Andreia Allison hat sie erfahren. Gleichgeschlechtliche oder Transsexuelle wie sie haben einen schweren Stand in Brasilien. Als 14-Jährige wird sie von der Familie ausgestoßen, rutscht ins Drogenmilieu ab und in die Prostitution. Sie schafft den Absprung, arbeitet fünf Jahre als Friseurin. Dann wieder Drogen, Depressionen. Sie landet auf der Straße. „Ich hatte keine Erwartung mehr an mein Leben“, sagt die 28-Jährige. Bis sie eine Freundin auf ein Eingliederungsprojekt von Gaspar Garcia aufmerksam macht. Hier sortiert sie heute Müll für die Wiederverwertung. Hier bekommt ihr Leben Sinn und Rhythmus. Allisons großes Ziel: Nach dem halben Jahr im Projekt wieder als Friseurin zu arbeiten und in einer festen Wohnung zu leben. Sie glaubt wieder an sich, hat Halt gefunden in der Gemeinschaft. Und steht damit exemplarisch für die Philosophie des Menschensrechtszentrums und Misereor-Partners. Generalsekretär Rene Ivo Gonçalves: „Der Einzelne ist verwundbar, die Gruppe ist stark.“
WÜRZBURG/SAO PAULO
Würzburger Delegation war mit Misereor in Brasilien
Das Hilfswerk lenkt 2016 den Blick auf ein Land der Gegensätze. Eröffnet wird die Fastenaktion zentral in Würzburg. Eine Gruppe aus dem Bistum war nun vor Ort und traf Menschen im Kampf um Grundrechte.
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