
Die Täuschungsmöglichkeiten sind groß
Wein ist ein komplexes Lebensmittel – mit eigenen Regelungen, eigenem Recht. Die Verschnitt- und Täuschungsmöglichkeiten sind groß – der Nachweis aber ist schwierig. Für die meisten Lebensmittel gibt es kaum Vorgaben, was die Angaben zur Herkunft betrifft. Bei Wein aber ist genau geregelt, was auf dem Etikett stehen muss und darf: geschützte Ursprungsbezeichnung, Anbaugebiet, Lage, Gemeinde – die Angaben zur geografischen Herkunft der Trauben sind genau vorgegeben.
Die übliche Methode ist aufwändig und teuer: Isotopenanalyse
Und das brachte Steffen Seifert zu eben dieser Frage: Ist Regionalität nachweisbar? Kann man Lagen unterscheiden? Ist denn herauszufinden, ob ein Wein mit der engen geografischen Herkunft Escherndorfer Lump tatsächlich vom Weinberg am Escherndorfer Lump stammt? Bislang blieben den Lebensmittelkontrolleuren da nur die Stichproben vor Ort und der Blick auf die Dokumente. Oder die Isotopenanalyse. Die Weinrebe braucht Wasser und Kohlenstoffdioxid. Bei beiden Nährstoffen können sich die Isotopenzusammensetzungen unterscheiden. Das heißt: Es gibt Wasser- und CO2-Moleküle, die in den Atomkernen zwar immer gleich viele Protonen haben, doch unterschiedlich viele Neutronen.