Leere Fabrikhallen, Schulen, ehemalige Hotels, und manchmal reicht schon ein großes, freies Feld: Mitten in der Nacht strömen – in einer vorbereiteten Aktion – Dutzende Menschen mit ihrem wenigen Hab und Gut auf das Grundstück und errichten ihr Camp. Besser, geschützt hier unter einer Plane zu schlafen als unter der Brücke oder auf einer Straßeninsel. „Dito“ Barbosa, der selbsterklärte „Rechtsanwalt des Volkes“ und Gaspar-Garcia-Mitarbeiter, begleitet die Besetzung.
Die Zahl der Obdachlosen in Sao Paulo soll sich im vergangenen Jahrzehnt auf 15 000 verdoppelt haben. Zwei Millionen Einwohner leben wie Adeilda da Silva in prekären Hütten oder in besetzten, nicht selten abbruchreifen Hochhäusern. Hier fühlen sie sich halbwegs sicher, anders als auf der Straße, wo Gewalt an der Tagesordnung ist.