In Oldenburg ist nach dreijähriger Auseinandersetzung beinahe alles beim Alten geblieben, sogar die Hindenburgstraße hat ihren Namen behalten.
Nur die Hedwig-Heyl-Straße, benannt nach einer rassistischen Frauenrechtlerin, wurde umbenannt. Sie heißt jetzt Hilde-Domin-Straße.
Ein Kriterium fürs Ehren mit einem Straßennamen: das Achten der Menschenwürde
Pöppinghege hält die Benennung von Straßennamen nach Personen „in jedem Fall“ für eine Ehrung. Er meint, jeder Generation müsse belassen bleiben, „die eigenen Wertmaßstäbe mit jenen auf den Stadtplänen abzugleichen“.
Als Kriterium schlägt er vor zu klären, ob der Namenspatron die Menschenwürde geachtet hat.
Rassismus, Antisemitismus „und andere Scheußlichkeiten“ seien auch in früheren Epochen kein „handlungsleitender Standard“ für alle gewesen. Das Umbenennen einer Straße bedeute, dass „Geschichtsbilder“ nicht getilgt, sondern aktualisiert würden. Das Beibehalten „von Straßennamen dagegen schreibt Geschichtsbilder fort.“