WÜRZBURG
Streit um Straßennamen
Leidenschaften eskalieren, wenn Städte prüfen, ob ihre Straßen die Namen würdiger Patrone tragen. Das kommt auch auf Würzburg zu.
Die Debatte um die Umbenennung der Helmuth-Zimmerer-Straße ist im bundesweiten Vergleich ungewöhnlich friedfertig verlaufen. Eskalierende Leidenschaften, verbunden mit persönlichen Attacken und Diffamierungen, wie 2003, als der Stadtrat der Carl-Diem-Halle ihren Namen nahm,sind die Regel.
Mitten hinein in das Selbstverständnis der Stadt
Das „scheinbar nachrangige Thema“ Straßennamen führt nach Pöppinghege „geradewegs ins Zentrum des Selbstverständnisses einer Stadt und des individuellen Geschichtsbewusstseins“. Das Umbenennen rühre an Identitätsfragen.
"Straßennamen zeigen nicht,
was eine Stadt war,
sondern was eine Stadt sein will."
Rainer Pöppinghege, Historiker
In den Debatten offenbaren sich auch politische Haltungen und Anliegerinteressen. In Kassel drückt sich die Stadt mit Verweis auf unklare Zuständigkeiten, im nordrhein-westfälischen Menden klagen Anwohner gegen die Umbenennung, weil sie ihre Argumente nicht ausreichend gewürdigt sehen.
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