Nein, sagt Jellinghaus. „Wir sind immer noch Ärzte und keine Ermittler.“ Sie setzt sich nicht ins Auto und fährt zu einem Beschuldigten oder befragt die Familie des Toten. „Das darf ich gar nicht, weil ich dann meine Neutralität verliere.“ Professor Boerne, der den TV-Kommissar häufig mit eigenen Theorien in den Wahnsinn treibt, habe mit der Realität recht wenig zu tun. Trotzdem sieht die 30-Jährige die Krimifolgen aus Münster gerne. Und manches sei dem Alltag in Würzburg und Osterburken gar nicht so fern: Gefrotzelt wird auch hier am Sektionstisch. Das Lachen hilft, schützt vielleicht vor Angst und Beklemmung. „Wenn ich mich bei einer Leiche über den Geruch beschwere, fragt mein Oberarzt schon gerne mal: Na, Frau Jellinghaus, wären Sie doch lieber Augenärztin?“
Eine echte Alternative wäre das für sie nicht. Vor der Rechtsmedizin habe sie kurz in der Psychiatrie gearbeitet. Sich da von den Patienten abzugrenzen, abends ruhig nach Hause zu gehen, sei ihr schwer gefallen, sagt Jellinghaus. Das sei heute leichter. „Weil ich in meiner ärztlichen Funktion hier nicht in der Verantwortung stehe, es besser machen zu müssen.