Dienstleistungen sind generell teuer. Die Pflege alter und kranker Menschen kostet Geld, viel Geld. Der Staat und seine – gesunden – Bürger sind jedoch immer weniger bereit, die fälligen Kosten zu übernehmen. Zudem überwuchert die Kommerzialisierung inzwischen auch Palliativmedizin, Palliativpflege und Hospizarbeit. Mit deren Auswüchsen werden die Ideale der Hospiz- und Palliativbewegung untergraben.
Das Sterben in Kliniken und Heimen wird als menschenunwürdig angesehen. Sterbenskranke und Sterbende fühlen sich dorthin abgeschoben. Beklagt wird: „Was Sterbenden in Deutschland zugemutet wird, ist eine Schande.“ Aus dem Sterbeprozess sei vielfach ein liebloser Entsorgungsprozess geworden. Ärzte und Pflegekräfte fühlen sich ihrerseits überfordert und allein gelassen. Zudem wird ihnen unterstellt, mit dem Pflegen und Sterben Geschäfte zu machen. Aufgabe des Staates sei es dort einzugreifen, für menschenwürdiges Sterben zu sorgen und auch Freitod zu ermöglichen.