Die Ideale der Palliativ- und Hospizbewegung werden neu interpretiert: Menschenwürdig sterben heißt dank Hightech selbstbestimmt und glücklich sterben. Rationale Kriterien werden verbreitet, um die Einstellung zu lenken und die Vorbereitung zu erleichtern. Emotionale Impulse werden unterdrückt. Die Sterbeberater sind auf beruhigende Interaktionen spezialisiert. Maßgeschneiderte Programme für das Sterben können in Computersimulationen ausprobiert werden. Die Kosten für den Freitod sind nach volkswirtschaftlichen Kriterien gestaffelt: Junge, gesunde und arbeitsfähige Menschen müssen hohe Gebühren zahlen. „Belastende Menschen“ müssen nichts zahlen; der Staat übernimmt die Kosten. Vorsorgevollmacht, Betreuungs- und Patientenverfügung stehen auf der E-Health-Card. Der Ablauf des Sterbens ist dort detailliert bestimmt und dokumentiert. Die Daten sind im Netz (Cloud) archiviert. Es gibt klare Zugriffsrechte. Der Inhaber kann auch Daten löschen oder aktualisieren. Der Datenzugriff der Ärzte, die für Notfälle über ein Passwort verfügen, wird protokolliert. Es drohen strafrechtliche Konsequenzen für unberechtigte Zu- und Eingriffe. Jeder muss seine E-Health-Card mit sich führen, als Medaillon oder als Chip im Körper implantiert. So können auch im Notfall jederzeit alle Daten und Entscheidungen schnell und zuverlässig abgerufen werden.
Würzburg
Smart sterben oder Tod 4.0
Pflege Digitalisierung, Automatisierung und Kommerzialisierung verändern
unaufhaltsam die Gesellschaft insgesamt,
und auch unsere persönlichen Lebensbereiche.
Wie werden wir in 30 Jahren leben, wie sterben? Wo führen die zu erkennenden Trends hin?
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