Am 4. März schreibt Maria nach Frankreich, dass sie sich ein weiteres Kind wünscht. „Altes Schnuckelchen!“, schreibt Adelbert zurück. „Warte nur, bis dein Männchen wieder bei dir ist, dann gibt?s am Ende gar gleich zwei?“ Die umfangreiche Korrespondenz des Ehepaars aus dem Krieg wird im Würzburger Staatsarchiv aufbewahrt.
Adelbert Gümbel, der als Schreiber des Divisionsarztes hinter der Front in Nordfrankreich Dienst tut, ist in seinen Briefen auch sonst sehr offen. Häufig berichtet er seiner Frau von Sachverhalten, die von der Zensur unterdrückt werden, beispielsweise am 20. September 1915 über die weite Verbreitung von Geschlechtskrankheiten unter den deutschen Soldaten. Diese würden mit Infomaterial bekämpft.
„Wäre es nicht nötig, so geschähe es nicht“, schreibt Gümbel und skizziert die Verhältnisse: „Abends sieht man die Soldaten in den Ecken stehen mit Französinnen, Frauen und Mädchen. Sie werden mit Bier und Essen von so vielen versorgt und des Frühs beim Ausrücken halten sie sogar die Pferde der Soldaten. Also, da sieht man sehr üble Bilder und leider sind auch recht viele Verheiratete dabei.