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WÜRZBURG
Mörder aus der Nervenklinik
NS-Krankenmorde: Das Zentrum für Psychische Gesundheit an der Universität Würzburg zeigt eine Ausstellung über den organisierten Mord an psychisch kranken und geistig behinderten Menschen. Da geht es auch um seine eigene Geschichte.
Wolfgang Jung
Wolfgang Jung
 |  aktualisiert: 27.04.2023 04:22 Uhr

Offenlegung: Im ursprünglichen Text stand, Heydes Vertrauter Karl Stössel habe der Kripo weisgemacht, Munkwitz sei verschollen. Tatsächlich aber formuliert Ernst Klee in "'Euthanasie' im Dritten Reich" nicht ganz so eindeutig. Klee schreibt, "eine Aussage" Stössels habe "die Kripo in die Irre geführt". Ob und wie absichtsvoll Stössel das getan hat, ist nicht geklärt. Klee bezieht sich auf einen Vermerk der Kriminalpolizei vom 21. November 1961.


Hintergrund: Aktion T4

„T4“ steht für die Adresse Tiergartenstraße 4 in Berlin, dem zentralen Sitz der Mordorganisation, die vermeintlich unwertes Leben auslöschen sollte. „Euthanasie“ – übersetzt aus dem Griechischen: „schöner“ oder „guter Tod“ – nannten die Nationalsozialisten, was Adolf Hitler Ärzten wie dem Würzburger Mediziner Werner Heyde auftrug: psychisch kranke und geistig behinderte Menschen auszulöschen.

Mehr als 40 Ärzte entschieden über Wohl und Wehe der Patienten als T4-Gutachter nach Aktenlage. Entscheidende Kriterien waren die Arbeitsfähigkeit und das Verhalten der Patienten. Je auffälliger sie waren, desto größer die Gefahr. Die positiv Begutachteten wurden in Tötungsanstalten geschafft, die als „Heil- und Pflegeanstalten“ getarnt waren, und von Ärzten mit Giftgas umgebracht.

 
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