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WÜRZBURG
Vom Priester und seiner Frau
Lebenslauf: Endre Koncsik erlebt 1956 als Jugendlicher die Schrecken der ungarischen Revolution. Jahre später flüchtet der katholische Priester nach Würzburg – mit seiner Frau Ute.
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Foto: www.danielbiscan.com
Bearbeitet von Christine Jeske
 |  aktualisiert: 16.12.2020 11:05 Uhr

Niemand darf raus, niemand seine Angehörigen benachrichtigen

Am 23. Oktober vor 60 Jahren hat die Ungarische Revolution begonnen. Seit dem 4. November 1956 schlägt die von János Kádár herbeigerufene sowjetische Rote Armee den Volksaufstand mit brutaler Gewalt nieder. Später wird er dafür mit dem Amt des ungarischen Ministerpräsidenten belohnt.

Es gibt viele Opfer in diesen Tagen, und auch nach der gescheiterten Revolution. Beinahe hätten auch die drei Koncsik-Kinder sowie die Mutter nicht überlebt. „Spätestens seit diesem Zeitpunkt konnte ich die Kommunisten nicht mehr ausstehen“, sagt Endre Koncsik voller Überzeugung.

Wo sich der Vater zu diesem Zeitpunkt befindet, wissen die vier nicht. Er ist Lehrer, aber er darf nicht in seinem Beruf tätig sein, weil er sich offen gegen den Kommunismus auflehnt. Deshalb muss er in einer Fabrik arbeiten. Drei Tage lang ist der Vater verschwunden. Er darf seinen Arbeitsplatz nicht verlassen. Die Tore der Fabrik sind verschlossen. Niemand darf raus, niemand seine Angehörigen benachrichtigen. Auch dieses Gefühl der Ungewissheit, des Hoffens und Bangens, ob der Vater noch lebt, sind für Endre Koncsik 60 Jahre später noch genauso lebendig und aufwühlend.

 
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