Prominentes Beispiel ist der Streit um den Hindenburgplatz in Münster. Im März 2012 benannten Münsters Stadträte ihn um, nach einer 16 Jahre langen Debatte.
Der erklärte Demokratie-Feind Paul von Hindenburg war Chef der Obersten Heeresleitung im Ersten Weltkrieg. 1933 machte er als Reichspräsident Adolf Hitler zum Kanzler – „ohne zwingenden Grund“, teilte das Stadtarchiv Münster den Diskutanten mit.
Den Ausschlag geben nicht Fachleute, sondern Fernsehstars
Trotzdem organisierten Münsteraner einen Bürgerentscheid gegen die Umbenennung des Hindenburgplatzes.
Pöppinghege berichtet: „Dort konnten Bataillone von Historikern aufmarschieren und vergebens Belege für Hindenburgs verhängnisvolle Rolle vor und nach 1933 ausbreiten“ – die Mehrheit der Bevölkerung habe sich erst von ihm distanziert, als „münsterische Populär-Ikonen“ wie Roland Kaiser, Götz Alsmann und der ZDF-Detektiv Wilsberg für den neuen Namen Schlossplatz warben.