zurück
WÜRZBURG
Mörder aus der Nervenklinik
NS-Krankenmorde: Das Zentrum für Psychische Gesundheit an der Universität Würzburg zeigt eine Ausstellung über den organisierten Mord an psychisch kranken und geistig behinderten Menschen. Da geht es auch um seine eigene Geschichte.
Wolfgang Jung
Wolfgang Jung
 |  aktualisiert: 27.04.2023 04:22 Uhr

Die Nazi-Medizin ist nicht untergegangen mit dem Nazi-Reich

Nolte sagt, sie habe 25 000 Akten von psychisch kranken Menschen gesichtet, angelegt in Würzburg in den Jahren 1925 bis 1952. Ihr Antrag an die Deutsche Forschungsgesellschaft (DFG), die Forschung zu fördern, ging fehl, weil, so Nolte, andere Universitäten Ähnliches schon absolviert hätten.

Nolte, Krupinski und Deckert schließen aus, dass die Nazi-Medizin mit dem Nazi-Reich untergegangen ist. Nach dem aktuellen Forschungsstand können sie aber in Würzburg eine Kontinuität nach dem Krieg – noch – nicht belegen.

Doch diese Kontinuität gab es, personell und ideologisch, in der Bundesrepublik und in der DDR. Prominentes Beispiel ist Professor Werner Catel, bis 1960 Ordinarius für Kinderheilkunde in Kiel. Er war einer der ersten T4-Gutachter. 1964 forderte er, Ärzten per Gesetz „in gewissem, genau definiertem Umfang die Tötung vollidiotischer Kinder“ freizugeben. In einem sechsseitigen „Spiegel“-Interview versicherte er, „in jedem Fall“ sei möglich, „diese seelenlosen Wesen von werdenden Menschen zu unterscheiden“.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Würzburg
Wolfgang Jung
Adolf Eichmann
Adolf Hitler
Behinderte
Christoph Reiners
Deutsche Forschungsgemeinschaft
Geistige Behinderungen
Julius-Maximilians-Universität Würzburg
Krankheiten
Massenmörder
Mord
Mörder
Nationalsozialisten
Psychiatrische Kliniken
Psychische Erkrankungen
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen