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WÜRZBURG
Liebe und Sex in grausamen Zeiten
Erster Weltkrieg Als die Kämpfe nicht aufhören, werden Moralvorstellungen über den Haufen geworfen, Wehrmachtsbordelle entstehen, Soldatenfrauen haben Verhältnisse mit Gefangenen. Eine andere Geschichte von den Fronten.
Der französische Soldat Septime Gorceix vor seiner Gefangennahme.  Foto: Antoine Gorceix, Paris
| Der französische Soldat Septime Gorceix vor seiner Gefangennahme. Foto: Antoine Gorceix, Paris
Bearbeitet von Roland Flade
 |  aktualisiert: 16.12.2020 10:38 Uhr

Eine Affäre mit Gefangenen ist auch für die Frauen problematisch. Wenn sie sich mit französischen Kriegsgefangenen einlassen und ertappt werden, folgen ein öffentlicher Gerichtsprozess mit mehrmonatigen Gefängnisstrafen und ein Artikel im Würzburger General-Anzeiger mit voller Namensnennung.

Fest steht: Der Krieg eröffnet Männern und Frauen die Möglichkeit bzw. schafft die Notwendigkeit, sexuelle Lüste und die Sehnsucht nach Nähe außerhalb des Gewohnten zu erkunden. Überkommene Normen lösen sich zwischen 1914 und 1918 teilweise auf. Im Fall der Soldaten trägt zu dieser Auflösung auch die entmenschlichte Gewalt bei, die sie regelmäßig sehen und die so gar nicht zum Bild vom edlen, beherrschten und moralisch hochstehenden Vaterlandsverteidiger passt.

Der Würzburger Medizinstudent Hans Lewin erlebt im März 1915, wie beim Kampf um Ypern weder auf deutscher noch auf britischer Seite Gefangene gemacht werden: „Auf keiner Seite wird Pardon gegeben“, notiert er. „Die in unsere Hände geraten, werden einfach erschossen oder erschlagen, die Kerls verdienen es nicht besser.

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