Ute Koncsik hat sich in Miskolc eine neue Existenz aufgebaut
Als der Priesteranwärter, der sich Mitte der 1960er Jahre auf einer Studienreise in der DDR befindet, eine junge Frau auf der Straße nach dem Weg fragt, springt sofort der Funke über. Bis zur Hochzeit dauert es jedoch noch eine Weile – weil die Braut eine Deutsche ist, wenigstens aus dem kommunistischen beziehungsweise realsozialistischen Teil Deutschlands. Auch die Tatsache, dass Priester in Ungarn damals nicht allzu viel verdienen und keinen angesehenen Status haben, spielt bei den Überlegungen eine Rolle. „Wir haben uns viele Briefe geschrieben und waren zwei Jahre verlobt.“ Dann endlich erlaubt der damalige Bischof von Hajdúdorog, Miklós Dudás, der auch Apostolischer Administrator von Miskolc war, die Heirat. 1968 läuten die Hochzeitsglocken. Ute Koncsik ahnt trotz aller Glücksgefühle, welches Leben sie in Ungarn erwartet.