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WÜRZBURG
Liebe und Sex in grausamen Zeiten
Erster Weltkrieg Als die Kämpfe nicht aufhören, werden Moralvorstellungen über den Haufen geworfen, Wehrmachtsbordelle entstehen, Soldatenfrauen haben Verhältnisse mit Gefangenen. Eine andere Geschichte von den Fronten.
Der französische Soldat Septime Gorceix vor seiner Gefangennahme.  Foto: Antoine Gorceix, Paris
| Der französische Soldat Septime Gorceix vor seiner Gefangennahme. Foto: Antoine Gorceix, Paris
Bearbeitet von Roland Flade
 |  aktualisiert: 16.12.2020 10:38 Uhr

Erwin Blumenfeld wird 1917 zum Buchhalter des deutschen Militärbordells in der französischen Stadt Valenciennes bestellt. In seiner Autobiographie beschreibt er die Verhältnisse: „Außer mir arbeiteten im Haus achtzehn Damen, davon sechs ausschließlich für die Herren Offiziere, vom Stellmacher an aufwärts. Während den Soldatenbräuten ein Befriedigungsminimum von dreißig Mann oblag, war das Tagespensum jeder Offiziersdame auf fünfundzwanzig beschränkt.“

Sexuelle Not ist kein Phänomen nur unter Frontsoldaten. Auch viele Frauen in der Heimat setzen sich über traditionelle Moralvorstellungen hinweg, indem sie Beziehungen mit Kriegsgefangenen eingehen. Der französische Soldat Septime Gorceix, der von 1915 bis 1917 im Würzburger Lager am Galgenberg interniert ist, beschreibt in seinem Erlebnisbericht „Flucht vom Galgenberg“ mehrere Flirts bei Arbeitseinsätzen außerhalb von Würzburg.

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