad Kissingen hatte sich zum Handeln gezwungen gesehen, nachdem eine erhöhte Unfallgefahr aufgrund von Ast- und Baumbruch durch das Wasserwirtschaftsamt erkannt und die Frage der Haftung rechtlich nicht eindeutig geklärt war. "Unabhängig von dieser rechtlichen Seite bemühen wir uns aber in enger Zusammenarbeit mit dem Wasserwirtschaftsamt Bad Kissingen, die Situation durch Fällung der brüchigen Bäume beziehungsweise Äste auch tatsächlich zu entschärfen", so Lamer.
Landratsamt und Wasserwirtschaftsamt arbeiten am Beheben der Gefahren
Zur gegenwärtigen Situation schreibt der Pressesprecher: "Im Abschnitt Hammelburg bis zur Landkreisgrenze zu Main-Spessart wurden die gefährlichsten Bäume bereits entfernt, weshalb wir hier grünes Licht geben können und die Allgemeinverfügung mit dem Verbot für diesen Abschnitt auch schon endgültig aufgehoben haben. In den übrigen Abschnitten laufen weiterhin Kartierungs- und Fällarbeiten. Insbesondere die Fällarbeiten können nur auf trockenem beziehungsweise tiefgefrorenem Untergrund durchgeführt werden, weil ansonsten die Uferwiesen beschädigt würden."
Man sei sehr bemüht, diese Arbeiten bis zur kommenden Kanusaison bis Anfang Mai abschließen zu können. Eine Garantie dafür könne Lamer aus genannten Gründen allerdings nicht aussprechen.
"Ergänzend müssen wir betonen, dass beim Befahren der Fränkischen Saale auch in Zukunft mit Astbruch oder Baumwurf gerechnet werden muss. Dies gilt insbesondere für die Abschnitte, in denen die Arbeiten noch nicht durchgeführt werden konnten. Aber auch danach gilt generell, dass der Aufenthalt im Gewässer auf eigenes Risiko erfolgt und jederzeit mit einem Eintritt von naturtypischen Gefahren gerechnet werden muss", so Lamer weiter. Die entsprechenden Warnschilder an den Einstiegsstellen werden in den kommenden Wochen aktualisiert.