Im Krematorium werden die Leichen bei rund 800 Grad eingeäschert.
Jellinghaus beobachtet ihn, der Blick aus den blauen Augen ist wach. In der Ecke des Raumes, neben dem Karton mit dunklen Schuhen, die ein Toter hinterlassen hat, wartet ihre kleine schwarze Hündin Tara. Sie ist immer dabei, ob im Krematorium oder im Institut in Würzburg. „Ich habe mir diese Arbeit ausgesucht, und ich mache das ausgesprochen gerne“, sagt Jellinghaus. Taras Vorgänger sei Rettungshund gewesen, so kam sie zur Medizin. Während des Studiums habe sie dann die Vorlesung des Rechtsmediziners begeistert, im zweiten Semester sah sie ihre erste Leiche. „Da war natürlich schon eine Scheu, die wollte man nicht gerne anfassen.“ Heute ist davon nichts mehr zu merken. Die 30-Jährige tastet professionell die Körper ab, ohne Zögern. „Man nimmt den Tod in der Rechtsmedizin als etwas Natürlicheres an“, sagt sie. Man lerne, das zu tun. Anders würde der ständige Umgang mit Gewalt, Verbrechen und leblosen Körpern belasten.