Nach außen hin spielt sie ihre Rolle bis heute perfekt. „Beim Einkaufen werde ich manchmal heute noch gefragt: ,Na, Frau Köchin, was kochen wir denn heute für den Herrn Pfarrer?‘“ Sie lacht darüber. Ebenso ihr Mann. Eines hat er aber entschieden abgelehnt. „Als mich eine Küsterin kurz vor dem Gottesdienst bat, meinen Ehering abzunehmen, habe ich Nein gesagt.“
Rückblickend empfinden es beide als großes Glück, dass Bischof Scheele keine Vorbehalte gegen einen verheirateten Priester hatte. „Auch die Ritaschwestern haben uns nach unserer Flucht aus Ungarn in Würzburg sehr freundlich aufgenommen und anfangs in vielen Dingen beigestanden.“
So konnten sie innerlich Abschied nehmen von den Repressalien in Ungarn. Doch vergessen haben sie nichts. Und als jetzt wieder ein runder Jahrestag der Ungarischen Revolution begangen wird, denkt Endre Koncsik wieder mehr an sein Heimatland und an die politischen Ereignisse, die sein Leben schon als Jugendlicher kräftig durcheinandergewirbelt haben.