
Für die neue Methode braucht es nur einen Milliliter Wein
Für das neue Verfahren, das er und seine Kollegen jetzt gerade getestet haben, braucht es nur einen Milliliter Wein – der Rest ist Mathematik. Und das mannshohe Magnetresonanzspektroskop. Es erfasst nahezu alle Wasserstoffatome der Probe gleichzeitig und wertet sie aus. Die störenden Signale der beiden Hauptinhaltsstoffe Wasser und Alkohol werden ausgeblendet – es geht um die Signale aller anderen Stoffe im Wein. Magnetresonanzspektroskopie wurde lange Zeit nur bei festen, reinen Substanzen genutzt, vor allem in der Pharmazie. Erst seit ein paar Jahren können damit auch komplexe flüssige Mischungen wie Urin oder Saft untersucht werden.
Für die Überwacher von Lebensmittelqualität, Lebensmittelsicherheit und Authentizität bietet die Profiling-Methode ein enormes Potenzial. Die Würzburger Kontrolleure haben mit ihrem Spektroskop (das in der Lebensmittelüberwachung bundesweit außer dem Landesamt in Bayern sonst nur noch Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg haben) auch schon Tomaten untersucht – und ökologisch angebaute von konventionellen Tomaten unterschieden. Jetzt haben sie die Methode erstmals zur Weinanalyse genutzt.