Im Katalog zur Ausstellung (2 Räder – 200 Jahre, Theiss Verlag, 29,95 Euro) zählt Historiker Lessing auf: klappbare Stützen zum Parken, Gepäckträger hinter dem Sattel, vom Lenker aus zu betätigende Schleifbremse auf das Hinterrad, höhenverstellbarer Sattel und Lenker. Wohlgemerkt: Wir sprechen über das Jahr 1817.
In elitären Kreisen kam die Erfindung des Freiherrn zunächst auch gut an. Aber halt nur da, weil sie für die breite Gesellschaft zu teuer war. Das dicke Ende für Drais nahte noch aus anderen Gründen. Einerseits galt sein Patent nur für Baden; außerhalb davon konnte seine Laufmaschine nach Belieben nachgebaut werden. In England beispielsweise, wo man den Pferde-Ersatz spöttisch „Hobby Horse“ nannte. Finanziell hatte der Freiherr also nichts von seiner Erfindung.
Zweites Problem: Die Laufmaschine war auf den lehmigen Straßen kaum zu gebrauchen. Die Fahrer wichen auf die Gehwege aus. Folge waren jede Menge Unfälle. Quer über den Globus wurden die Gefährte deshalb verboten. Der Absatz sank rapide, die Laufmaschine verschwand in der Versenkung. Drais starb verarmt 1851.