
Lehmann: Die Lebensmitteltechnologie ist für das Erreichen bestimmter Produkteigenschaften verantwortlich, nicht die Lebensmittelchemie, das wird oft verwechselt. Nach dem Lebensmittelrecht dürfen Lebensmittel nicht geeignet sein, den Verbraucher zu täuschen. Der Verbraucher muss anhand der Bezeichnung und der Zutatenliste die Qualität der Lebensmittel beurteilen können und dann selbst entscheiden, was er kaufen möchte. Wenn auf dem Eis nur „Vanillegeschmack“ steht, dann ist keine Vanille drin und der Verbraucher kann überlegen, ob er das Eis trotzdem kaufen möchte. Der Verbraucher ist also völlig auf die Richtigkeit der Angaben auf dem Etikett angewiesen.
Verzeihung! Dann ist Lebensmittelchemie . . .
Lehmann: . . . die Wissenschaft, die sich mit dem Entlarven von Täuschungen, also beispielsweise falschen Etiketten, beschäftigt. Weil wir die lebensmittelrechtlichen und technologischen Rahmenbedingungen eines Lebensmittels kennen, wissen wir, wonach wir suchen müssen, um die Wahrheit herauszufinden. Da es immer neue Täuschungsmöglichkeiten gibt, entwickeln wir auch immer neue Analysenmethoden.